„Qualmende Socken“ seit 40 Jahren

Interview zum Festwochenende in Hünsborn


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Die Wanderfreunde „Qualmende Socken“ feiern am Wochenende ihren 40. Geburtstag. von privat
Die Wanderfreunde „Qualmende Socken“ feiern am Wochenende ihren 40. Geburtstag. © privat

Hünsborn. Die Wanderfreunde „Qualmende Socken“ feiern an diesem Wochenende ihren 40. Geburtstag – und das mit einem großen Fest. LokalPlus hat mit dem Medienbeauftragten des Vereins, Klaus Langemann, darüber gesprochen, was das Schöne am Wandern ist und ob dieses Hobby eigentlich nur ältere Generationen begeistert.


„Qualmende Socken“ – wer hatte damals die Idee für diesen einprägsamen Namen?

Wie der Name genau entstanden ist, weiß ich nicht. Aber er hat auf jeden Fall einige verschmitzte Lächeln ausgelöst. Paul Müller, Rudi Halbe und Reinhard Wurm hatten damals die Idee, den Verein zu gründen – das war am 10. April 1978. Schon da kam der Name „Qualmende Socken“ auf und wurde beschlossen.

Mit wie vielen Mitgliedern sind Sie damals gestartet, wie viele sind es heute?

Die Idee kam von den dreien, bei der Gründung haben sich dann ein paar angeschlossen. Beim zehnjährigen Jubiläum hatten wir noch 306 Mitglieder, aktuell sind es 220 – aber das ist immer noch eine gute Zahl. Trotzdem ist die Mitgliederzahl in den Wandervereinen weiter rückläufig und der Nachwuchs fehlt. Wir würden uns natürlich wünschen, dass jüngere Leute nachrücken.
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Wie hat sich Ihr Verein im Laufe der Jahre verändert?

Die größte Veränderung gab es 1995: Da wurde die Dorfgemeinschaftshalle in Hünsborn gebaut, und wir haben die Gunst der Stunde genutzt und unser Wanderheim direkt an die Halle gebaut. Ab dem Zeitpunkt konnten wir unsere Wandertage dann von dort ausrichten. Vorher war das Wanderheim in einer Turnhalle. Vorher wurden die Wandertage in der Turnhalle der Katholischen Grundschule Hünsborn mit einem großem Arbeitsaufwand ausgerichtet.

Welche Aktionen bieten Sie über das Jahr verteilt an?

Im Januar haben wir die Dreikönigswanderung und dann noch einen Wandertag im September. Dann reisen sogar einige andere Vereine mit Bussen an, das sind schon so 1500 Leute, früher waren es mal 4000. Aber damit sind wir sehr zufrieden, soviel hat nicht jeder Wanderverein. Aber unsere Wege sind auch recht gut, die Anstiege sind nicht so steil und wir haben familienfreundliche Preise – deshalb der gute Zuspruch. Wir fahren auch woanders hin zum Wandern, so sechsmal im Jahr. Und auch intern stehen immer so zwei, drei Termine im Jahr an, an denen es geführte Wanderungen gibt.
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Ist Wandern ein Hobby nur für die ältere Generation?

Eigentlich nicht. Die Bewegung an der freien Natur ist auch was für jüngere Leute, aber die wollen meistens anders wandern. Die gehen selber mit dem GPS los oder möchten ihre eigene und keine vorgegebene Strecke abwandern. Deshalb sind bei unseren Wandertagen auch kaum junge Leute dabei. Obwohl es wirklich schön ist, die Natur zu genießen, in Ruhe zu wandern und schöne Ausblicke zu haben. Schon bei den Kindern versuchen wir jetzt, das Wandern attraktiv zu machen. Wir haben ein Kinderquiz, das sie unterwegs lösen können und hinterher gibt es dann ein kleines Präsent.

Apropos qualmende Socken: Wer ist der fleißigste Wanderer in Ihrem Verein?

Einen Einzelnen gibt es da nicht. Aber in unserem Verein gibt es eine Seniorengruppe, die sich noch jeden ersten Dienstag im Monat zu einer Wanderung trifft – also zwölf Wanderungen im Jahr und das mit Ende 70.
Große Feier mit viel Musik
Wie feiern Sie den runden Geburtstag? Sind besondere Aktionen geplant?

Wir haben Anfang Juni ein Festwochenende an der Dorfgemeinschaftshalle geplant. Am Samstag, 2 Juni, sind alle Mitglieder eingeladen und unsere Gründungsmitglieder werden geehrt. Die musikalische Gestaltung der Ehrung übernimmt der bekannter Chor„12 Räuber“ aus Hünsborn und anschließend ist eine Party geplant, zu der DJ Dominic auflegt. Sonntag gibt es dann ab 11 Uhr ein Frühschoppenkonzert mit der Egerland Besetzung des einheimischen Musikvereins „Hoffnung“ und ortsansässige Wander- und Hünsborner Vereine sowie die Bevölkerung kommen zu Besuch.

Was begeistert Sie so am Wandern?

Einerseits ist es die Gemeinschaft mit mehreren, die schöne Natur und auch mal woanders zu wandern. Im Verein bin ich jetzt seit 14 Jahren, davon elf im Vorstand. Irgendwann hat sich das so ergeben: Da lernt man wen aus dem Verein kennen, ist bei den Wandertagen dabei und das hat uns dann gefallen – jetzt gehört unsere ganze Familie zum Verein.
Vom Sauerland beeindruckt
Was bietet das Sauerland auch anderen Wanderern von weit her?

Unsere Landschaft mit den Wäldern und Bergen beeindruckt Leute aus dem Ruhrpott und weither natürlich sehr. Wir bekommen auch viel Lob für unsere ausgewählten Strecken. Vor allem weil unsere Dreikönigswanderung über die Wallfahrtskapelle „Dörnschlade” führt und die beeindruckende Krippe besichtigen werden kann – manche kommen nur, um diese Krippe zusehen. Und wir sind der erste Verein, der die erste Wanderung im neuen Jahr ausrichtet.

Hat sich das Wandern durch die Digitalisierung verändert oder geht es immer noch mit analoger Karte auf Tour?

Unsere Wanderstrecken sind ja sowieso durch Markierungen an den Bäumen und Wegen ausgezeichnet. Was durch die Digitalisierung gekommen ist, sind natürlich Schrittzähler oder Apps wie „Runtastic“. Und auch mit dem Handy werden sicherlich unterwegs einige Fotos von der schönen Natur geschossen. Wir machen auch bei den Wandertagen der anderen Vereine Fotos, die wir dann bei unserer Jahreshauptversammlung zeigen und damit so manchne Erinnerungen an die schönen Wanderungen wecken.
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