Indien-Initiative LEONIDIS zieht überwältigende Zwischenbilanz

In sieben Jahren mehr als 300.000 Euro Spenden gesammelt


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Die Verhältnisse, unter denen in Indien Kindergarten und Schule wie hier an der R.C. Mission School stattfinden müssen, sind immer noch nicht vergleichbar mit denen in Europa. Doch die Indien-Initiative Leonidis aus Schönau ist überzeugt: „Irgendwo muss man anfangen – sei es auch mit noch so bescheidenen Mitteln.“ von privat
Die Verhältnisse, unter denen in Indien Kindergarten und Schule wie hier an der R.C. Mission School stattfinden müssen, sind immer noch nicht vergleichbar mit denen in Europa. Doch die Indien-Initiative Leonidis aus Schönau ist überzeugt: „Irgendwo muss man anfangen – sei es auch mit noch so bescheidenen Mitteln.“ © privat

Schönau-Altenwenden. Es hat schon ein wenig von einer Sensation, was die Initiative LEONIDIS aus dem kleinen Ort Schönau-Altenwenden jetzt bekannt geben konnte: Die kleine Hilfsorganisation konnte in den vergangenen sieben Jahren mittlerweile mehr als 300.000 Euro an Spenden einnehmen.


Als die Initiative ein Jahr nach dem Tod der aus Schönau stammenden Ordensschwester Sr. Leonidis gegründet wurde, hatte damit niemand gerechnet. „Damals ging es uns lediglich darum, den 109 Schülern eines von Sr. Leonidis ins Leben gerufenen Schulprojekts noch den Schulabschluss zu ermöglichen“, erzählt Irmgard Grebe-Quast, Gründungsmitglied und Sprecherin der Initiative.
Größter Teil besteht aus kleinen Einzelspenden
Dazu hätte es für einen Zeitraum von noch fünf bis sechs Jahren eines Betrages von etwa 7000 Euro jährlich bedurft. Doch das Spendenvolumen liegt seit einigen Jahren um einiges höher. Mit Spenden von mittlerweile 40.000 bis 50.000 Euro dürfte LEONIDIS wohl sogar eine der größten christlichen Hilfsorganisationen im Wendschen sein. „Und das Erstaunlichste daran ist: Der weitaus größte Teil der Spenden stammt aus kleinen Einzelspenden“, so Grebe-Quast.

Hinzu kommen dann immer wieder und – wie Grebe-Quast betont – „dankenswerter Weise“ auch Groß-Spender. Die würden dann Spenden-Initiativen wie die immer wieder einmal durchgeführten Verdopplungsaktionen ermöglichen. Allein durch solche Aktionen konnten in den vergangenen Jahren weit über 50.000 Euro eingenommen werden.
Treue Spender sorgen für Kontinuität
„Den Braten fett machen“, so die Leonidis-Sprecherin, würden allerdings die 20-, 30- oder 50-Euro-Spenden – und darunter vor allem jene, die bereits seit Gründung der Initiative treu geblieben seien. „Das schafft Kontinuität und ist die Grundlage für eine so überwältigende Zwischenbilanz“, freut sich die Sprecherin der Initiative.

Erstaunlich an dem Ergebnis ist aber noch eine weitere Besonderheit: Die Initiative aus dem Doppel-Ort im Wendschen kommt nahezu ohne Werbung aus. „Die Namensgeberin unserer Initiative hat bis zu ihrem Tod nie um Hilfe gebeten – aber wenn sie gefragt wurde, hat sie immer gern über ihre Arbeit in Indien erzählt“, weiß Grebe-Quast noch.
Viele Aktionen für das Projekt
Nicht anders macht es die Initiative heute. Und der Erfolg bestätigt das Vorgehen: Der Rückhalt in den Orten Schönau und Altenwenden, aber auch im gesamten Wendschen und darüber hinaus, ist enorm. „Und es ist berührend, wenn dann beispielsweise der Kindergarten Arche Noah in Hünsborn seit Jahren die Einnahmen aus dem Waffelverkauf für einen Kindergarten in Indien spendet. Oder wenn bei einer Türkollekte in Schönau mehr als 400 Euro im Klingelbeutel landen – ohne dass es da einen besonderen Aufruf bedurft hätte“, so Grebe-Quast.

Mit diesem Erfolg hat die Initiative LEONIDIS vor sieben Jahren nicht gerechnet. Und auch nicht damit, dass statt der 100 Mädchen und Jungen, die es damals zu unterstützen galt, mittlerweile 468 Schülerinnen und Schüler geworden sind.
Ausbruch aus dem Teufelskreis Armut
„Was uns manchmal bei unseren Besuchen in Indien vorkam wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, bedeutet für diese Kinder jedoch ein Ausbruch aus dem Teufelskreis der Armut und damit die Chance, einen Beruf zu ergreifen und die Familie finanziell unterstützen zu können. Gerade die Freude und Dankbarkeit in den Augen der Kinder und die Freude am Lernen motivieren uns jedes Jahr aufs Neue, die benötigten Schulgelder von ca. 35.000 Euro pro Jahr zur Verfügung stellen zu können“, berichtet Grebe-Quast.

Und auch die übrigen Spendengelder konnte die Initiative bisher gut investieren. So wird seit zwei Jahren ein Gesundheitszentrum in Nordindien unterstützt. Dort werden an Tuberkulose erkrankten Menschen behandelt. Zudem werden mit dem Projekt „Jedem Kind jeden Tag ein Ei" Kindergärten in Vidyanagar, ein Ort in Südindien, unterstützt. Ziel: Der Mangelernährung von Kindergartenkindern entgegenzuwirken. Insgesamt 131 Mädchen und Jungen profitieren von diesem Gesundheits-Projekt.
Internat im Bau
Zurzeit steht übrigens die Fertigstellung eines Internates ganz oben auf der Agenda von LEONIDIS. „Wir wollen nicht länger mit ansehen, dass Mädchen auf den Schulwegen entführt oder vergewaltigt werden“, begründet Irmgard Grebe-Quast den Einsatz für dieses Projekt. „Und wir haben da mit den ersten Kindern, die die Woche über in der Schule bleiben konnten, sehr gute Erfahrungen gesammelt.“

Spenden können auf das Spendenkonto „General der Armen Dienstmägde Jesu Christi – LEONIDIS – Pax Bank Trier, BLZ 370 601 93, Kontonr. 30 120 980 30 überwiesen werden. Jeder Spender erhält eine Spendenquittung.
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