Heilige Messe in Schönau als Mysterium

Initiative wide@heart wagt sich an sperriges Thema


IT-Spezialist Thomas Klose präsentiert das Plakat, mit dem die Schönauer Initiative wide@heart für die nächste Messe wirbt. von privat
IT-Spezialist Thomas Klose präsentiert das Plakat, mit dem die Schönauer Initiative wide@heart für die nächste Messe wirbt. © privat

Schönau. Unter dem Motto „Morgen stirbt nie“ findet am Sonntag, 25. Februar, die heilige Messe als Mysterium statt. Gestaltet wird diese von der Initiative wide@heart. Beginn ist um 18 Uhr in der St. Elisabeth-Kirche Schönau.


Eine Sonnenfinsternis ist ein besonderes Phänomen. Zumindest in der heutigen Zeit. Früher galt sie hingegen als Vorbote von Unheil. Und nicht selten wurde der Untergang der Welt mit der Verdunklung der Sonne gleichgesetzt. Symbolisch hat die Sonnenfinsternis diese Bedeutung bis heute nicht verloren und steht für ein Leben, aus dem alles Helle verschwunden ist.

Da ist die Rede von dunklen Tagen, wo Beziehungen in die Brüche gehen, die Kündigung der Firma ins Haus flattert oder die Diagnose beim Arzt die Welt aus den Fugen geraten lässt. „Für manchen stellt sich da dann die Frage, warum der liebe Gott so etwas zulässt“, sagt Sarah Koch vom Schönauer wide@heart-Team – und verrät damit zugleich, um welches Thema es bei der nächsten wide@heart-Messe im Februar gehen wird: Um das Leid in der Welt und um Gottvertrauen.
60-köpfiges Planungsteam
„Denn das sind ja die beiden Fragen, die sich da aufdrängen: Was ist das für ein Gott, der so viel Leid und Schmerz zulässt – und wie soll man dem vertrauen können“, ergänzt Team-Mitglied Caro Tump. Die beiden sind gemeinsam mit einem sechsköpfigen Planungsteam und einem mittlerweile auf rund 60 weitere Helfer angewachsenen, vom Erzbistum Paderborn finanziell geförderten Projekt von Beginn an dabei.

Erstmalig wagt sich die Gruppe jetzt aber an ein Thema heran, von dem Team-Mitglied Selina Hees mit einigem Respekt sagt: „Das ist keine leichte Kost – sondern eher Schwarzbrot. So etwas zum Thema einer Heiligen Messe zu machen – das ist eine Herausforderung“, ist sich das Team einig. „Das scheuen wir nicht“, sagt Koch. „Im Gegenteil. Aber die Frage nach Gott angesichts des Bösen und Schlimmen in der Welt – die mag in der Theorie einfach zu beantworten sein. Für den, der krank ist oder vom Schicksal gezeichnet ist es das nie.“
Nachdenkliches Plakat
Das Plakat und der Werbeclip, mit dem die Gruppe für die Messfeier am 25. Februar wirbt, kommt dieses Mal deshalb auch weniger aufrüttelnd, sondern eher nachdenklich daher: Eine Sonnenfinsternis unter der Überschrift „Morgen stirbt nie.“ „Wir haben uns bewusst für dieses Motiv entschieden – weil da Dunkelheit und Licht ganz eng beeinander stehen“, erklärt wide@heart-Mitglied André Arenz. „Und weil es ein recht gutes Symbol dafür ist, dass Dunkelheit eben Dunkelheit bleibt – auch wenn wir wissen, dass da auch noch die Sonne ist und es ein Morgen gibt.“

Und Karina Schneider ergänzt: „Spannend wird es dann allerdings, wenn man das alles auf biblische Texte und in passende Lieder zu übersetzen versucht oder sich dem Thema in einer Meditation stellt.“ Oder anders ausgedrückt: Wie lassen sich bei einem solch düsteren Szenario noch Hoffnung und Zuversicht vermitteln?
Mehr Infos:
  • „Morgen stirbt nie“ – wide@heart-Messe am Sonntag, 25. Febuar, 18 Uhr, St. Elisabeth-Kirche Schönau.
  • Dauer: ca. 90 Minuten
  • wide@heart ist eine Schönauer Initiative, die Glaubenswege nach Innen auftun möchte. Sie verbindet moderne Technik mit traditionellen Gebets- und Meditationsformen. Das ursprünglich nur sechs Köpfe zählende Projekt wird mittlerweile von rund 60 Frauen und Männern aus dem gesamten Pastoralverbund Wendener Land getragen – darunter vor allem eine eigens gegründete Schola sowie zahlreiche Mitglieder des Schönauer Frauenchores und des Männergesangvereins.
  • Finanziell gefördert wird wide@heart mit Innovationsmitteln des Erzbistums Paderborn.
  • Weitere Infos: www.wideheart.de.
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