Komplizierte Bürokratie stellt Betriebe bei Exporten vor Probleme
Diskussionrunde: Heider zu Gast bei EMG Automation
- Wenden, 10.01.2017
- Von Stefan Krüger
Stefan Krüger
Redaktion

Wenden. Die Entwicklungen und bürokratischen Anforderungen in Bezug auf Exporte stellen gerade mittelständische Unternehmen vor große Probleme. In Wenden haben sich jetzt Dr. Mathias Heider (CDU) vom Wirtschaftsausschuss des Bundestags, Ulrich Ackermann von der VDMA Außenwirtschaft und Siegfried Koepp, Vorsitzender der Geschäftsführung des Wendener Unternehmens EMG Automation, getroffen. Thema der Diskussionsrunde: „Offene Märkte sichern Arbeitsplätze im Mittelstand“.

Gerade die Zusammenarbeit mit den Zollämtern bereite mittelständischen Unternehmen Kopfzerbrechen. „Alles wird immer komplizierter. Wir müssen mittlerweile hauptamtliches Personal beschäftigen, die sich nur mit der Abwicklung von Zollpapieren beschäftigt“, sagte Koepp über die Problemlage im Export. „Der bürokratische Aufwand ist höher als der Wert der exportierten Waren“, monierte Koepp. Er betonte, dass gerade in Bezug auf Ersatzlieferungen alles schnell und reibungslos vonstatten gehen müsse. „Das ist aber nicht so. Unser Eindruck ist, dass das Bundesamt für Ausfuhrgenehmigungen und die Zollämter nicht zusammenarbeiten. Wir sind als Kunde dann dazwischen.“

Die Gesprächsrunde war sich auch dahingehend einig, dass gerade die unklare Lage des US-Markts unter dem neuen Präsidenten Donald Trump schwer einzuschätzen sei. „Wir haben einfach keine Garantien darüber, dass es so weitergehen kann wie bisher“, sagte Heider über die Folgen des politischen Wandels in den USA. „Für die Politik in Deutschland bedeutet dies, dass wir intensiv mit Amerika ins Gespräch eintreten müssen, um ihnen deutlich zu machen, dass sie nicht alleine auf der Welt sind.“ Es komme darauf an, wie sehr die Bereitschaft vorherrscht, zusammenarbeiten zu wollen, bilanzierte Heider.
Wenn Trump beispielsweise seine Politik des Protektionismus realisiere und hohe Einfuhrzölle etabliere, würde es, so Koepp, auch für deutsche Unternehmen schwierig, Waren in die USA zu exportieren. Eine Folge dieses Exportproblems könne darin liegen, dass die bisher exportierten Teile in eigenen Werken in den USA produziert werden könnten. „Wir müssten dann Arbeitsplätze in Deutschland abbauen und in den USA wieder aufbauen“, sagte Koepp, der diesen Schritt bereits in anderen abgeschotteten Märkten habe machen müssen. „Dies kann man zudem auch nicht überall machen. Dies muss der jeweilige Markt hergeben.“
