Update: Nadelöhr Buslinie SB 9: Dicht gedrängt in Zeiten von Corona
Schüler-Fahrverkehr
- Lennestadt, 11.09.2020
- Von Nils Dinkel

Lennestadt. Wende um die Busverbindung SB 9 von Schmallenberg nach Altenhundem. Wie die Stadt Lennestadt am Freitagnachmittag, 11. September, mitteilte, soll aller Voraussicht nach ab Montag, 14. September, zeitgleich mit dem eingesetzten Buszug ein weiterer Bus im morgendlichen Schülerverkehr eingesetzt werden.

Wie versprochen hat Thomas Meier (Stadt Lennestadt) noch einmal das Gespräch zur VWS gesucht. Die aktuelle Situation lasse zu, dass noch ein weiterer Bus eingesetzt werden könne. Dies soll die Situation entschärfen, so Meier.
Ursprünglicher Bericht von Freitag, 11. September, 13 Uhr:
In Zeiten wie diesen sind die Menschen angehalten, Abstand zu halten. Darüber können einige Eltern nur müde lachen und verweisen auf die Buslinie SB9, die morgens um 6.32 in Schmallenberg-Habbel startet: Dieser Buszug ist Tag für Tag schon in Langenei so voll, dass „die Türen nicht mehr schließen können“, berichten die besorgten Eltern. LokalPlus war vor Ort.
Freitagmorgen, kurz nach 7 Uhr: Einige Schüler stehen in Langenei an der Bushaltestelle, als der Bus aus Richtung Schmallenberg eintrifft. Sämtliche Sitzplätze im Innern sind belegt, auch im Gang stehen die Schüler schon dicht gedrängt aneinander.
Die Langeneier Schüler müssen sich aber noch dazu quetschen: Dieser ist der letzte Bus, der morgens pünktlich zum Schulbeginn der weiterführenden Schulen fährt. Als die Türen schließen, hakt es: Ein Mädchen steht soweit am Ausgang, dass ihr Tornister im Weg ist.

So wie an diesem Morgen sieht es wohl an jedem Schultag aus. Die Eltern der Kinder, die als letztes zusteigen, sprechen von „unzumutbaren Zuständen“: „Der Bus ist überfüllt. Corona-Abstandsregeln können absolut nicht eingehalten werden.“ Von Verkehrssicherheit ganz zu schweigen.


Nachdem der Busfahrer, so berichten die Kinder, einen Morgen angekündigt hatte, sie ab dem nächsten Tag nicht mehr mitzunehmen, weichen sie auf einen Alternativ-Bus aus, der eine Viertelstunde früher fährt. Für die Schüler absolut machbar – doch am Busbahnhof in Altenhundem wartet das nächste Problem: Schon um 7 Uhr kommen die Schüler dort an. Der nächste Bus zu ihrer Schule fährt aber erst gegen 7.15 Uhr – und „der ist meistens wieder so voll, dass nicht alle Schüler hineinpassen.“
Thomas Meier sieht ein, dass diese Möglichkeit nicht ganz komfortabel ist. „Wir haben das schon vor einigen Wochen an die VWS weitergegeben“, so Thomas Meier. Er will noch einmal das Gespräch zum Unternehmen suchen.
Auch einigen weiterführenden Schulen der Lennestadt sind diese Probleme bekannt. „Oft sind natürlich die späteren Busse zu voll, weil die Schüler gerne diese nehmen“, weiß Birgitta Pieters, Leiterin des GymSL. Dann werde den Eltern der Hinweis gegeben, dass ihre Kinder doch einen früheren Bus nehmen sollten. Dass aber vor allem die Linie SB9 Probleme macht, ist auch an ihr nicht vorbeigegangen: „Der Bus ist übervoll“, bringt es auch die Schulleiterin auf den Punkt.
Vom Altenhundemer Busbahnhof führen dann laut VWS zudem zahlreiche Busse ab, zum Beispiel zum Kloster Maria Königin. Die maximale Wartezeit für Schüler betrage dort 14 Minuten, Schmelter: „Ich habe die SB 9 voll im Blick und sehe da keine Probleme. Der Buszug ist voll, aber nicht übervoll.“
In Bussen gilt für die Schüler weiterhin Maskenpflicht. Daher dürfen Busse weiterhin vollständig mit Sitz- und Stehplätzen gefüllt werden – bis auf den letzten Zentimeter sozusagen.

