Fünf Jahre voller Hürden: Erster Spatenstich im Neubaugebiet Oberhundem

Noch Bauplätze verfügbar


  • Kirchhundem, 11.08.2023
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Spatenstich in Oberhundem am Neubaugebiet „Am Hesternberg“. von Tine Schmidt
Spatenstich in Oberhundem am Neubaugebiet „Am Hesternberg“. © Tine Schmidt

Oberhundem. Nach fünf Jahren voller Hürden darf in Oberhundem bald endlich gebaut werden. Am Freitagmittag, 11. August, gab es den offiziellen Spatenstich für das Neubaugebiet „Am Hesternberg“.


Passend zum schönsten Tag in der Woche könne nun heute endlich der erste Spatenstich und damit ein freudiges Ereignis erfolgen, freute sich Bürgermeister Björn Jarosz. Dass nach vielen Tagen voller Regen auch die Sonne folgt, kann sich auch auf die Historie des Baugebiets übertragen lassen. Aber dazu später.

Denn alle Anwesenden waren aus dem erfreulichen Grund gekommen, dass hier bald Wohnraum entstehen kann. 28 Bauplätze auf rund 2,5 Hektar stehen insgesamt zur Verfügung – zehn seien bereits vergeben und drei gehören der Gemeinde Kirchhundem.

Bauen in Verbindung mit der Natur

Herbert Hanses, von Projektbau Hanses und Schade, gründete zusammen mit Stefan Trippe, von der Baufirma Franz Trippe, die ARGE „Am Hesternberg“. Diese leitet das Projekt und ist Eigentümer der Grundstücke.

„Ich freue mich, dass unser Ort immer größer wird“, so Hanses. Anhand des Neubaugebietes werde verdeutlicht, wie Bauen in Verbindung mit Naturschutz funktionieren kann. Das neue Gebiet liegt oberhalb von Oberhundem – quasi auf dem gegenüberliegenden Hügel zur Schützenhalle.

Herbert Hanses freut sich, dass es endlich losgehen kann. von Tine Schmidt
Herbert Hanses freut sich, dass es endlich losgehen kann. © Tine Schmidt

Eine neue Zuwegung sowie Trinkwasserversorgung werden extra angelegt, auch Glasfaser werde in dem Zuge verlegt. Sogar ein Becken für das Trinkwasser wurde unterirdisch verbaut. Der Wasserbeschaffungsverband im Ort habe dafür tief in die Tasche packen müssen, so Hanses.

Stefan Trippe gab kurz einen Ausblick: In den vergangenen Wochen wurde der Mutterboden abgetragen. Der nächste Schritt sei, den Straßenkörper zu schaffen sowie im Frühjahr die Versorgungsleitungen herzustellen. Er klang zuversichtlich, dass ab April oder Mai mit dem Bau von Einfamilienhäusern begonnen werden könnte.

Anstrengende Zeit

So euphorisch wie am Freitagmittag waren die vergangenen fünf Jahre allerdings nicht. Herbert Hanses gab einen Blick zurück und machte keinen Hehl daraus, welche Hürden es gab: „Wir hätten auch nicht gedacht, dass es so anstrengend wird.“

Dabei lagen die Pläne bereits 30 Jahre in der Schublade. Auch zwei Anläufe von anderen Planern hatte es wohl in der Vergangenheit gegeben. 2019 fanden dann erste Gespräche mit der Gemeinde statt. Den fertigen Bebauungsplan gab es ja bereits, im Oktober 2021 wurde der Erschließungsvertrag unterschrieben.

Geschütztes Biotop bremst Planung

Dass es dann so viele Komplikationen geben würde, hatte keiner geahnt. Ein gesetzlich geschütztes Biotop, eine geschützte Vogelart, eine Magerwiese, eine Glatthaferwiese und zu allem Übel noch ein neues Gesetz während des laufenden Verfahrens – alles Faktoren, die die Projektgruppe und die Gemeinde immer wieder stoppten.

Es könne nicht sein, dass es in Deutschland so lange brauche, ein Haus zu bauen, findet Herbert Hanses. Viele Gespräche und Lösungen, wie entsprechende Ausgleichsflächen zu finden, seien nötig gewesen. „Aber jetzt ist alles geregelt“, freute er sich.

Neben den gesetzlichen und bürokratischen Vorgaben trafen die Investoren auch das Hochwasser im Ahrtal, der Ukraine-Krieg und jetzt vor allem die gestiegenen Baukosten und Zinsen. Bürger, die zu Beginn ihr Kaufinteresse bekundet hatten, sprangen schnell wieder ab.

Spatenstich in Oberhundem am Neubaugebiet „Am Hesternberg“. von Tine Schmidt
Spatenstich in Oberhundem am Neubaugebiet „Am Hesternberg“. © Tine Schmidt

Noch vor drei Jahren war der Stand, dass 24 von den damals 30 (Stand 2020) vorhandenen Plätzen vergeben waren – jetzt nur noch zehn. Die ARGE hofft natürlich, dass sich in nächster Zeit noch potentielle Bau-Interessenten finden.

Bürgermeister Björn Jarosz und Ortsvorsteher Peter Meyer sprachen großes Lob aus, ob für die ARGE, die Unterstützung vom Kreis Olpe und dem BUND (Umwelt- und Naturschutz), der Bauabteilung der Gemeindeverwaltung, aber auch den aktuellen Bauherren, die bereits den Mut aufgebracht haben.

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