„Heider Häuserbuch“ geht den Wurzeln Heids auf den Grund

Einzigartiger Einblick in die Dorfgeschichte


Topnews
Der Heider Ortsvorsteher Stefan Weber, die Autoren Wolf-Dieter Grün und Wilhelm Weber sowie Bürgermeister Bernd Clemens (v .l.) freuen sich, das fertige „Heider Häuserbuch“ in Händen halten zu können. von Lorena Klein
Der Heider Ortsvorsteher Stefan Weber, die Autoren Wolf-Dieter Grün und Wilhelm Weber sowie Bürgermeister Bernd Clemens (v .l.) freuen sich, das fertige „Heider Häuserbuch“ in Händen halten zu können. © Lorena Klein

Heid. Jahrelange Arbeit und aufwändige Recherchen stecken hinter dem „Heider Häuserbuch“, das bereits die dritte Veröffentlichung des Heimat- und Fördervereins Heid darstellt. Für die Autoren Wilhelm Weber und Wolf-Dieter Grün bedeutete das umfassende Heimatbuch eine enge Zusammenarbeit mit dem ständigen Ziel vor Augen, die Leser mit Wendscher Geschichte zu begeistern und zum eigenen Weiterforschen zu animieren.


Kernthema des Bandes ist, wie es der Titel schon impliziert, das Haus und die geschichtlichen Spuren, die es hinterlässt. Ein Haus ist meist nicht nur ein beliebiges Gebäude – für die Familie bietet es zugleich ein „Zuhause“, Geborgenheit, ein Gefühl von Heimat. Dazu ist jedes Heim so individuell wie seine Bewohner – von außen und von innen. Dies konnte vor allem in früheren Zeiten Hinweise auf den sozialen Status der Menschen geben. Vor allem der Keller als besonders beständiger Ursprung erzählt oft eine lange Geschichte.

Umfangreiche Recherchen

Die Idee zum Heider Häuserbuch hatte der damalige Vorsitzende des Heimat- und Fördervereins, Klaus-Dieter Krämer. Sein plötzlicher Tod im Jahr 2009 hinterließ eine klaffende Lücke im Verein. Einige Jahre später entschlossen sich die Heider Urgestein Willi Weber und Wolf-Dieter Grün, das Projekt Häuserbuch endlich aufzunehmen und es Krämer zu widmen.

Das gewaltige Ausmaß an Informationen war den beiden Schreibern zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst: Mit Beginn der Recherchen kamen immer mehr potenzielle Quellen infrage und das Wissen rund um das frühere Heider Dorfleben vermehrte sich lawinenartig. „Wir sind an Informationen gekommen, die wir nie erwartet hätten“, erzählt Museumspädagoge Wolf-Dieter Grün. So wuchs und wuchs das ursprünglich geplante „bescheidene Bändchen“ auf ganze 240 Seiten.

Alte Häuser und ihre Bewohner

Im Buch dargestellt werden Häuser und Hofstellen, die im Urkataster von 1832 auftauchen, und ihre Veränderungen bis zum Ersten Weltkrieg. Sowohl die bauliche Entwicklung als auch die jeweiligen Eigentümer und weitere Fakten sind in übersichtlicher und leicht verständlicher Form dokumentiert. Der Inhalt sei durchaus schwere Kost, gesteht Wolf-Dieter Grün, doch auf das Wesentliche heruntergebrochen lade das Buch trotzdem zum kurzweiligen Durchblättern ein.

Zahlreiche weitere Geschichten und „Fundstücke“ geben einen Einblick, wie das Leben in Heid und der früheren Gemeinde Römershagen ausgesehen hat. Am Ende des Buches sind einige Einwohnerlisten und Genealogien aus der Zeit zwischen 1784 bis 1910 aufgelistet. Das Übertragen dieser ursprünglich handschriftlichen Dokumente beschreibt Willi Weber als „unwahrscheinliche Arbeit“.

„Das Buch ist ein richtiger Schatz!“

Bürgermeister Bernd Clemens, der sich am Heider Häuserbuch mit einem Grußwort beteiligt hat, zeigte sich beim Pressegespräch am Mittwochabend, 3. November, begeistert vom Werk der beiden Autoren. Er wies auf die besondere Schönheit des ausgezeichneten Golfdorfes hin: „Heid ist wahrlich eine Besonderheit in der Gemeinde Wenden“, schwärmte er. Auch Ortsvorsteher Stefan Weber war sich bewusst: „Das Buch ist ein richtiger Schatz!“

Doch die beiden Autoren möchten trotz der mühseligen Arbeit nicht im Mittelpunkt stehen: „Es geht nicht um uns beide, es geht um das Wissen, das weitergegeben wird“, betonte Willi Weber. Aus diesem Grund geht der Profit des Verkaufs der rund 300 Exemplare auch an den Förderverein zum Erhalt der alten Scheune.

Artikel teilen: