Vom Kohl zum Kraut: Zwölftes Kappesfest beim SGV Wenden
Selbstgemachtes Sauerkraut
- Wenden, 06.11.2023
- Verschiedenes

Wenden. In der Wanderhütte in Wenden ist jetzt wieder kräftig gestampft worden. Dort hat der SGV Wenden sein zwölftes Kappesfest veranstaltet. Unter fachlicher Leitung von Vereinsmitglied Josef Schröder konnten 24 Personen selbst Sauerkraut herstellen.

Die jüngste Teilnehmerin war vier Jahre, der älteste Teilnehmer 86 Jahre alt. Wenige Tage zuvor wurden die Kohlköpfe in der Soester Börde frisch von den großen Kohlfeldern nach Wenden geholt, um sie zu Sauerkraut zu verarbeiten.

300 Kilogramm wurden erst einmal von fleißigen Helfern des SGV Wenden bearbeitet und auf einem 50 Jahre alten Hobel mit fünf extra scharfen Messern geschnitten, bevor das Kraut in die Töpfe der Stampfer gefüllt wurde.

Sauerkraut herzustellen ist ein echter Kraftakt, stellten die Teilnehmer fest. Erst wenn die Lage bearbeitet ist und das Wasser an der Oberfläche erscheint, können Wachholderbeeren, Salz, weitere Gewürze und Molke dazugegeben werden. Danach kommt die nächste Lage Kraut und wieder wird eine Stunde gestampft. Bis das Fass voll ist.

Wer möchte, kann auch Wein dazugeben. Zum Schluss wird alles mit Krautblättern bedeckt und mit besonderen Steinen beschwert, ehe der Deckel alles verschließt und das Sauerkraut an einem nicht zu kalten Ort gelagert werden kann. Durch die Zugabe von Molke entsteht ein schneller Gärungsprozess.

Trotzdem muss bis Weihnachten gewartet werden, bis das Sauerkraut verzehrt werden kann. So ist es für die Vorsitzende des SGV Wenden, Sibille Niklas, in der Familie ein alter schlesischer Brauch, zum Heiligen Abend das erste Sauerkraut mit Kartoffelpüree und schlesischer Weißwurst zu essen.


Über den gesamten Tag sorgten die Helfer des SGV Wenden auch für das leibliche Wohl der Stampfer und Gäste. Zahlreiche Zuschauer waren anwesend und schauten den Stampfern über die Schultern. Dabei wurden auch einige lustige Dönekes in lockerer Runde erzählt.
