Seniorenwohnanlage in Hünsborn sorgt für Diskussionen im Rat


 von Stefan Krüger
© Stefan Krüger

Wenden. Für Diskussion sorgte in der Ratssitzung am Mittwoch, 24. Juni, der Antrag von Ratsfrau Angelika Hennen (CDU), den Beschluss aus dem Jahr 2018 zur Errichtung einer Seniorenwohnanlage in Hünsborn noch einmal auf den Prüfstand zu heben.


Die Beschlüsse zu den Bebauungsplänen „Gerlinger Walzwerk“ und „Wenden – Westerberg West“ sowie der Antrag der CDU-Fraktion, im Baugebiet „Hünsborn – An der Wahre“ Wohnbauflächen zugunsten einer Kindertagesstätte frei zu halten, wurden zuvor in der Gemeinderatssitzung, einstimmig gefasst.

Auch der Beschluss zur Seniorenwohnanlage in Hünsborn war im Auschuss schon abgesegnet worden. Angelika Hennen sah das anders. Ihre Begründung: Der ursprüngliche Beschluss sah die Errichtung einer Wohnanlage „Betreutes Wohnen“ durch einen Investor und den Betreiber GFO vor. Inzwischen habe es Änderungen gegeben, man könne das Objekt nicht mehr als Seniorenwohnanlage bezeichnen.
Umwandlung in Eigentumswohnungen möglich
Dem Antrag wurde stattgegeben, auch wenn es nach Auffassung der Verwaltung keine baurechtliche Änderung sei, wenn es sich jetzt um weniger Wohnung als ursprünglich geplant und die Einrichtung einer Tagespflege handele.

Angelika Hennen begründete ihren Antrag mit dem deutlichen Hinweis, dass dort jetzt theoretisch jeder einziehen könne, nicht nur Senioren. Und wenn die GFO sich aus dem Mietvertrag zurückziehen würde, wäre selbst die Umwandlung in Eigentumswohnungen möglich. „Über welchen Zeitraum will die GFO denn mieten?“, war ihre Frage.
Beantwortung im nichtöffentlichen Teil
Baudezernent Markus Hohmann erläuterte, die Änderungen seien baurechtlich abgedeckt und Bürgermeister Clemens kündigte an, die Fragen zur Mietzeit und den Konditionen im anschließenden nichtöffentlichen Teil zu beantworten.

Der Begriff „Seniorenwohnanlage“ sei ohnehin kein Terminus im Baurecht. Und dass dort weniger, dafür aber etwas größere Wohnungen vorgesehen seien, habe keine Auswirkungen auf die vorgesehene Nutzung. Die Wohnungen seien seniorengerecht und auf jeder Etage gäbe es Gemeinschaftsräume. Die Möglichkeit, altersgerechte Unterstützung zu bekommen und dort wirklich bis zum Lebensende wohnen zu können, sei gegeben. Auch habe die GFO bekundet, dort nur Mietverträge zu schließen, die in dieses Konzept passen.
Gewinn für Hünsborn
Thorsten Scheen (UWG) kündigte an, ebenfalls Nachfragen im nichtöffentlichen Teil stellen zu wollen. Ihm sei wichtig, dass sich nicht der Eindruck verfestige, das Bauvorhaben würde „für einen Appel und ein Ei“ zugunsten des Investors umgesetzt.

Der Hünsborner Ratsherr Elmar Holterhoff (Bündnis90/ Grüne) machte hingegen deutlich, dass das Objekt für den Ort ein echter Gewinn sei. „Wir Hünsborner sind froh darüber, eine Einrichtung mit Tagespflege in unmittelbarer Nähe zu bekommen“.

Der Beschluss wurde mit großer Mehrheit, mit einer Nein-Stimme von Angelika Hennen (CDU) und zwei Enthaltungen der UWG,  gefasst.
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