Leuchtend, blinkend, kunterbunt: Familie Goll wohnt im „Winter Wonderland“

Spenden für Lena Maria Lingansch


  • Wenden, 09.12.2022
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Jedes Jahr zur Weihnachtszeit sind Haus und Vorgarten der Familie Goll aus Hünsborn mit bunten Lichterketten und Leuchtfiguren illuminiert. von Lorena Klein
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit sind Haus und Vorgarten der Familie Goll aus Hünsborn mit bunten Lichterketten und Leuchtfiguren illuminiert. © Lorena Klein

Hünsborn. Ein kunterbuntes Weihnachtsspektakel gibt es alle Jahre wieder in Hünsborn zu bewundern. Das Haus der Familie Goll ist typisch amerikanisch mit auffälliger Weihnachtsdekoration geschmückt und sticht schon von Weitem ins Auge. Nebenbei sammelt die Familie seit einiger Zeit Spenden für den guten Zweck.


Der Weihnachtsmann schlummert seelenruhig in seinem Bett. Nicht weit vom ihm ziehen funkelnde Rentiere den Schlitten. Auf dem Weg zur Tür stehen rote Zuckerstangen Spalier und alles leuchtet und blinkt in bunten Farben. Vor dem Hauseingang werden Besucher von einem freundlich grinsenden Lebkuchenmann und dem launisch dreinblickenden Grinch begrüßt. Im Fenster ein Countdown, der die Tage bis Weihnachten herunterzählt.

Was zunächst nach einem äußerst fantasiereichen Weihnachtsmärchen klingt, kann man im Wendschen live und in Farbe erleben. Genauer gesagt in Hünsborn – an der Peter-Arns-Straße 3. Dort wohnt Familie Goll, die ihr Haus und ihren Vorgarten Jahr für Jahr in ein amerikanisches „Winter Wonderland“ verwandelt.

Vier Jahre in den USA

Der Faible für ausgefallene Weihnachtsdeko kommt nicht von ungefähr: Vier Jahre lang, von 2006 bis 2010, hat die Familie in den USA gelebt. Berufssoldat Michael Goll war dort in El Paso in Texas stationiert. Seine Ehefrau Bianca Goll ist zivil bei der Bundeswehr angestellt.

Gemeinsam mit ihren Kindern Lucas, Gina und Gian feierten sie das Weihnachtsfest im American Style – und brachten die Tradition nach ihrer Rückkehr mit nach Deutschland.

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Jedes Jahr zur Weihnachtszeit sind Haus und Vorgarten der Familie Goll aus Hünsborn mit bunten Lichterketten und Leuchtfiguren illuminiert.

„In Amerika sind ganze Straßenteile so dekoriert und beleuchtet wie unser Haus. Da ist das normal“, erzählt Bianca Goll in Erinnerungen schwelgend. In den USA habe alles mit einem „Blow Up“, also aufblasbarer Dekoration, in Form einer großen Schneekugel mit Schneeimitat angefangen – ein Geschenk der ehemaligen Nachbarn.

Über die Jahre gesellten sich immer mehr außergewöhnliche Deko-Teile hinzu. Das familieneigene Weihnachtswunderland wuchs und wuchs. Die neuste Anschaffung ist eine verrückte Blow-Up-Rakete mit Weihnachtsmann, Rentier und Wichtel als Passagiere.

Hoffnungslicht trotz Energiekrise

Jedes Jahr vor dem ersten Advent wird die schrille Sammlung vom Dachboden geholt, geprüft und aufgebaut. „Damit sind wir etwa eine Woche beschäftigt“, schätzt Michael Goll.

Besucher in den Abendstunden? „Immer und ständig“, lächelt Bianca Goll. Die bunten Lichter und Figuren sind eine Attraktion für Jung und Alt. Doch sie verbrauchen auch einiges an Strom. „Natürlich geht die Energiekrise auch an uns nicht vorbei. Den aktuellen Umständen müssen wir ein bisschen Tribut zollen.“

Michael, Gian und Bianca Goll (von links) von Lorena Klein
Michael, Gian und Bianca Goll (von links) © Lorena Klein

Dafür habe man beispielsweise einen Teil der Wiese undekoriert gelassen, die Zeitschaltuhr auf eine kürzere Dauer eingestellt und Lichterketten nur noch einfach statt doppelt aufgehängt. „Wir haben lange diskutiert, doch für uns war letztendlich klar, dass wir es trotzdem machen wollen“, betont Michael Goll. „Zum Fest der Liebe gehört das Leuchten dazu. Und dieses Jahr ist es vor allem auch ein Hoffnungslicht“, ergänzt seine Ehefrau.

Spenden für Mädchen aus Freudenberg

Hoffnung und Unterstützung möchte die Familie mit ihrem Lichterzauber auch anderen Menschen schenken. Seit einigen Jahren steht eine Spendenbox für Besucher bereit. Das gesammelte Geld ist für wohltätige Zwecke bestimmt. Dabei liegt der Fokus auf Regionalität und persönliche Verbindungen.

Dieses Jahr gehen die Spenden an die achtjährige Lena Maria Lingansch aus Freudenberg. Die Idee dazu hatte Svenja Menz, Nachbarin der Familie Goll und Freundin der Familie Lingansch.

Lena Maria ist an Spinaler Muskelatrophie Typ 1 erkrankt - eine Form von fortschreitendem Muskelschwund. Mittlerweile nimmt das Mädchen Medikamente, die den Verlauf der lebensverkürzenden Erkrankung verzögern, einige Krankenhausaufenthalte ersparen und so wertvolle Zeit mit der Familie ermöglichen.

Familie Goll sammelt Spenden für Lena Maria Lingansch aus Freudenberg. von privat
Familie Goll sammelt Spenden für Lena Maria Lingansch aus Freudenberg. © privat

Familie Lingansch ist für jeden gemeinsamen Tag mit dem Mädchen dankbar. Die Spenden sollen Lena Maria einen Wunsch erfüllen. „Wir hoffen, dass sie noch lange so viel lacht und Spaß am Leben hat“, wünscht sich Andrea Lingansch für ihre Tochter.

Um den 6. Januar wird die Dekoration der Familie Goll wieder abgebaut. Dann verschwinden Weihnachtsmann, Rentiere und Co. wieder auf den Dachboden. Bereit für die nächste Weihnachtszeit.

Spendenkonto

Wer nicht die Möglichkeit hat, das Haus und die Spendenbox persönlich zu besuchen, kann Lena Maria Lingansch auch über das Spendenkonto der Deutschen Muskelstiftung unterstützen:

Bank für Sozialwirtschaft

IBAN: DE11 6602 0500 0008 7390 00

BIC: BFSWDE33KRL

Stichwort: Lena

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