Klimaschutzpreis Wenden: Erster Platz für Kindergarten Ottfinger Dorfnest
Preisverleihung am Bauwagen
- Wenden, 05.10.2021
- Verschiedenes
- Von Lorena Klein
Ottfingen. Am Bauwagen des Kindergartens Ottfinger Dorfnest ist am Montag, 4. Oktober, der Westenergie-Klimaschutzpreis der Gemeinde Wenden an vier innovative Projekte rund um das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz verliehen worden. Die Preisträger durften sich über insgesamt 2.500 Euro sowie einen Sachpreis freuen. Der erste Platz ging an den Kindergarten Ottfinger Dorfnest für sein Projekt „Lern- und Erfahrungsraum für Kinder in einem lebendigen Dorfwald“.
Seit vielen Jahren stellt Westenergie ein Preisgeld zur Verfügung, um besonderes Engagement für den Klimaschutz zu würdigen und zu fördern. Dieses Jahr sei die Entscheidung der Jury zwar einstimmig, jedoch nicht leicht ausgefallen, betonte Bürgermeister Bernd Clemens die Besonderheit jedes einzelnen nominierten Projektes.
Achim Loos, Kommunalberater bei Westenergie, übergab den Sachpreis an Sabrina Niklas aus Elben für ihr Recycling-Projekt „Ab in die Tonne – neuer Stoff aus alten Jeans“. Bisher konnten durch weit mehr als 2.000 gespendeten Jeans wertvolle Ressourcen eingespart werden.
Die blauen Sammelstellen findet man mittlerweile in allen Rathäusern des Kreises: Dort können Jeans mit einem hohen Baumwollanteil von mindestens 95 Prozent gespendet werden. In Kooperation mit der Organisation „Kiss the inuit“ können diese recycelt und zu neuer Mode verarbeitet werden.
Für die Rettung von Wild vor dem Mähtod wurde die Wendsche Kitzrettung im Mountainbike-Verein Wendener Land mit dem dritten Preis (600 Euro) ausgezeichnet. Am Anfang zu Fuß und ohne technische Hilfe, mittlerweile mit professionellen Drohnen und Wärmebildkameras, wurden bereits 94 Kitze gerettet.
Bisher wurde das Projekt durch Spendengelder des MTB Wendener Land finanziert und kooperierte unter anderem mit der Feuerwehr und der Gesamtschule Wenden. Positive Resonanz erhalten die „Kitz-Retter“ vor allem durch die regionale Landwirtschaft und Jägerschaft.
Der zweite Preis wurde an den Sportfischereiverein Elritze aus Hünsborn vergeben und mit einem Preisgeld von 800 Euro honoriert. In seinem Projekt „Forscherecke im Erlebnispavillon – sehen, hören, fühlen und die Natur wahrhaftig erleben“ hat der Verein in Kooperation mit der Kindergarten-Uni „Unterm Regenbogen“ eine neue Anlaufstelle für Tagesausfüge und Erkundungen für alle Naturbegeisterten geschaffen.
Der Natur- und Erlebnispavillon sowie die ökologische Gestaltung von Vereinsgelände und anliegendem Naturraum lädt zum Verweilen und Erholen ein. Nachhaltigkeit steht auch hier im Fokus: Selbst die Spielgeräte auf dem Rastplatz sind ganz aus Recyclingmaterial.
Einen besonders großen Grund zur Freude hatten Erzieher und Kinder des Kindergartens Ottfinger Dorfnest: Ihr Projekt „Lern- und Erfahrungsraum für Kinder in einem lebendigen Dorfwald“ wurde als erster Platz mit einem Preisgeld von 1.100 Euro ausgezeichnet. Auf der Obstbaumwiese am Bauwagen, der zugleich Ort der Preisverleihung war, sowie im gegenüberliegenden Waldstück wurde eine einzigartige und naturnahe Atmosphäre für Waldwochen und Walderlebnistage geschaffen.
Auf der artenreichen Obstwiese wurden zahlreiche Obstbaumpatenschaften, Schnittkurse und weitere Aktionen rund um das Hegen und Pflegen der Bäume angeboten. Eine Benjeshecke (Totholzhecke) aus dem Gehölzschnitt der Obstbäume trägt zum Schutz verschiedener Tiere bei, die sich dort zuhause fühlen.
Das Leben in der Hecke ist nicht nur ein spannendes Beobachtungsobjekt, sondern leistet auch – ganz nebenbei – einen wertvollen Beitrag für das Mikroklima. Auch im „Dorfwald“ mit den gebauten Paletten-Höhlen können die Kinder etwas zu Flora und Fauna, Wetter und Klima und die Waldentwicklung lernen.
„Es geht um eure Zukunft, um euren Lebensraum“, richtete sich der Bürgermeister an die jungen „Hauptakteure“ der Preisverleihung. Sowohl der Kindergarten Ottfinger Dorfnest als auch alle anderen Mitwirkenden in den verschiedenen Projekten konnten nicht nur mit dem Preis, sondern vor allem mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet zu haben.