Wie Nikolaus und Sankt Martin: Ottfinger Dorfnest hilft der Olper Tafel

Ottfingen. Im Advent haben sich die Vorschulkinder des Ottfinger Dorfnests ein ganz besonderes Projekt vorgenommen. Sie möchten den Menschen helfen, für die ein ausreichender Vorrat an Lebensmitteln keine Selbstverständlichkeit ist. Im Kindergarten gestalteten sie Jutebeutel, die sie zuhause mit Nahrungsmitteln befüllen und nächste Woche an die Olper Tafel übergeben. Das Ottfinger Dorfnest will die Tafel auch langfristig unterstützen.

Die Vorschulkinder des Kindergartens Ottfinger Dorfnest haben einen großen Stuhlkreis gebildet. In der Mitte: Ein rotes Tuch, darauf ein Globus. Um die Weltkugel hat Kindergartenleitung Sandra Arens Karten mit bunten Bildern verteilt. Sie illustrieren die Kinderrechte. Ein Recht auf Spiel und Erholung, auf Schutz vor Gewalt, auf ein Zuhause.

Über eine kleine Lautsprecherbox spielt die Erzieherin das Kinderrechte-Lied ab. Sofort stimmen die Vorschulkinder textsicher und voller Elan in das Lied ein, tanzen, springen und machen gemeinsam die zum Text passenden Bewegungen.

Kinderrechte spielen schon seit einiger Zeit eine große Rolle in den beiden ältesten Gruppen, den „Pusteblumen“ und den „Löwenzähnen“. Dabei stand vor allem das Thema Mitsprache im Vordergrund. Sei es beim Adventskalender oder den selbstgestalteten Laternen: „Die Kinder sind immer voller Engagement dabei und haben tolle Ideen“, lobt Sandra Arens.

Die „Pusteblumen“ - das sind die 19 Vorschulkinder - haben in den letzten Tagen gelernt, dass es auch Länder gibt, in denen Kinderrechte vernachlässigt werden. Gemeinsam schauen sie auf dem Globus, wo Deutschland liegt. „Leben in Deutschland alle Menschen so gut wie wir?“, fragt Sandra Arens. Die Kinder kennen die Antwort. „Nein“, erklärt ein Mädchen mit ruhiger Stimme. „Es gibt viele Menschen, die zu wenig zu essen haben.“

Die Geschichten von Nikolaus und Sankt Martin zeigen den Kindern, wie man mit einfachen Gesten Großes bewirken kann. Teilen und abgeben - genau das möchten sie jetzt auch tun. In Zusammenarbeit mit dem Olper Warenkorb möchte das Ottfinger Dorfnest bedürftigen Menschen in der Region helfen. Dazu bemalen die Kinder Jutebeutel, die sie zuhause gemeinsam mit ihren Eltern mit haltbaren Lebensmitteln befüllen.

Kaum stehen die Stühle wieder an den Tischen, dürfen sich die Kinder Stoffbeutel und Textilmarker schnappen. Die Kreativität der kleinen Künstler kennt keine Grenzen. Große Häuser, bunte Blumen, Himmel mit herzförmigen Wolken, wilde Achterbahnen und eine Autofabrik. Nach kurzer Zeit zieren einfallsreiche Motive die Taschen.

„Ich habe einen Regenbogen gemalt. Den finden die Menschen bestimmt auch schön“, betrachtet Alissa stolz ihr Kunstwerk. „Ich habe ein buntes Land gemalt - und da stehe ich“, zeigt Johanna grinsend auf ihre Tasche.

Die befüllten Beutel bringen die Kinder am Dienstag, 13. Dezember, zur Tafel nach Olpe. Die Spenden gehen an Familien aus Wenden. „Das war uns bei dem Termin besonders wichtig“, erklärt Sandra Arens. „Die Kinder unterstützen Familien, die hier unter uns leben.“ Auch ein Rundgang durch das Lager des Warenkorbs ist geplant. „Das macht das Thema noch einmal begreiflicher.“

Der Kindergarten Ottfinger Dorfnest möchte auch langfristig Lebensmittelspenden für den Warenkorb sammeln. Ab Januar können immer in der letzten Woche des Monats von 14 bis 16 Uhr Waren im Kindergarten abgegeben werden. Eine zuständige Person bringt die Spenden dann persönlich nach Olpe.