Letztes Geschäft schließt - jetzt denken Ottfinger über genossenschaftlichen Dorfladen nach

Umfrage soll Bedarf im Ort ermitteln


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Mitglieder der Zukunfts-Werkstatt-Ottfingen bei den Vorbereitungen zur Umfrage von privat
Mitglieder der Zukunfts-Werkstatt-Ottfingen bei den Vorbereitungen zur Umfrage © privat

Ottfingen. Die Themen Dorfladen und Versorgungsgenossenschaft stehen bei den Ottfinger Haushalten im Fokus. Deshalb verteilt die Zukunfts-Werkstatt-Ottfingen (ZWO) einen Fragebogen zum aktuellen Einkaufsverhalten sowie zur möglichen Gründung einer Versorgungsgenossenschaft. Hintergrund dieser umfangreichen Aktion ist die Schließung des letzten Lebensmittelladens in Ottfingen zum Jahresende.


Der in der dritten Generation von der Familie Arns geführte Laden hat keinen Nachfolger. Zum anderen zieht es die Kunden in die großen Geschäfte, so dass die Wirtschaftlichkeit eines rein auf den Verkauf von Lebensmittel fokussierten Ladens im ländlichen Raum nicht mehr gegeben ist.
Verlieren ein Stück Infrastruktur
„Damit verlieren wir nicht nur die Möglichkeit, schnell und fußläufig erreichbar einkaufen zu können, sondern auch ein wichtiges Stück unserer dörflichen Infrastruktur“, klagt Ortsvorsteher und ZWO-Vorstandsmitglied Hubert Halbe. Zur Prüfung zukünftiger Möglichkeiten hat die ZWO eigens die Projektgruppe „Dorfladen“ ins Leben gerufen. Sie entwickelt derzeit u.a. Nahversorgungskonzepte für die Ortschaft Ottfingen.

„Das wichtigste bei all den Betrachtungen ist aber, in wie weit die Ottfinger zu einem solchen Nahversorgungskonzept stehen“, erläutert Jochen Bruch, Projektgruppenmitglied und für die Planung zukünftiger Raumkonzepte zuständig. „Dabei ist uns klar, dass wir mehr bieten müssen als die reine Versorgung mit Lebensmitteln.“
Rückmeldungen benötigt
So werden in der Projektgruppe auch Themen wie Öffnungszeiten, Servicedienstleistungen wie Paketdienst, Bargeldausgabe sowie das Angebot zum Mittagstisch und vieles mehr diskutiert. Vorstandsmitglied Stefan Klör hofft auf eine rege Beteiligung an der Umfrage: „Wir benötigen jede Rückmeldung, auch und vor allem, wenn unsere Idee nicht unterstützt wird, um so ein möglichst vollständiges Bild über die Chancen und Risiken dieses Projektes zu bekommen.“

Sollte es zu einem Dorfladen kommen, so wird die Realisierung in Form einer Genossenschaft angestrebt. Somit kann sich jeder und jede Interessierte durch den Kauf von Genossenschaftsanteilen an der Unternehmung beteiligen und den möglichen Kurs mitbestimmen.
Vorstellung Ende Oktober
Die Projektgruppe bittet alle Ottfinger, den Fragebogen bis Ende September abzugeben. Derzeit sind die Präsentation der Ergebnisse sowie die Vorstellung möglicher Konzepte für Ende Oktober geplant. Für Rückfragen zum Thema Genossenschaft und Dorfladen wurde die Mailadresse lebensmittelpunkt@zwoottfingen.ino eingerichtet.
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