Wetterstation und Sensoren-Netzwerk mit Wendener Klimaschutzpreis prämiert
Projekte aus Schönau-Altenwenden und Ottfingen
- Wenden, 15.12.2022
- Verschiedenes
- Von Lorena Klein

Wenden. Mit Umweltbewusstsein und Erfindergeist setzen sich Bürger der Gemeinde Wenden für das Klima ein. Zwei lokale Projekte sind am Mittwochnachmittag, 14. Dezember, im Rahmen des Westenergie-Klimaschutzpreises im Rathaus der Gemeinde Wenden ausgezeichnet worden.

„Der Klimaschutzpreis ist ein Preis, den es nicht geben müsste, wenn alle Menschen an einem Strang ziehen würde“, leitete Katrin Schröder, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Wenden, die kleine Feierstunde im Rathaus ein. „Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen ihre Freizeit für den Klimaschutz opfern.“
In diesem Jahr hatten sich zwei Projekte in der Gemeinde Wenden um den Klimaschutzpreis beworben. Diese wurden von Westenergie, vertreten durch Kommunalmanager Achim Loos, mit einem Preisgeld von insgesamt 2.500 Euro gewürdigt. Über die Platzierung der Projekte entschied der Umweltauschusses der Gemeinde Wenden unter Vorsitz von Johannes Eichert.

Das Projekt „LiSA - Lokalklima in Schönau/Altenwenden“ wurde mit dem ersten Platz und 1.350 Euro ausgezeichnet. Prof. Dr. Martin Gröger und Dr. Volker Heck von der Uni Siegen nahmen die Urkunde stellvertretend für den Schönauer Ortsvorsteher Peter Arenz entgegen, der maßgeblich in der Planung des Projekts mitgewirkt und die Bewerbung eingereicht hatte.
Im Freilandlabor der Uni Siegen in Schönau wurde im Rahmen eines LEADER-Projekts eine professionelle Wetterstation aufgebaut, die Messwerte zu Niederschlag, Wind und Temperatur sammelt.

Zusätzliche Pegelsonden bestimmen dabei regelmäßig den Wasserstand im Bach Albe, der durch die Ortschaften fließt. Auf diese Weise solle beispielsweise bei Starkregenereignissen frühzeitig vor Hochwasser gewarnt werden können, erklärte Prof. Dr. Martin Gröger. Die Ortschaften Schönau/Altenwenden und der Nachbarort Wenden waren bereits in der Vergangenheit von starken Überflutungen betroffen. Auch für andere Dörfer in Tallagen ist der Ansatz interessant.

Die Daten sind online abrufbar und frei zugänglich. Mithilfe der Daten solle auch das nationale Netzwerk an Informationen verfeinert und verdichtet werden, um lokale Katastrophen verhindern zu können, erläuterte Dr. Volker Heck.
Der zweiten Platz und ein Preisgeld von 1.150 Euro ging an das Projekt „Digitale Zukunft“ der Zukunfts-Werkstatt-Ottfingen. Innerhalb des Projekts wurde ein LoRaWan-Netzwerk - eine besondere Art von Funknetzwerk - kreiert, dass Sensoren für Flusspegel, Regen, Bodenfeuchte, Feinstaub und CO2 in Innenräumen beinhaltet.

„Im und um den Ort herum werden verschiedenste Messwerte ermittelt“, erklärte Daniel Halbe, der die Bewerbung für das Projekt eingereicht hatte und auch beruflich in der IT beschäftigt ist. Ein digitales Daten-Dashboard soll Umweltveränderungen veranschaulichen, begreifbar machen und so für den Klimawandel sensibilisieren.

Durch die Messwerte kann zudem vor Extremwetter gewarnt werden. Erst letztes Jahr sei Otffingen besonders durch ein großes Starkregenereignis betroffen gewesen, betonte Halbe. Ziel sei es aber, das Netzwerk auf das gesamte Gemeindegebiet auszuweiten.
Beide Projekte seien sich in dem wesentlichen Punkt ähnlich, dass sie sich mit Klimafolgenanpassung beschäftigen, schloss Bürgermeister Bernd Clemens. Dadurch würden sie Menschen letztendlich auch für das Thema Klimaschutz sensibilisieren.
