Rothemühle: Künstler malen sich Zukunftsbild für Apparatebau-Areal aus

Einmalige Gelegenheit Kultur, Natur und Geschichte zu vereinigen


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Eine Interessen-Gruppe aus zahlreichen Künstlern des Kreises Olpe engagiert sich für die Zukunft früheren Apparatebau-Areals in Wenden-Rothemühle. von privat
Eine Interessen-Gruppe aus zahlreichen Künstlern des Kreises Olpe engagiert sich für die Zukunft früheren Apparatebau-Areals in Wenden-Rothemühle. © privat

Rothemühle. Die Konzeptvergabe des Apparatebau Rothemühle-Geländes wird Ende diesen Monats auf eine endgültige, engere Auswahl zusteuern. Aber noch engagieren sich Viola Zimmermann, Opernsängerin, und Volker Arns - Chorleiter des Chores Biggesang - mit zahlreichen anderen Interessenten noch um eine Möglichkeit, die Halle 4 des Rothemühler Werksgeländes als Kulturzentrum und Gastronomie zu bewerben. „Wir kämpfen darum, damit die hiesigen kleinen Vereine und Bands eine Aussicht auf eine Bühne haben. Aber es geht uns auch darum, gute Kulturangebote von Außen an diesen schönen Ort im Kreis Olpe zu holen”, erklären sich das Team um Zimmermann und Arns.


Das im hinteren Bereich der Industriebrache gelegene Gebäude besticht keineswegs allein durch die Backsteinfassade und die Akustik. Das rotbraune Gemäuer lehnt sich an die unberührte, grüne Landschaft am Bahndamm. Die alten Eisenbahnschienen erzählen noch, wie es einmal gewesen ist, warum es damals ein idealer Platz für ein Werksgelände war.

Aber auch historische Erinnerungen werden mit dem Luftschutzbunker-Türen im Bahndamm, gleich hinter der Halle 4, verbunden. Viola Zimmermann erinnert sich noch gut an die Geschichten ihrer verstorbenen Oma. Mit einem Kleinkind und einem neugeborenem Baby auf dem Arm musste ihre Großmutter zum Fliegeralarm im Zweiten Weltkrieg hierher rennen und Schutz suchen. Stunden hat sie darin verbracht. Hunderte von Leuten passten hinein. Werksangehörige und Nachbarn.

Der Eingang zum Lufschutzbunker. von privat
Der Eingang zum Lufschutzbunker. © privat
Historische Verantwortung für Ort übernehmen

Diese Tatsachen berühren alle verwurzelten und heimatinteressierten Menschen: „Wir wollen Verantwortung übernehmen für diesen Teil unserer Geschichte. Man ehrt einen solchen Ort mit Achtung und Wertschätzung, indem man ihm Gewicht verleiht. Dieses möchten wir mit Kultur schaffen” erzählt das Team von Interessenten.

Volker Arns ist sich sicher: „Die Gemeinde Wenden braucht einen Ort, wo Kultur leben darf. Nirgendwo in unserer Gegend bietet sich ein malerischerer Standort an als hier.” Da gibt es unzählige Ideen. Neben der Schul-Aula, dem bisher alleinigen Standort für Auftritte, der jedoch durch die Ganztagsschulentwicklung und Unterrichtsbetrieb mehr und mehr Schwierigkeiten aufweist, hat dieses Schmuckstück in Rothemühle ganz andere Vorzüge.

Ein Atelier wäre auch eine von zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten. von privat
Ein Atelier wäre auch eine von zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten. © privat
Unzählige Gestaltungsmöglichkeiten

Der vordere Bereich der großen Halle eigne sich durch die zwei Etagen und die grüne Terrasse im Hinterhof vorm Bahndamm zum Beispiel neben der Räumlichkeit für Kleinveranstaltungen auch als Workshop-Räumlichkeit. Selbst ein „offenes Klassenzimmer” für die Sommermonate könnte von Musikern, Theaterspielern, Malern, Kräuterköchen und Sängern genutzt werden.

Im großen hinteren Teil denkt man bei der Kulturhalle an große Sachen und eine Gastronomie mit Biergarten und kleiner Außenbühne gegenüber dem felsigen Gelände, in dem die Bunkertüren zu sehen sind. Der Charme der Bigge möchte aber auch genutzt werden. „Man sieht vor, die Halle 4 mit der Bigge gemeinsam zu erfassen. Es sollte darum gehen, das Wendsche mit Kultur und Erholung in der Natur attraktiver zu machen.”

So könnte das gesamte Areal am Ende aussehen. Kultur, Natur und Tourismus könnte miteinander verknüpft werden. von privat
So könnte das gesamte Areal am Ende aussehen. Kultur, Natur und Tourismus könnte miteinander verknüpft werden. © privat

Da gibt es die Möglichkeit zum Wasser-Erlebnisspielplatz, einem Kneippgarten, einer Ruhezone mit Schlafplätzen am plätschernden Bach und mit „Trimm-Dich-Pfad“, der von den Workshop-Teilnehmern, von Mitarbeitern auf dem Werksgelände, jungen und alten Besuchern geschätzt würde. Auch Willi Ring zeigt sich vom Areal begeistert: „Eine Möglichkeit mit solchem einem Areal gibt es nur einmal im Leben. Nach allem, was die letzten eineinhalb Jahre gezeigt haben, bringt uns diese Kulturhalle 4 Lebensqualität. Man sollte diese Gelegenheit nicht unüberlegt fallen lassen.”

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