Peter Altmaier: Herausforderungen und Chancen für die Industrie
CDU-Kanzleramtschef zu Besuch in Hillmicke
- Wenden, 24.08.2017
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Hillmicke/Kreis Olpe. Der Chef des Bundeskanzleramts demonstrierte Tatendrang und Problembewusstsein, gab sich zuversichtlich und humorvoll: Peter Altmaier hat am Donnerstagnachmittag, 24. August, bei der Firma eks-Engel in Hillmicke vor heimischen Vertretern aus Politik und Wirtschaft über die Herausforderungen gesprochen, die Digitalisierung, Globalisierung und die Energiewende für deutsche Industrieunternehmen bedeuten. In seiner rund 50-minütigen Ansprache lieferte der 59-jährige CDU-Politiker auch Ideen und Lösungsansätze.

In Sachen Investitionen sei der erste Schritt bereits gemacht: Die Ausgaben für Bildung, Forschung und Entwicklung seien bereits auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesteigert worden. In den nächsten drei Jahren soll ein weiterer halber Prozentpunkt oben drauf kommen. Damit, so Altmaier, werde Deutschland an die Spitze der Industrienationen rücken.

Abhilfe schaffen will die CDU laut Altmaier mit dem „Masterplan Selbstständigkeit“. Darin enthalten ist auch die Forderung, dass Unternehmensgründer und –ausbilder sich stärker für das Allgemeinwohl einbringen. Gleichzeitig müsse aber auch die öffentliche Wertschätzung für deren gesellschaftlichen Beitrag erhöht werden.

Um dem „bereits spürbaren“ Fachkräftemangel entgegenwirken zu können, sieht Altmaier drei Potentiale. Zwei davon sind für ihn die aktuell hierzulande zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte und die rund 900.000 Langzeitarbeitslosen; das größte, ein „riesiges“ und weitgehend noch ungenutztes Potential sieht der Christdemokrat aber vor allem in Migranten. Um dieses nutzen zu können, bedürfe es der aktiven Integration. Für Altmaier heißt das: der Erwerb der deutschen Sprache und das aktive Einbringen in das für Deutschland typische Vereinsleben und Ehrenamt.
Dennoch blieben die die digitale Revolution und die Industrie 4.0 auch Herausforderung, die Fragen offen lassen. Wenn Autos bald selbst fahren und Maschinen sich zunehmend selbst steuern, fielen automatisch auch Jobs weg, sagt Altmaier. Bis zu 40 Prozent der Arbeitsplätze könnten das in den nächsten Jahrzehnten seien. Wo und welche neuen Aufgaben Menschen übernehmen, sei „eines der schwierigsten Themen“ für die Industrie. Umso wichtiger seien weitere technologische Innovationen – und ein Schulwesen, in dem Schüler, Lehrer und Behörden „mit dem Wandel und der Digitalisierung“ umzugehen lernen. Hierzu gehöre auch die angestrebte Ausrüstung aller Schulen mit schnellem Internet – und zwar bundesweit.

