Prozessauftakt: Wendenerin verantwortet sich wegen versuchten Mordes

Siegen/Brün. Im Wendener Ortsteil Brün hat sich am 17. Februar gegen 3 Uhr morgens ein Kapitalverbrechen ereignet (LokalPlus berichtete). Eine stark alkoholisierte Frau (67) stach laut Anklage von Staatsanwalt Rainer Hoppmann mehrfach auf ihren schlafenden Ehemann ein und verletzte ihn schwer. Vor der 1. großen Strafkammer am Landgericht Siegen muss sich die Frau seit Donnerstag, 12. August, wegen versuchten Mordes verantworten. Die Frau wird angeklagt, einen versuchten Mord mit Tateinheit Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung begangen zu haben.

Staatsanwalt Rainer Hoppmann schilderte zunächst die Situation, die sich vor der Tat abspielte. Die Eheleute hatten am Abend zuvor Karten gespielt und dabei reichlich Alkohol getrunken. Der Mann habe sich dann zu Bett gelegt, bevor die Frau dann dreimal mit dem Messer auf ihn einstach.

Die Einstiche erfolgten an der Achselhöhle am Schlüsselbein und am Brustkorb. Der Ehemann musste ins Kreisklinikum Siegen eingeliefert werden und verbrachte dort mehrere Tage in stationärer Behandlung. Nach Angaben des behandelnden Arztes verfehlte der Brustkorb-Stich nur wenige Zentimeter die Leber. Die Angeklagte habe die Tat billigend in Kauf genommen. Durch den hohen Alkoholpegel, 2,23 Promille, besteht laut Staatsanwalt Hoppmann eine verminderte Schuldunfähigkeit.

Im Rahmen des Strafverfahrens wird die Angeklagte vom Bonner Rechtsanwalt Martin Kretschmer vertreten. Den Vorsitz inne hat Richterin Elfriede Dreisbach. Die Urteilsverkündung ist für Freitag, 27. August, geplant. Weitere Prozesstage sind für den 20., 24. und 26. August angesetzt.