Ottfinger Dorfladen seit vier Monaten geöffnet: Erstes Fazit

Jahresrückblick


Die ehrenamtlichen Verkäuferinnen Silke Niederschlag und Martina Fischer sowie der erste Vorsitzende Olaf Arns freuen sich über die vielen Kunden im Dorfladen Ottfingen. von privat
Die ehrenamtlichen Verkäuferinnen Silke Niederschlag und Martina Fischer sowie der erste Vorsitzende Olaf Arns freuen sich über die vielen Kunden im Dorfladen Ottfingen. © privat

Ottfingen. Seit nunmehr vier Monaten hat der Ottfinger Dorfladen geöffnet. Die Idee, einen Dorfladen in Eigeninitiative zu betreiben, wurde vom Verein Zukunfts-Werkstatt-Ottfingen konkretisiert und schlussendlich in ein Geschäftsmodell überführt, das durch Mittel aus dem Leader-Modell mitfinanziert wurde. Jetzt zieht der Verein einen Jahresrückblick.


Waren die Vorbereitungen im Zuge dieses Projektes bis zur Eröffnung am 27. August schon sehr spannend, so warten heute viele weitere Herausforderungen auf Vorstand, Aufsichtsrat und Mitarbeiter, um den Laden am Laufen zu halten.

„Wir geben hier tagtäglich alles, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Das muss sich natürlich erst einspielen. Aber wir sind guter Dinge, dass wir jeden Tag aufs Neue etwas dazulernen, das uns nach vorne bringt“, erzählt Martina Fischer.

Sie hilft außerhalb ihrer Arbeitszeit noch ehrenamtlich im Laden und freut sich zusammen mit ihren Kollegen darüber, Teil dieser Einkaufsmöglichkeit im Herzen von Ottfingen zu sein.

Idee zum Dorfladen gab es schon 2016

Nachdem Robert Kirchner-Quehl im November das Amt des ersten Vorsitzenden auf eigenen Wunsch zur Verfügung stellte, wurde Olaf Arns zum Vorsitzenden gewählt.

Der Ottfinger hatte bereits 2016 den Gedanken, in seinem Heimatort einen solchen Laden als Genossenschaft aufzubauen, falls das letzte Lebensmittelgeschäft schließen sollte. Seine Frau Vera steckt ebenfalls viel ehrenamtliches Engagement in den Aufbau und Erhalt des Dorfladens

Silke Niederschlag übernimmt das Marketing 

Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ konnte im Dezember auch für den Bereich Marketing ein bekanntes Gesicht gewonnen werden: Silke Niederschlag, Angestellte der Kreisstadt Olpe, ist gebürtige Ottfingerin. „Ich freue mich sehr, meinen Heimatort bei diesem wichtigen und nachhaltigen Projekt zu unterstützen. Das Ehrenamt ist an dieser Stelle eine unverzichtbare Grundlage dafür, gemeinsam mehr erreichen zu können“, so die stellvertretende Geschäftsführerin des Stadtmarketingvereins Olpe Aktiv.

Bestell- und Lieferservice

Seit der Eröffnung des Dorfladens wurde viel erreicht: Die Kunden müssen zum Einkaufen nicht zwingend in das Geschäft kommen, denn es gibt auch einen Bestell- und Lieferservice, der gerade älteren Menschen eine Unterstützung bietet.

Gegen einen Pauschalbetrag von 5 Euro nehmen die Mitarbeiter die Bestellung auf, kommissionieren diese. Die Lieferung erfolgt derzeit jeweils Dienstags- und Freitagsnachmittags ab 16 Uhr bis nach Hause und wird durch ehrenamtliche Helfer umgesetzt. Das kleine Lieferfahrzeug stellt das Autohaus Hunold zur Verfügung.

Möglichkeit zur Bargeldauszahlung 

Wer seine Ware selbst im Geschäft zusammenstellt, oder Getränke bestellt und sich diese nach Hause bringen lassen möchte, zahlt 1,50 Euro. Auch die Bargeldversorgung ist in Ottfingen wieder sichergestellt, nachdem der örtliche Geldautomat Ende Oktober abgeschaltet wurde.

Kunden des Ottfinger Dorfladens haben nun die Möglichkeit, im Zuge eines Einkaufs ab 10 Euro bis zu 200 Euro Bargeld abzuholen. Lokale Erzeugnisse und Bioprodukte in Ottfingen runden dieses Angebot ab. Hier sind für das neue Jahr weitere Aktivitäten und eine Ausweitung des Programms geplant.

Zukunft des Dorfladens hängt von Nachfrage ab

Nichtsdestotrotz kann eine Einkaufs- und Versorgungsgenossenschaft wie diese nur langfristig Bestand haben, wenn es viele ehrenamtliche Helfer gibt und die Dorfbewohner nachhaltig Gebrauch von dem Einkaufsangebot vor Ort machen.

Je mehr Umsatz erzielt wird, umso lebendiger kann der Laden gestaltet werden. „Daher möchten wir auf diesem Wege noch einmal an alle Ottfinger und an die Bewohner der umliegenden Dörfer appellieren, Einkäufe vor Ort zu tätigen, um das Projekt langfristig am Leben zu halten."

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