Tarifstreit: Erste Maschinen stehen still

IG Metall gibt sich kämpferisch und fordert „angemessenes“ Angebot


  • Wenden, 03.05.2016
  • Von Daniel Heinz
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Rund 250 Mitarbeiter legten zeitweise die Arbeit nieder und demonstrierten für höhere Löhne. von s: Daniel Heinz
Rund 250 Mitarbeiter legten zeitweise die Arbeit nieder und demonstrierten für höhere Löhne. © s: Daniel Heinz

Am Montag hatte die IG Metall zu Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie aufgerufen. Am Dienstag, 3. Mai, standen bereits die ersten Maschinen vor dem Hintergrund des Tarifkonflikts still – auch in Wenden: Die Belegschaften von EMG Automation und Tsubaki Kabelschlepp stoppten um Punkt 12.15 Uhr die Maschinen.


Rund 250 Arbeitnehmer, unter ihnen auch Auszubildende und Leiharbeiter, versammelten sich daraufhin auf dem Firmengelände von EMG Automation. André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, gab sich mit Blick auf die weiteren Verhandlungen zunächst verärgert und später kämpferisch. „Wir sind stinksauer“, sagte Arenz. Die IG Metall hatte die Tarifverhandlungen mit der Forderung nach einer Lohnerhöhung um fünf Prozent begonnen. Die Arbeitgeberseite lehnte diese Forderung ab und bot in der zweiten Verhandlungsrunde eine Erhöhung von 0,9 Prozent und eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent. Für Arenz „eine Provokation“: Wer so vorgehe, so der Gewerkschafter, sei offensichtlich zum Konflikt bereit.
„Wenn sie unseren Streik für unangemessen halten, dann müssen sie ein angemessenes Angebot unterbreiten“, rief Arenz seinen Kollegen zu und erntete reichlich Applaus. Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie seien bereit, zu kämpfen. Zudem gebe es bereits Planungen für einen 24-stündigen Streik nach Pfingsten. Stefan Köster, Betriebsratsvorsitzender der EMG, unterstrich, dass die Forderungen der Gewerkschaft angemessen seien: „Die fünf größten Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie schütten höhere Dividenden an ihre Aktionäre aus, als unsere Forderung von fünf Prozent kosten würde. Das geht so nicht“. Laut Kösters kann die Branche in Anbetracht der ausgezahlten Dividenden, „locker zehn Prozent Lohnerhöhung vertragen“.
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