Klares Statement zur Aufnahme von Frauen in Schützenvereinen

Hünsborner Frauen positionieren sich


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Die Frauen der St. Kunibertus Schützenbruderschaft hoffen, dass es zukünftig mehr Frauen in Schützenvereinen gibt. von privat
Die Frauen der St. Kunibertus Schützenbruderschaft hoffen, dass es zukünftig mehr Frauen in Schützenvereinen gibt. © privat

Hünsborn. Die Schützenschwestern der St.-Kunibertus-Schützenbruderschaft Hünsborn nehmen zur Debatte um die Aufnahme von Frauen in Schützenvereinen und -bruderschaften Stellung. Und sagen ein ganz klares Ja.


Frauen seien in vielerlei Hinsicht bereits in sogenannten „Männerdomänen“ integriert. Es gebe mittlerweile Frauen in der Bundeswehr, bei der Polizei, dem Zoll und der Feuerwehr. „Warum nicht in einem Schützenverein oder einer Schützenbruderschaft?“, fragen sich die Hünsborner Frauen.

„Unsere Schützenbruderschaft ist in dieser Frage modern, zukunftsorientiert und weltoffen aufgestellt. Bei uns gab und gibt es bis heute keine Diskussionen über weibliche Mitglieder im Verein. Bereits im Jahr 1973 regierte eine weibliche Jungschützenkönigin“, betonen die Schützenschwestern.

2005 der erste weibliche Schützenkönig

Bis heute habe es sechs weibliche Jungschützenregenten in der Schützenbruderschaft Hünsborn gegeben. Nicht nur bei den Jungschützen gab es weibliche Regenten, sondern auch bei den Königen. 2005 schoss eine Frau den Königsvogel aus dem Kugelfang. Sie war der erste weibliche Schützenkönig im Kreis Olpe.

Von skurrilen und diskriminierenden Bemerkungen mancher Zeitgenossen ließ sich diese Frau nicht beeindrucken und wurde 2006 sogar erste Bezirkskönigin im Bezirksverband Wenden.

Welcher Schützenverein hat eine Deutsche Meisterin?

Auch bei den Sportschützen waren in der Vergangenheit weibliche Mitglieder sehr erfolgreich. 1998 wurde ein weibliches Mitglied der St. Kunibertus-Schützen Deutsche Meisterin in der Disziplin 10 Meter Luftgewehr.

„Welcher Schützenverein oder Bruderschaft hat eine Deutsche Meisterin in seinen Reihen? Wir haben eine“, betonen die Damen. Auch danach nahmen immer wieder weibliche Mitglieder des Vereins an den Deutschen Meisterschaften in München teil.

40 weibliche Mitglieder

Zurzeit hat die St.-Kunibertus-Schützenbruderschaft 40 weibliche Mitglieder von jung bis alt. „Wir leben im 21. Jahrhundert und Aussagen wie „Frauen gehören nicht ans Gewehr“ sind diskriminierend und nicht mehr zeitgemäß. Wir Frauen der Schützenbruderschaft Hünsborn sind vollwertige und in allen Belangen gleichberechtigte Mitglieder im Verein. Wir leisten unseren Beitrag zum Vereinsleben genauso wie unsere männlichen Mitglieder“, lautet das klare Statement.

Im Hinblick auf den Mitgliederschwund, den bereits heute viele Vereine erleben, sollte es Überlegungen geben, weibliche Mitglieder - wie in Hünsborn und weiteren Orten - aufzunehmen, finden die Schützenschwestern.

Lasst euch nicht entmutigen

„Liebe Frauen, lasst euch nicht entmutigen und fordert eure Männer immer wieder dazu auf, Fürsprecher zu sein, dass auch Frauen als Mitglieder in euren Schützenvereinen und Bruderschaften aufgenommen werden.

Wir hoffen, dass es in Zukunft immer mehr Schützenvereine und Bruderschaften gibt, die weibliche Mitglieder in ihre Vereine aufnehmen“, bringen es die Frauen der Kunibertus-Schützenbruderschaft in ihrem Schreiben auf dem Punkt.

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