„Wemm bische?“ - Walter Wolf nimmt Wendsche Namen unter die Lupe

Wenden. Gemeinsam mit dem Wendener Bürgermeister Bernd Clemens und Siegbert Henkel vom Altenhofer Arbeitskreis „Unser Dorf hat Zukunft“ hat Walter Wolf jetzt sein neues Buch im Rathaus vorgestellt. Mit dem Titel „Wemm bische?“ greift der „Junge vom Dorf“ die typisch wendsche Frage auf, die im Wendener Land demjenigen gestellt wird, dessen Herkunft man erfahren möchte.

In seinem Buch nimmt Walter Wolf Bei- und Familiennamen in Altenhof und Girkhausen unter die Lupe. Ausgehend von der Referenzzeit 1960 hat der aus Altenhof stammende Autor alle 50 damals gebräuchlichen Beinamen sowie 28 historisch gesicherte Familiennamen der Altenhofer und Girkhauser Familien gesammelt, sie auf ihre Herkunft in historischen Dokumenten untersucht und ihre Bedeutung sprachwissenschaftlich festgestellt.

In einigen Fällen reichte die Recherche bis ins 15. Jahrhundert zurück. Dabei greift Wolf auch auf die Besonderheiten des örtlichen Dialekts zurück und weist auf, dass gängige sprachwissenschaftliche Erklärungen zur Bildung der Familien- und Beinamen für das Niederdeutsch des Wendschen Platt nicht greifen.

Die Recherchen ergaben auch ungewöhnliche Einblicke, wie bei Bei- und Familiennamen auf den niedrigen Adel oder das Ostjudentum zurückgegriffen wird und sie sich damit als Sprachfossilien für weitere Forschungen anbieten.

Erleichtert wird das Auffinden der Namen durch ein Verzeichnis aller Bei- und Familiennamen mit Seitenangaben. Eine kurze Erläuterung der verwendeten Fachbegriffe erleichtert das Lesen des spannenden und zugleich wissenschaftlich fundierten Buchs. Das Werk unterstützt auch die Recherchen des Arbeitskreises in der Gemeinde Wenden, der den Beinamen in den verschiedenen Orten im Wendschen auf die Spur kommen will.

Das Buch „Wemm bische? – Wendsche Familien- und Beinamen am Beispiel von Altenhof und Girkhausen“ umfasst 160 Seiten, ist bei Book on Demand, Norderstedt, erschienen und überall im Buchhandel (auch online) erhältlich.