Kein Ja zur Hallenbad-Sanierung – erst sollen genaue Kosten auf den Tisch
Rat Wenden will auch Neubau durchrechnen lassen
- Wenden, 22.01.2020
- Von Wolfgang Schneider
Wenden. Ob das in die Jahre gekommene Wendener Hallenbad saniert oder ein neues, größeres Bad gebaut wird, ist auch nach der Sondersitzung des Gemeinderates am Mittwochabend, 22. Januar, offen. Eigentlich wollte sich die Verwaltung mit ihrem Beschlussvorschlag den Startschuss für die Sanierung einholen, doch die Politiker sahen dabei noch viele Fragezeichen.
2. Ingenieure und Gutachter sollen den Umfang und die Kosten für eine recht umfassende Sanierung des Bades ermitteln. Parallel dazu sollen sie berechnen, was der Neubau eines größeren Hallenbades mit 25x10 Metern Wasserfläche nahe des Schulzentrums kosten würde.
3. Auf der Grundlage der Gutachten wird der Rat entscheiden, ob es eine Sanierung oder einen Neubau geben wird.
Einig waren sich alle Fraktionen darin, dass zunächst fundierte Fakten auf den Tisch müssten. „Wir dürfen nicht das Pferd von hinten aufzäumen. Zunächst muss die Bausubstanz untersucht und erst dann entschieden werden, ob eine Sanierung Sinn macht“, fand Stephan Niederschlag (SPD).
„Einen Neubau hätte jeder gerne. Aber es gibt zwischen Sanierung und Neubau einen Kostenunterschied von sechs Millionen Euro. Da müssen wir genau abwägen, wie viel uns der Spaß wert ist“, mahnte Bernd Arns (CDU).
Thorsten Scheen (UWG) kritisierte, die Sitzungsvorlage der Verwaltung sei nicht ausgereift und lasse viele Fragen offen. „Gutachten müssen zwingend vorgeschaltet werden. Das ist ein absolutes Muss“, sagte Scheen. Er regte an, eine komplette Verlagerung von Westerberg-Grundschule, Schwimmhalle und Turnhalle zu prüfen, zog einen entsprechend Antrag aber später zurück.
Als darüber diskutiert wurde, ob vor dem Vorliegen der beschlossenen Gutachten überhaupt noch Geld für dringende Sanierungsarbeiten an der Decke ins bestehende Bad investiert werden solle, platzte dem Bürgermeister beinahe der Kragen: „Wenn diese Maßnahmen nicht beschlossen werden, machen wir das Bad morgen dicht. Ich gehe nicht ins Gefängnis, wenn jemand ein Deckenelement auf den Kopf fällt.“