Wasserbeschaffungsverband Hillmicke stellt Tätigkeit ein
Zukunft der Wasserversorgung der Gemeinde Wenden
- Wenden, 22.06.2023
- Politik
- Von Sigrid Mynar
Wenden/Hillmicke. Die Information zur Zukunft der Wasserversorgung der Gemeinde Wenden nahm in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend, 21. Juni, breiten Raum ein. Auslöser der Thematik war der Wasserbeschaffungsverband (WBV) Hillmicke, der seine Tätigkeit einstellen wird und sein bestehendes Trinkwassernetz auf die Gemeinde Wenden überträgt.

Für die Verwaltung stellt sich damit die Frage, wie die Lösung einer dauerhaften Bewirtschaftung aussehen soll. Eine „Netzgesellschaft Wasser“ mit einem strategischen Partner für den operativen/kaufmännischen Bereich sei eine Gestaltungsmöglichkeit, die von Beraterseite als sinnvoll angesehen wird.
Dies bestätigte Rechtsanwalt Martin Brueck von Oertzen, der in der Sitzung einen fundierten Überblick über die rechtlichen Fragestellungen einer möglichen Übernahme von Wassernetzen gab und insbesondere zur notwendigen Kaufpreisfindung und deren Auswirkungen Stellung nahm.

Bezüglich des Kaufpreises und der Preisgestaltung beim Wasserpreis war Stefan Dornseifer, CDU-Ratsmitglied aus Hillmicke, bestrebt, konkreter zu werden.
„Eine geordnete Netzübernahme setzt Kenntnisse des Übernahmegegenstands voraus“, entgegnete Brueck von Oertzen und beim Wasserpreis müsse man zunächst wissen, wie Hillmicke kalkuliert habe. Nur so habe man eine Grundlage dafür, was am Ende der Preis sei. Die Wasserpreise pro Kubikmeter seien im Gemeindegebiet sehr heterogen und reichten von 1,05 Euro (Hünsborn) bis 1,82 Euro (Hillmicke).

Die Übernahme des Trinkwassernetzes müsse von der Systematik her in die Zukunft gerichtet sein, da man nicht ausschließen könne, dass andere WBV dem Beispiel von Hillmicke folgen.

In diesem Zusammenhang stellte Ratsherr Martin Solbach (CDU) heraus, wie wertvoll die ehrenamtliche Tätigkeit in den WBV sei, vor allem im Hinblick auf steigende Anforderungen. Was dort ehrenamtlich geleistet würde, müsse andernorts über den Wasserpreis abgerechnet werden.


Bürgermeister Bernd Clemens berichtete über einen Termin mit den WBV-Vorständen der Gemeinde, der am 17. Mai stattgefunden habe, um das bislang erarbeitete Konzept zur möglichen Übernahme von Wassernetzen sowie die Hintergründe zur Erstellung des Konzeptes zu erläutern.
Eine Situation wie in Hillmicke sahen die Vorsitzenden als nicht gegeben. Ihre Verbände schilderten sie als perspektivisch gut aufgestellt und aktuell sei kein Handlungsbedarf gegeben.
Aus diesem Grund wird die Verwaltung zunächst den Fokus auf eine Übertragung des Wassernetzes und auf die Sicherstellung der Wasserversorgung in der Ortschaft Hillmicke legen.
