Nachfrage nach Pflegeplätzen wächst stetig – Zahl der Fachkräfte nicht

Florian Müller (CDU) bei Caritas in Wenden


Florian Müller (Mitte) mit Silke von Bültzingslöwen und Martin Sweeney. von CDU
Florian Müller (Mitte) mit Silke von Bültzingslöwen und Martin Sweeney. © CDU

Wenden/Kreis Olpe. Applaus reicht nicht aus. Seit Beginn der Pandemie ist die Situation der Pflege deutlich stärker in den Blick gerückt. Aber wie sieht es im Kreis Olpe aus? CDU-Bundestagskandidat Florian Müller informierte sich vor Ort in Wenden.


„Der Nachfrage nach Pflegeplätzen wächst und wächst“, berichtet Silke von Bültzingslöwen, Leiterin des Caritas-Zentrums in Wenden. Wegen der großen Nachfrage errichtet die Caritas zurzeit in Altenhof auch einen modernen Neubau.

Die Statistik gibt von Bültzingslöwen Recht: Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Kreis Olpe von rund 3.800 auf gut 7.200 gestiegen, ein Anstieg von 90 Prozent. Ein großes Problem aus Sicht der Expertin: „Die Zahl der Pflegekräfte ist nicht mitgewachsen.“

„Es liegt nicht nur am Gehalt“

„Wir stehen vor der Herausforderung, mit zu wenigen Fachkräften die Qualität der Pflege und die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte verbessern zu wollen“, beschreibt Florian Müller im Gespräch das Problem der Politik. Die Löhne der Fachkräfte zu erhöhen, scheint nicht das Patentrezept zu sein. „Es liegt nicht allein am Gehalt. Es geht auch um die Rahmenbedingungen in der Pflege“, erzählen Silke von Bültzingslöwen und ihr Verwaltungsleiter Martin Sweeney.

Rahmenbedingungen – das sind häufig die körperlichen Belastungen und die Überstunden, die entstehen, weil es an Personal fehlt. Müller will deshalb die Pflegekräfte mit der Digitalisierung entlasten. „Die Pflegekräfte sollen sich auf das Wesentliche konzentrieren können: die Arbeit mit den Menschen. Die Dokumentationen können durch digitale Anwendungen schneller und einfacher umgesetzt werden“, so Müller.

Häusliche Pflege unterstützen

Abseits der Alten- und Pflegeheime lebt eine große Mehrheit der pflegebedürftigen Menschen zu Hause – rund 80 Prozent. „Wo es möglich ist, sollten wir das unterstützen. Denn die eigenen vier Wände sind eine gewohnte Umgebung und geben Halt“, so Müller.

Zwei Drittel der zu Hause lebenden Pflegebedürftigen werden von ihren Angehörigen gepflegt. „Diese Leistung der Familien verdient große Anerkennung. Wir sollten sie künftig noch stärker in der Rente der pflegenden Angehörigen honorieren“, formuliert Florian Müller eine Forderung mit Blick auf die nächste Bundesregierung. Denn: „Viel zu häufig nimmt der Staat die Leistung der Angehörigen als selbstverständlich wahr.“

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