Ökozertifizierte Tannen aus Scheiderwald zieren deutsche Wohnzimmer
Peter Quast setzt auf Bio-Anbau bei Weihnachtsbäumen
- Wenden, 04.12.2018
- Von Ina Hoffmann
Scheiderwald. Mehrere Hundert Menschen besuchen an jedem Adventswochenende das Weihnachtsdorf der Familie Quast in Scheiderwald, um den perfekten Baum für das Fest auszusuchen. Hier wird beim Anbau der Tannen auf Bio gesetzt: keine Pestizide, keine Insektizide, nur organischer Dünger und ein waldähnliches Klima helfen dabei das Trinkwasser zu schützen und den Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu erhalten.
Nach dem Pflanzen der Setzlinge steht der Korrekturschnitt bei den älteren Tannen an, damit sie schön gerade wachsen. „Wenn ein Baum beispielsweise zwei Spitzen hat, kann man das noch regulieren, sodass er dann mit einer Spitze weiter wächst. Die Breite der Tanne wird bei den Arbeiten ebenfalls eingekürzt“, so Peter Quast.
Denn die Bäume aus Peter Quasts Schonungen sind seit 2013 nach EU-Verordnung Ökologischer Landbau und GlobalGap zertifiziert. Schon seit zwanzig Jahren verzichtet Peter Quast freiwillig auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und anderen chemischen Helfern - aus Überzeugung. Alle Tannen stammen aus einer nachhaltigen, biologischen Bewirtschaftung. Die Bäume werden nicht mit Pestiziden, Herbiziden oder Kunstdünger behandelt.
Jedes Jahr wird genau kontrolliert, ob die Bio-Landwirte auch wirklich keine verbotenen Mittel einsetzen. „Da gibt es strenge Kontrollen, manchmal sogar zusätzliche unangemeldete. Ich muss zum Beispiel dokumentieren was geerntet und nachgepflanzt wird. Allein für die GlobalGap-Zertifizierung müssen Jahr für Jahr 500 Fragen beantwortet werden“, so der Landwirt.
Umso mehr freut er sich, dass sich viele junge Leute Gedanken um den Umweltschutz machen und Bio-Bäume kaufen. „Wir haben jedes Jahr Neukunden, die teilweise eine weite Anreise in Kauf nehmen, um einen Weihnachtsbaum bei uns zu kaufen. Im vergangenen Jahr kam sogar ein Paar aus Schleswig-Holstein zu uns“, verrät der Landwirt.
Einige der geernteten Bäume werden in angelieferte Container verpackt und abgeholt. Denn die Bio-Weihnachtsbäume aus Scheiderwald sind nicht nur vor Ort auf dem Hof zu bekommen, sondern sind deutschlandweit in Baumärkten erhältlich.
Erstmals zeigt Martin Butzkamm, seit 40 Jahren passionierter Krippenbauer, einige Stücke aus seiner Sammlung im Scheiderwalder Weihnachtsdorf. Im kommenden Jahr wird er auf 100 qm ein Krippenmuseum ausstellen. Dann können die Besucher seine handgemachten Krippen und Weihnachtsdörfer aus Holz bewundern, die mit Licht und Landschaftsmalereien im Hintergrund in Szene gesetzt werden.
Auch wenn Weihnachten nie überraschend kommt, stehen manchmal sogar am Heiligabend noch Kurzentschlossene vor Peter Quasts Tür, um noch einen Tannenbaum zu bekommen. „Aber auch denen kann noch geholfen werden“, schmunzelt Peter Quast.