Vorsicht bei der Beauftragung von Handwerkerdiensten

Polizei und Verbraucherzentrale geben Tipps


Symbolfoto Blaulicht von Nils Dinkel
Symbolfoto Blaulicht © Nils Dinkel

Wenden. Regelmäßig erstatten Bürger bei der Polizei Olpe Anzeige, weil sie Opfer von Wucher oder Leistungsbetrug geworden sind - so auch am Samstag, 12. März, bei einer Wendener Familie.


Die Familie bemerkte am Nachmittag, dass in einem Heizungsrohr im Wohnzimmer ein kleines Loch war. Um den Schaden schnellst möglich zu beheben, suchten sie nach Handwerkernotdiensten. Nach diversen Telefonaten fanden sie eine Firma, die noch am selben Tag anreiste und das Loch reparieren konnte.

Rund zwei Stunden später erschienen zwei Männer: Diese stellten jedoch nur das Wasser ab und „flickten“ provisorisch das Loch mittels Isolierband. Im Anschluss verlangten sie eine direkte Bezahlung von fast 950 Euro.

Firma plötzlich nicht mehr erreichbar

Sie begründeten den hohen Rechnungsbetrag aufgrund diverser Zuschläge und der weiten Anfahrt. Der Geschädigte beglich die Rechnung per Überweisung. Eine Rechnung sollte nachträglich ausgestellt werden. Als die Familie am Montag die Handwerkerfirma erneut kontaktieren wollte, konnten sie erreichen. Recherchen im Internet ergaben ebenfalls, dass bereits viele negative Beurteilungen dieser Firma vorhanden waren. Daher kontaktierten sie die Polizei, um Anzeige zu erstatten.

Die geschilderte Situation ist kein Einzelfall. Im Vertrauen auf einen seriösen Handwerksbetrieb kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen. Unseriöse Betriebe nutzen Notsituationen gezielt aus, um hohe (Bar-)Geldbeträge von Verbrauchern zu verlangen. Die Polizei und auch die Verbraucherzentralen raten grundsätzlich, den Kontakt zu heimischen Firmen zu suchen.

Zudem hat die Polizei gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW Verhaltenshinweise erarbeitet, um unseriöse Handwerkerdienste zu erkennen:

  • Sich an örtliche Anbieter wenden
  • Preise vergleichen
  • einen Festpreis vereinbaren
  • dem Handwerkerdienst genau schildern, was passiert ist
  • genau definieren, was gemacht werden soll
  • auf Zuschläge (Anreise, Feiertags- oder Abendzuschläge) achten
  • Zahlen Sie nur, was Sie vereinbart haben
  • den Handwerkerbetrieb bitten, eine Rechnung auszustellen
  • sich nicht nötigen lassen
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