SPD besucht Caritas-AufWind Wenden

Praxisorientierte Eindrücke für die Politik


Diskutierten gemeinsam: (von links) Jutta Hecken-Defeld (SPD-Ortsverein Wenden), Karolin Schmidt und Nicole Fischer-Brehm (Caritas-AufWind Wenden), Robert Kirchner-Quehl (SPD-Kreisverband Olpe), Hildegund Hennrichs (AsF Wenden). von privat
Diskutierten gemeinsam: (von links) Jutta Hecken-Defeld (SPD-Ortsverein Wenden), Karolin Schmidt und Nicole Fischer-Brehm (Caritas-AufWind Wenden), Robert Kirchner-Quehl (SPD-Kreisverband Olpe), Hildegund Hennrichs (AsF Wenden). © privat

Wenden. Vor kurzem besuchten die SPD-Mitglieder Jutta Hecken-Defeld (Vorsitzende im SPD Ortsverein Wenden), Hildegund Hennrichs, Mitglied des Kreistags und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF Wenden) sowie der Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Olpe und ebenfalls Mitglied des Kreistags, Robert Kirchner-Quehl, die Räumlichkeiten von Caritas-AufWind in Wenden.


Ziel war es, aktuelle Entwicklungen aus dem Sozialraum zu erfahren. Karolin Schmidt (Standortleitung und Suchtberaterin) stellte sich mit Nicole Fischer-Brehm (Heilpädagogin im Bereich Frühförderung) den Fragen. Caritas-AufWind steht mit seinen einzelnen Beratungs- und Betreuungssegmenten insbesondere Familien zur Seite. Die Heilpädagogin Nicole Fischer-Brehm berichtete für den Bereich Frühförderung aus ihren langjährigen Erfahrungen und den aktuellen Entwicklungen.

„Wenn besondere Förderbedarfe bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen oder mit Behinderungen von ärztlicher Seite bestätigt werden und eine Empfehlung für die Frühförderung ausgesprochen wird, nehmen die Eltern diese auch gerne in Anspruch.“ Diesem Schritt vorgeschaltet sei zunächst die Bewilligung durch den Fachdienst Finanzielle soziale Hilfen des Kreises Olpe, der diese Leistung finanziert. Durch die Frühförderung von Caritas-AufWind werden Eltern angeleitet, spielerische Fördermöglichkeiten für ihr Kind zu erproben, um den Alltag sichtbar zu entlasten.

„Hier kann konkrete und handfeste Hilfe geboten werden“, sagte Fischer‑Brehm. Der Bedarf am Standort Wenden habe sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt; die Tendenz sei weiter steigend. Besonders positiv sahen die Kommunalpolitiker das Angebot der Frühförderung in den Kindergärten. „Das erspart Eltern und Kindern Wege und Zeit für Termine, die sonst auf den Nachmittag gelegt werden müssten.“
Flüchtlingssituation thematisiert
Ein weiteres Thema während des Gesprächs mit den SPD-Politikern war die Situation der Flüchtlinge im Kreis Olpe. Dazu erläuterte Karolin Schmidt: „Eine Flüchtlings- und Migrationsberatung ist aktuell in Wenden nicht angesiedelt. Der Bedarf wird jedoch immer wieder benannt, da die Flüchtlinge aus Wenden die Beratungsstellen in der Kreisstadt Olpe aufsuchen, um zum Beispiel professionelle Hilfe in ihrem Asylverfahren zu bekommen oder Informationen in Bezug auf Sozialrecht und Leistungsansprüche sowie gegebenenfalls auch zur Rückkehrberatung.

Auch hier wurde als Ziel von Caritas-AufWind benannt, direkt Hilfe vor Ort zu leisten. „Aktuell gibt es dafür aber keine finanziellen kommunalen Mittel“, erklärte Schmidt. Einig war man sich über die Notwendigkeit, für diesen Personenkreis möglichst frühzeitig Hilfs- und Unterstützungsangebote zu schaffen. Je später Hilfe greift, desto umfangreicher muss sie ausfallen, so ist die Erfahrung aus unterschiedlichen Bezügen“, sagte Robert Kirchner-Quehl. Die Politik wolle sich hier einschalten und den Sachverhalt noch einmal klären, ob dafür finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden können.

Ein weiteres Thema fand im Dialog mit der SPD Gehör: die Betreuung junger Menschen unter 25 Jahren, die einen kritischen Konsum von Alkohol, Drogen oder im Bereich Glücksspiel haben. „Das Beratungsangebot ist für diesen Personenkreis nicht ausreichend“, erläuterte Schmidt. Junge Menschen könnten nicht dauerhaft angebunden werden. Ein vielversprechender Ansatz seien niederschwellige Kontakt- und Anlaufstellen in den Lebensräumen, wo Jugendliche sich aufhielten. Erfahrungen aus anderen Städten und Gemeinden gäben hier Recht.
Auf Spenden und Sponsoren angewiesen
Abschließend erörterte Schmidt die finanzielle Situation der Beratungsstelle. Hierbei sei die Unterstützung durch Spenden und Sponsoren mittlerweile unabdingbar, um den laufenden Betrieb finanzieren zu können. Die Mittel der öffentlichen Kostenträger für Caritas-AufWind im Kreis Olpe reichten nicht aus, daher müssten jährlich erhebliche Anteile durch Eigenmittel des Caritasverbandes, kirchliche Fördermittel und zusätzlich 200.000 Euro durch Spenden finanziert werden.

Schmidt bedankte sich am Ende für die Bereitschaft der heimischen SPD-Politiker, sich mit den Vertretern von Caritas-AufWind so intensiv auszutauschen und fasste das Fazit des Abends zusammen: „Die Ansätze in Wenden sind gut, aber es gibt auch immer noch viel zu tun“.
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