Kinderkunstwoche in Wenden: 210 Betonfliesen und eine aktuelle Botschaft

Kinder und Jugendliche zusammen kreativ


  • Wenden, 07.07.2023
  • Glaube & Religion
  • Von Lorena Klein
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Im Rahmen der Kinderkunstwoche der Evangelischen Kirchengemeinde Olpe haben Kinder und Jugendliche gemeinsam ein großes Mosaik aus Betonfließen für das Wendener Gemeindezentrum geschaffen. von Lorena Klein
Im Rahmen der Kinderkunstwoche der Evangelischen Kirchengemeinde Olpe haben Kinder und Jugendliche gemeinsam ein großes Mosaik aus Betonfließen für das Wendener Gemeindezentrum geschaffen. © Lorena Klein

Wenden. „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist. Gott aber sieht in dein Herz.“ Buchstabe für Buchstabe ist der Bibelvers in quadratischen, handgegossenen Betonfliesen verewigt. In Zusammenarbeit von 50 Kindern und Jugendlichen ist während der Kinderkunstwoche der evangelischen Jugend der Kirchengemeinde Olpe ein riesiges Mosaik entstanden. Stolz präsentieren die Mitwirkenden am Freitag, 7. Juli, ihr Kunstwerk im evangelischen Gemeindezentrum Wenden, das sich dem Umweltschutz sowie der Klima- und Energiekrise widmet.


Das beeindruckende Endergebnis misst 2,60 mal 1,30 Meter und lehnt schwer an einer Wand im Kirchraum des Wendener Gemeindezentrums. Dort soll es auch bleiben, dann das Werk wiegt mehr als 100 Kilogramm und ist erst am Morgen durch die gesammelte Kraft vieler Leute in Position gebracht worden. Und das Bild hat seine Wirkung: „Mensch, ist das schön geworden“, staunt Pfarrer Martin Eckey und bewundert das Kunstwerk.

Bekannte und neue Gesichter

Es ist das neunte Mal, dass Kinder und Jugendliche der Evangelischen Kirchengemeinde gemeinsam ein besonderes Kunstwerk erschaffen haben. Auch dieses Mal waren bei der Kinderkunstwoche von Montag, 3. Juli, bis Freitag, 7. Juli, junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem ganzen Kreis Olpe in Wenden – altbekannte, aber auch neue Gesichter. Immer dabei: Begleithund Maja.

Neben Kindern im Alter von sieben bis zehn Jahren engagieren sich einige Jugendliche als Helfer. „Es ist ein Projekt von Jugendlichen für Kinder. Einige Teilnehmer wachsen aus dem Alter heraus und können so trotzdem mitmachen“, erklärt Lisa Lendzian, Jugendreferentin im Evangelischen Kirchenkreis Siegen.

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Bei der Entstehung des Kunstwerks war Millimeterarbeit und Genauigkeit gefragt.

Außer ihr beteiligen sich noch zwei weitere Erwachsene an der Kinderkunstwoche: ihre Eltern Axel und Petra Lendzian. „Es ist quasi ein Familienunternehmen“, lacht die Jugendreferentin.

Unter dem Motto „Klein, aber wichtig!“ standen Naturschutz und Energiekrise im Mittelpunkt. Das spiegelt sich auch im Entstehungsprozess des großen Fliesenbilds wider: „Es ist alles reinste Handarbeit, ohne elektrische Geräte“, betont Lisa Lendzian. Naturschutz spiele im Projekt generell eine große Rolle: So wurde das Wildbienenhotel vor zwei Jahren mit einem Naturschutzpreis ausgezeichnet.

Filigrane Handarbeit

Lisa Lendzian erklärt, wie aus einer großen Holzplatte, acht Eimern Beton und ein paar Hilfsmitteln ein Kunstwerk entstanden ist – ganz ohne Strom, dafür mit vielen helfenden Händen. Mithilfe entsprechender Vorlagen für Buchstaben und Zierstreifen aus Styropor wurden vielfältige Fliesen in kleine Kästen gegossen. Jede Kachel ist ein Unikat, dem nach dem Trocknen noch der gewisse Feinschliff verliehen wurde, unter anderem mit flüssigen Goldpigmenten.

Insgesamt 210 Betonfliesen wurden dann in Millimeterarbeit auf die große Holzplatte geklebt. „Eine besondere Herausforderung war die filigrane Arbeit“, betont Lisa Lendzian. „Doch es hat erstaunlich gut geklappt und die Kinder erkennen das Kunstwerk als ihres.“ Und auch die Sorgen von Vater Axel haben sich glücklicherweise nicht bestätigt: Das Bild ist stabil und steht endlich aufrecht an der Wand.

Das Leitungsteam mit den jugendlichen Helfern der Kinderkunstwoche. von Lorena Klein
Das Leitungsteam mit den jugendlichen Helfern der Kinderkunstwoche. © Lorena Klein

Lilli (15) und Amalia (12) haben beide zum ersten Mal an der Kinderkunstwoche teilgenommen. Und wie war die Premiere? „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, lächelt Lilli über das ganze Gesicht. Und auch für Amalia steht fest: „Es war richtig gut und ich möchte gerne wieder teilnehmen. Es hat Spaß gemacht, mit den Kindern zu arbeiten.“

Kreativität, Gemeinschaft, Spaß – und am Ende ein Kunstwerk mit Botschaft. Ohne lange zu überlegen, kann Pfarrer Martin Eckey das Zitat sofort einordnen: Erstes Buch Samuel, 16,7. Der Spruch solle gleichzeitig Zuspruch und Ermahnung sein, sich für den Naturschutz einzusetzen, erklärt Lisa Lendzian. Die kreative Woche endet für die Kinder und Jugendlichen bei bestem Sommerwetter mit einem gemeinsamen Grillen und einer Wasserbombenschlacht – natürlich mit nachhaltigen Wasserbomben.

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