Musikverein Heid hatte Partnerorchester aus Nantes zu Gast

Drei Jahre, zwei Orchester, eine Freundschaft


Viele Wege führen nach Nantes! Die französischen Musiker entdeckten auf ihrer Erkundungstour durch Heid auch einen Verweis auf ihre westfranzösische Heimat. von privat
Viele Wege führen nach Nantes! Die französischen Musiker entdeckten auf ihrer Erkundungstour durch Heid auch einen Verweis auf ihre westfranzösische Heimat. © privat

Heid/Nantes. Drei Jahre sind mittlerweile seit der Vereinsfahrt nach Frankreich vergangen. Drei Jahre mussten die Aktiven des Heider Musikvereins auf den Gegenbesuch ihres Partnerorchesters – der Harmonie de Toutes-Aides (HTA) aus Nantes – warten.


Jetzt war es dann endlich so weit: Pünktlich nach der Christi-Himmelfahrts-Prozession konnten die Heider Musiker ihre französischen Gäste am örtlichen Dorfgemeinschaftshaus begrüßen. Dann ging es zum Kennenlernen in die Gastfamilien, ehe sich am Abend die erste gemeinsame Probe im Autohaus Stahl anschloss.

Empfang an Wendener Hütte

Am darauffolgenden Tag erwartete die beiden Orchester der erste Programmhöhepunkt: Im Namen der Gemeinde Wenden hieß Bürgermeister Bernd Clemens die deutsch-französische Abordnung in den historischen Gemäuern der Wendener Hütte willkommen. In seiner zweisprachigen Rede hob er nicht nur die Bedeutsamkeit der deutsch-französischen Freundschaft, sondern auch die Idee von Europa als Ganzem hervor. Laura Solbach verieh dem Empfang durch den Vortrag zweier Chansons eine besondere Note.

Bei der Führung über das Gelände des frühindustriellen technischen Kulturdenkmals lauschten die Besucher mit großem Interesse den Ausführungen zur Geschichte des Eisens im Wendener Land.

Dorfrallye durch Heid

Bei einem kleinen Frühschoppen am Dorfgemeinschaftshaus Heid hörten die französischen Gäste zum ersten Mal traditionelle böhmische Blasmusik, da die Heider Egerländer-Formation „Original Knippchen Musikanten“ aufspielte. Zeitgleich konnte bei einer Bauernhofführung das Landleben hautnah erlebt werden. Die erfolgreiche Generalprobe am Abend weckte bereits Vorfreude auf das Konzert.

Doch zunächst startete der Samstag mit einer Rallye, um Heid und seine Umgebung näher kennenzulernen. Als krönenden Abschluss erklommen die Teilnehmer die Heider Aussichtsplattform am Knippchen und genossen den Ausblick.

Das 75-köpfige Orchester der Musiker aus Heid und Nantes spielte nach drei Jahren wieder zusammen auf einer Bühne. Hier unter der Leitung von Gaël Coutier von der Harmonie de Toutes-Aides. von privat
Das 75-köpfige Orchester der Musiker aus Heid und Nantes spielte nach drei Jahren wieder zusammen auf einer Bühne. Hier unter der Leitung von Gaël Coutier von der Harmonie de Toutes-Aides. © privat

Am Abend fand das lang ersehnte Gemeinschaftskonzert im sehr gut besuchten Autohaus Stahl statt. Passend zum deutsch-französischen Programm führte ein Moderatorenteam aus deutschen und französischen Musikern zweisprachig durch den Abend. Der Musikverein Heid unter der Leitung von Martin Golle gestaltete den ersten Teil.

Nach der Pause trat das 75-köpfige Orchester – nun verstärkt durch die HTA – auf. Für zwei Stücke übergab Martin Golle den Taktstock an seinen Dirigentenkollegen Gaël Coutier.

Überraschende Zugabe

Als Zugabe hatten sich die Heider Musiker etwas ganz Besonderes überlegt: Sie hatten spontan die Noten von „La maladie d’amour“ beschafft. Überrascht und tief berührt gaben die französischen Musiker die inoffizielle Hymne des Austauschs unter der musikalischen Begleitung der Heider Musiker und dem Jubel des Publikums zum Besten.

Nach drei unvergesslichen Tagen hieß es dann am Sonntagmorgen „Au revoir“.

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