Hochwasser: Ottfinger lassen nicht locker, Gemeinde will schnell reagieren

Anwohnerversammlung zwischen Kritik und Einigkeit


Die Bachstraße in Ottfingen stand am 6. Mai in Teilstücken mehr als einen halben Meter unter Wasser. von Feuerwehr Wenden
Die Bachstraße in Ottfingen stand am 6. Mai in Teilstücken mehr als einen halben Meter unter Wasser. © Feuerwehr Wenden

Ottfingen. Die örtlichen Ratsmitglieder, der Ortsvorsteher, der Bürgermeister mit den Fachleuten der Verwaltung und nicht zuletzt etwa 50 Bürgerinnen und Bürger aus Ottfingen haben sich am Donnerstag, 23. Mai, in den Räumen der Zukunftswerkstatt Ottfingen getroffen, um das erneute Hochwasser der Großmicke aufzuarbeiten.


Auch am 6. Mai waren genau wie schon vor drei Jahren erhebliche Schäden entstanden. Entsprechend verärgert waren deshalb auch einige Anlieger der Großmicke, die nicht mit Kritik sparten.

Mit Fotos und einem Video analysierten die Anwesenden das Hochwasser vom 6. Mai noch einmal. Dabei gingen Bürgermeister Bernd Clemens und die Fachleute der Verwaltung auch auf die Kritik an mangelnder Sorgfaltspflicht der Gemeinde ein.

Ebenso auf kritische Fragen zu früher erteilten Genehmigungen zu Gewässereinleitungen. Nicht alle Vorhaltungen konnten vollständig entkräftet werden, dennoch waren sich die Versammlungsteilnehmer darüber einig, dass nur gemeinsam und nicht gegeneinander etwas gegen die Herausforderungen des Klimawandels unternommen werden kann.

Maßnahmen sind Thema im nächsten Sitzungsblock

Für entsprechende Sofortmaßnahmen will sich die Gemeinde Wenden nun zusätzliche Experten zu Hilfe holen. Der Ruhrverband und die Uni Siegen sollen schnellstmöglich zu Rate gezogen werden. „Die Details wollen wir“, so versprach Bürgermeister Bernd Clemens, „bereits im nächsten Sitzungsblock des Gemeinderates und seiner Fach-Ausschüsse beraten.“

Das Hochwasser hat in Ottfingen große Schäden hinterlassen. von Lorena Klein
Das Hochwasser hat in Ottfingen große Schäden hinterlassen. © Lorena Klein

Der Bürgermeister zeigte auch schon während der Versammlung Angebote wie einen Hochwasserhilfsfonds auf, den er bereits mit den Spitzen der Ratsfraktionen abgestimmt hat. Zusätzlich versprach er verbindlich erneut eine kostenlose Abfuhr sperriger Güter, die das Hochwasser hinterlassen hatte.

Betroffene wünschen sich Transparenz

Für die Betroffenen war es außerdem sehr wichtig, dass die entsprechenden künftigen Untersuchungen, Gutachten und Maßnahmen der Experten transparent gemacht werden. Das sagte der Bürgermeister zu. Ihm wurde auch eine Liste mit 50 Unterschriften der geschädigten Anwohner mit der Forderung nach schnellen Maßnahmen gegen künftige Hochwasserereignisse überreicht.

„Ich hoffe nun angesichts eines doch recht versöhnlichen Ausgangs dieser Versammlung, dass unsere Mitbürger das Gefühl haben, beim Hochwasserschutz nicht allein gelassen zu werden und die Verwaltung sie nach besten Wissen und mit Kräften unterstützt“, zog der Bürgermeister sein ganz persönliches Fazit.

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