Grünes Licht für bezahlbaren Wohnraum im Baugebiet „Obstwiese“

Rat Wenden stimmt für mehr und kleinere Wohnungen


  • Wenden, 29.06.2018
  • Von Sven Prillwitz
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    Sven Prillwitz

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 von Stefan Krüger
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Wenden. Im Baugebiet „Obstwiese“ sollen vier neue Mehrfamilienhäuser entstehen. Damit will die Gemeinde Wenden dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte mit einem festgelegten Mietpreis schaffen. Anders als ursprünglich geplant, sollen in jedem Gebäude nun allerdings sechs statt vier Wohnungen – und damit kleinere Einheiten – geschaffen werden. Das hat der Gemeinderat am Mittwoch, 27. Juni, mit großer Mehrheit beschlossen.


Nach Gesprächen mit Experten hatte sich im April 2017 die Einschätzung bestätigt, dass im gesamten Gemeindegebiet zu wenig bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. Vor allem kleinere Wohnungen für eine oder zwei Personen mit einer Fläche von 45 bis 75 Quadratmetern seien kaum zu finden. Abhilfe schaffen sollten vier Mehrfamilienhäuser im Baugebiet „Obstwiese“ mit jeweils vier Wohnungen. Außerdem entschied der Rat im Vorjahr, Investoren für das Vorhaben zu suchen.

In Gesprächen mit potentiellen Geldgebern stellte sich dann heraus, dass sich die Planungen der Gemeinde nicht wirtschaftlich umsetzen lassen würden. Eine festgelegte bezahlbare Miete – hierfür geht die Kommune von einem Quadratmeter-Preis von 6 bis 6,50 Euro aus – würde sich so ebenfalls nicht garantieren lassen, so die Investoren.
Wohnungsmarkt „angespannter denn je“
Weil die Situation auf dem Wohnungsmarkt „angespannter denn je“ gewesen sei, wie es in der Sitzungsvorlage des Rates heißt, brachte der Bürgermeister ein neues Modell ins Spiel: In jedem Mehrfamilienhaus sollen sechs Wohnungen eingerichtet werden statt vier. Durch die Verkleinerung ergäben sich einerseits geeignete Flächen für benötigte Ein- und Zwei-Personen-Haushalte; andererseits ließen sich so mehr Wohnungen vermieten. Damit rechne sich das Modell für Investoren – und ein Verzicht auf gedeckelte Mieten könne damit auch gesichert werden, so Clemens.

Außerdem schlug der Bürgermeister eine Konzeptvergabe für die Grundstücke vor. Das heißt im vorliegenden Fall: Eingereichte Konzepte von Investoren werden nach den Qualitätskriterien Wohnungspolitik, Städtebau/Architektur und Energetik beurteilt. Diese Wertung fließt zu 70 Prozent in die Entscheidung über die Grundstücksvergabe einfließen. Die restlichen 30 Prozent macht der angebotene Grundstückspreis aus.
Ausschreibung nach dem Sommer
Während der „politischen Sommerpause“ – die Ausschüsse und der Rat tagen erst im September wieder – will die Gemeinde Wenden die Konzeptvergabe vorbereiten. Anschließend soll die Ausschreibung erfolgen, ehe der Bauausschuss im Herbst über die Vergabe des Projekts entscheiden soll. Alle vier Grundstücke sollen zeitgleich auf dem Markt angeboten werden – und können sowohl einzeln als auch „in Paketen“ vergeben werden.
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