SPD Wenden: „Straßenausbau darf nicht zu Existenznot führen“
- Wenden, 03.12.2018
Wenden. Die SPD-Landtagsfraktion möchte die Straßenausbaubeiträge nach dem Kommunalen Abgabegesetz (KAG) abschaffen. Robert Dornseifer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD Wenden begrüßt das: „Mit diesem Schritt würden Grundstücksbesitzer landesweit entlastet. Existenzielle Probleme, wenn nach dem Ausbau die Gebührenbescheide kommen, gäbe es nicht mehr.“
Nach dem Bund der Steuerzahler mache sich auch in der CDU die Landesvereinigung der Mittelständler für eine Abschaffung stark. Der Bund der Steuerzahler NRW und die CDU-Mittelstandsvereinigung seien überzeugt, dass die Straßenausbaubeiträge abgeschafft werden können und das Land dafür die Kosten übernehmen könne.
Sie erinnert daran, dass sich die SPD im benachbarten Siegen-Wittgenstein schon länger mit dem Thema Straßenausbaubeiträge beschäftigt und sich für die Einführung so genannter wiederkehrender Straßenausbaubeiträge einsetzt. „Eine komplette Streichung der Beiträge wäre natürlich ein noch weitgehenderer Schritt und die denkbar bürger- und kommunalfreundlichste Lösung.“
„Das führt dazu, dass reiche Städte und Gemeinden künftig ohne die Erhebung von Beiträgen ihre Anliegerstraßen ausbauen und sanieren. Finanzschwache Städte und Gemeinden hingegen werden entweder nicht ausbauen oder aber ihre Bürgerinnen und Bürger weiterhin mit hohen Beiträgen zur Kasse bitten müssen. Das sehen wir im hohen Maße als ungerecht an“, so Hecken-Defeld.
„Mögliche Stundungen und Ratenzahlungen lösen das Problem für betroffene Beitragspflichtige nicht wirklich“, sagte dazu SPD-Ratsfrau Sibille Niklas. „Die Steuereinnahmen des Staates befinden sich zurzeit auf Rekordniveau“, es gebe immer häufiger Rechtsstreitigkeiten zwischen Grundstückseigentümern und den Kommunen.
In Baden-Württemberg wurden nie Straßenausbaubeiträge erhoben, in Thüringen ist eine Abschaffung zum Jahresbeginn 2019 im Gespräch und in Mecklenburg-Vorpommern läuft eine Volksabstimmung zu diesem Thema. Bayern habe die Beiträge bereits abgeschafft - es sei an der Zeit in NRW nachzuziehen.