Anpacken statt abwarten: Warum nicht die Vorreiterrolle übernehmen?

LP-Kommentar


Topnews
 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Ein junger Mann mit Lennestädter Wurzeln opfert seinen Jahresurlaub, um obdachlosen Flüchtlingen in Griechenland zu helfen (siehe Link zum Artikel unten). Keine Frage: Das hat absoluten Respekt und größte Anerkennung verdient. Aber es scheint ein Kampf gegen Windmühlen zu sein.

Die Lage auf Lesbos spitzt sich mehr und mehr zu. Neben den aus humanitärer Sicht untragbaren Zuständen breitet sich jetzt auch das Corona-Virus rund um das abgebrannte Flüchtlingslager in Moria aus. Und die EU-Politik? Die schaut offenbar nur zu.

Viele Menschen harren obdachlos auf der Insel aus, haben kaum mehr als die eigene Kleidung am Leib und ihr Leben. Diese Ignoranz sowohl der deutschen sowie der EU-Politiker wirft Fragen auf und macht mich fassungslos. Labert nicht und packt an, sollte die Devise sein. Den Menschen muss geholfen werden. Egal ob jung, alt, krank oder gesund: Mensch bleibt Mensch, und da sollten keine Prioritäten gesetzt werden.
Städte und Gemeinden zur Hilfe bereit
Viele Städte und Gemeinden erklären sich prinzipiell bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Ein guter Ansatz, der oben bei den hohen Herren (und Damen) wohl nicht angekommen zu sein scheint. Ein erstes Signal ist inzwischen aus Deutschland erfolgt: Selbst wenn die Bundesrepublik jetzt 1.000, 2.000 oder 3.000 Flüchtlinge aufnimmt (die Zahlen variieren täglich), bleiben viele tausend weitere sich selbst überlassen. Deutschland und Europa sind groß und wohlhabend. Da sollte man doch eigentlich eine Lösung finden können.

Alle schauen zu und warten, dass der Erste hilft. Warum nicht die Vorreiterrolle übernehmen und anpacken? So wie der junge Mann mit Lennestädter Wurzeln, der innerhalb kürzester Zeit seinen Koffer gepackt, einen Bulli organisiert und Hilfsgüter gesammelt hat, um vor Ort zu helfen. Das nenne ich ein Vorbild.
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