Warten oder fahren: Busausfälle stellen Eltern vor Herausforderungen

Engpässe bei der VWS Siegen


  • Wenden, 06.11.2023
  • Straße & Verkehr
  • Von Lorena Klein
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Symbolfoto. von Nils Dinkel
Symbolfoto. © Nils Dinkel

Wenden. Kommt der Bus oder muss das Elterntaxi einspringen? Diese Frage stellt sich seit einiger Zeit auch für Schüler und deren Familien in der Gemeinde Wenden. Aufgrund von Personalmangel und Krankheitsfällen gibt es einige Lücken im Fahrplan der VWS Siegen (LokalPlus berichtete).


Einige Wochen vor den Herbstferien habe das Chaos begonnen, wandte sich eine Leserin und Mutter an die LokalPlus-Redaktion. In mehreren Ortschaften im Wendener Land gebe es Probleme.

Die Kinder warten auf den Bus – doch es kommt keiner. Oder die Eltern steigen selber ins Auto und der Busverkehr läuft doch nach Plan. Man habe Verständnis für die krankheits- und personalbedingten Ausfälle, betont die Leserin. Was störe, sei die mangelnde Kommunikation. Auf der Homepage der VWS werde häufig nicht richtig informiert. Gerade berufstätige Eltern stelle das vor Herausforderungen. Denn ein spontaner Bringservice sei nicht immer möglich.

Von Ersatzlinien bis Distanzunterricht

Die Ausfälle im Busverkehr beschäftigen auch die Gemeinde Wenden. Zeitweise seien besonders die Grundschüler aus Hillmicke, Elben und Schönau betroffen gewesen, die den Bus nach Gerlingen nehmen, so Nina Stahl, Fachdienstleitung Bildung und Soziales. Die Gesamtschule Wenden habe aufgrund der Situation schon einen Tag Distanzunterricht stattfinden lassen.

Nachdem die Kommunikation anfangs nicht glückte, gebe es nun zumindest Ersatzlinien mit längerer Fahrzeit, auf die Schüler ausweichen könnten, so Stahl. Um sich besser zu organisieren, habe man erneut eine Anfrage an die VWS gestellt.

Fahrtkostenerstattung für Eltern

„Als Gemeinde sind wir grundsätzlich die Kostenträger und entscheiden darüber, welches Verkehrsmittel finanziert wird“, erklärt Nina Stahl. An erster Stelle stehen dabei die Linienbusse. Dann gebe es die Möglichkeit des Ersatzverkehrs und für einzelne Kinder mit besonderen Bedürfnissen bestehe die Option des Sonderverkehrs. Doch auch hier sei das zuständige Unternehmen momentan ausgelastet.

Sei nichts davon gegeben, so Stahl, müssen die Eltern den Fahrverkehr sicherstellen und haben dann auch den Anspruch auf Fahrtkostenerstattung. Wenn sich an der Situation langfristig nichts ändere, stelle sich die Gemeinde auch auf entsprechende Anträge ein.

Doch vor allem ist bei den Eltern Spontanität gefragt: „Das ist ein Riesenproblem. Häufig kann die VWS nur kurzfristig Ausfälle auf ihrer Seite bekanntgeben. Wenn langfristige Krankmeldungen bekannt sind, werden diese auch frühzeitig an die Gemeinde als Schulträger kommuniziert“, so Nina Stahl. „Doch in den wenigsten Fällen ist das vorher planbar, in der Regel handelt es sich um spontane Busausfälle.“

Flächendeckendes Problem

Stärker betroffen als der Rest des Kreises Olpe sei die Gemeinde Wenden nicht, erklärt VWS-Geschäftsführer Jörg Mühlhaus auf Nachfrage von LokalPlus. Die absehbaren Ausfälle würden am Vortag auf der Homepage aktualisiert.

Das betonte auch VWS-Pressesprecher Stephan Boch: „Die Ausfälle, die längerfristig feststehen, ergänzen wir am Nachmittag für den nächsten Betriebstag.“ Kurzfristige Ausfälle würden der Liste hinzugefügt oder im Verkehrsticker vermeldet. Die Website sei in jedem Fall die erste Informationsquelle. Dass Einzelfälle untergehen, könne man nie ganz ausschließen, sei aber eine Seltenheit. Und dann natürlich ärgerlich. „Der Mangel an Busfahrern und Berufskraftfahrern ist ein bundesweites Problem“, so Boch.

Die Lücken im Fahrplan werden sich also wohl erst schließen, wenn auch das personelle Leck behoben ist.

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