Seniorenwohnanlage in Hünsborn sorgt für Diskussionen im Rat
- Wenden, 27.06.2020
- Von Sigrid Mynar
Wenden. Für Diskussion sorgte in der Ratssitzung am Mittwoch, 24. Juni, der Antrag von Ratsfrau Angelika Hennen (CDU), den Beschluss aus dem Jahr 2018 zur Errichtung einer Seniorenwohnanlage in Hünsborn noch einmal auf den Prüfstand zu heben.
Auch der Beschluss zur Seniorenwohnanlage in Hünsborn war im Auschuss schon abgesegnet worden. Angelika Hennen sah das anders. Ihre Begründung: Der ursprüngliche Beschluss sah die Errichtung einer Wohnanlage „Betreutes Wohnen“ durch einen Investor und den Betreiber GFO vor. Inzwischen habe es Änderungen gegeben, man könne das Objekt nicht mehr als Seniorenwohnanlage bezeichnen.
Angelika Hennen begründete ihren Antrag mit dem deutlichen Hinweis, dass dort jetzt theoretisch jeder einziehen könne, nicht nur Senioren. Und wenn die GFO sich aus dem Mietvertrag zurückziehen würde, wäre selbst die Umwandlung in Eigentumswohnungen möglich. „Über welchen Zeitraum will die GFO denn mieten?“, war ihre Frage.
Der Begriff „Seniorenwohnanlage“ sei ohnehin kein Terminus im Baurecht. Und dass dort weniger, dafür aber etwas größere Wohnungen vorgesehen seien, habe keine Auswirkungen auf die vorgesehene Nutzung. Die Wohnungen seien seniorengerecht und auf jeder Etage gäbe es Gemeinschaftsräume. Die Möglichkeit, altersgerechte Unterstützung zu bekommen und dort wirklich bis zum Lebensende wohnen zu können, sei gegeben. Auch habe die GFO bekundet, dort nur Mietverträge zu schließen, die in dieses Konzept passen.
Der Hünsborner Ratsherr Elmar Holterhoff (Bündnis90/ Grüne) machte hingegen deutlich, dass das Objekt für den Ort ein echter Gewinn sei. „Wir Hünsborner sind froh darüber, eine Einrichtung mit Tagespflege in unmittelbarer Nähe zu bekommen“.
Der Beschluss wurde mit großer Mehrheit, mit einer Nein-Stimme von Angelika Hennen (CDU) und zwei Enthaltungen der UWG, gefasst.