Ottfinger Sportanlage umgestaltet - viele Helferstunden und Innovationen

Ottfingen. Drei Jahre, viele Veränderungen. Der SV Ottfingen hat alle Zügel in die Hand genommen, um rund um seine Sportanlage „auf dem Siepen“ ein modernes und vielseitig nutzbares Gelände zu schaffen. Neben einem nagelneuen Clubhaus wurde das alte Vereinsheim kernsaniert und dient als Funktionsgebäude. Ein großer Spielplatz direkt neben der Fankurve lädt kleine Besucher zum Toben ein. Und es geht noch weiter…

Eine konkrete Form nahmen die Pläne zur Umgestaltung der Ottfinger Sportanlage Ende 2018 an. Und das Wichtigste: Auch die rund 700 Mitglieder des zweitgrößten Fußballvereins in der Gemeinde Wenden zogen mit.

Dass ein solch großes und umfangreiches Projekt nur durch viel Unterstützung zu stemmen ist, weiß vor allem Pierre Schürholz, Ressortleiter Spielbetrieb und insgesamt 14 Jahre im Vorstand aktiv. Etwa 6.000 Helferstunden steckten darin, vorrangig durch Vereinsmitglieder. Männer und Frauen die mit auf dem Siepen anpackten, Pflastersteine schleppten, den Hang bepflanzten.

Als selbstständiger Bauingenieur hatte Schürholz zudem auch die berufliche Expertise, das Bauvorhaben zu betreuen, dessen Baugenehmigung Ende 2019 in trockenen Tüchern war. Im Mai 2020 ging es dann an die Arbeit. Nach rund drei Jahren konnte die Einweihung Ende Juli gefeiert werden.

Das Herzstück der Baumaßnahmen ist das neue Clubhaus des SV Ottfingen. Ein Neubau, der viele neue Möglichkeiten bietet. Die Nutzfläche von etwa 110 Quadratmetern teilen sich ein großer Schulungsraum mit Theke, Tischen und Sitzgelegenheiten, eine Küche, ein Abstellraum und moderne Toilettenanlagen.

Durch bodentiefe Fenster blickt man aus dem Schulungsraum direkt auf den grünen Fußballrasen und hat, nicht zuletzt bedingt durch die höhere Lage des Clubhauses, eine perfekte Sicht über den Platz. Auch auf Nachhaltigkeit habe man einen Fokus gelegt, betont Pierre Schürholz: mit Photovoltaik-Anlage und der Beheizung durch Erdwärme. Die Vermietung des Clubhauses stoße schon jetzt auf großes Interesse.

Und noch ein Punkt lag dem Verein besonders am Herzen: „Wir wollten familienfreundlicher werden und unser Angebot erweitern“, erklärt Schürholz. „Das wird bisher auch sehr gut angenommen.“ Die besondere Ausrichtung auf Familien zeigt sich vor allem am großflächigen Spielplatz mit Rutsche, Sandkasten, Schaukel und vielen anderen Spielgeräten.

Eine wichtige Rolle spielt weiterhin auch das alte Vereinsheim, das seit 1987 ein Domizil bietet und im Zuge der Baumaßnahmen entkernt und grundsaniert wurde.

Kaum wiederzuerkennen sei das neue „Funktionsgebäude“ für diejenigen, die die vorherige Raumaufteilung kannten, so Pierre Schürholz. Denn diese ist in der oberen Etage komplett neu. Sowohl Umkleiden und Duschen für die Spieler als auch ein Kassenzimmer zum Kartenverkauf und ein Physio-Raum finden hier Platz.

Insgesamt flossen bisher rund 620.000 Euro in das Projekt, davon 130.000 Euro Fördermittel und 270.000 Euro Spenden von Firmen und Privatpersonen. Von gestiegenen Kosten und anderen herausfordernden Faktoren blieb der SV Ottfingen dabei nicht verschont. „Kalkulatorisch lagen wir zu Beginn bei etwa 420.000 Euro, haben also eine Preissteigerung von fast 30 Prozent erlebt“, erklärt Pierre Schürholz.

In nächster Zeit folge noch das neue Vordach am Funktionsgebäude und die Fertigstellung des Kleinspielfeldes, voraussichtlich Ende September. Und schon jetzt merke man, so Schürholz, wie die Sportanlage immer mehr eine beliebte Anlaufstelle am Wochenende wird – nicht nur für Fußballfans sondern auch für Familien, die die Geselligkeit dort oben genießen.