Gründungsfest des St.-Elisabth-Schützenvereins Schönau-Altenwenden

100-jähriges Jubiläum


  • Wenden, 11.02.2019
  • Von Lukas Schrage
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Gratulationen und Ehrungen standen bei der Gründungsfeier in Wenden im Vordergrund. So überreichte Kreisoberst Markus Bröcher die Jubiläumsmedaille des Kreisschützenbundes. von Lukas Schrage
Gratulationen und Ehrungen standen bei der Gründungsfeier in Wenden im Vordergrund. So überreichte Kreisoberst Markus Bröcher die Jubiläumsmedaille des Kreisschützenbundes. © Lukas Schrage

Wenden. Voller Stolz haben sich die Mitglieder des Sankt-Elisabeth Schützenvereins Schönau-Altenwenden am Samstagabend, 9. Februar, zum Gründungsfest in der Aula des Wendener Schulzentrums präsentiert. Auch zahlreiche Gäste aus Politik, Geistlichkeit und Gemeindeleben sowie vielerlei Interessierte waren gekommen, um das 100-jährige Bestehen des Vereins mit den Schützen zu feiern.


Die Gäste erhoben sich, als zu „Preußens Gloria“ die Schützen des St.-Elisabeth-Schützenvereins samt Fahne aufmarschierten und sich schließlich auf der Bühne hinter ihrem ersten Vorsitzenden positionierten. Voller Lebendigkeit war der gut gefüllte Saal, vor dem Sven Kosakowski den Abend einläutete: „Als der Verein vor 100 Jahren gegründet wurde“, so betonte er nicht als Einziger an diesem Abend, „befand sich Deutschland in einer mit Sicherheit nicht einfachen Lage.“
Geselligkeit und Frohsinn
Die schwierige Zeit, die eine Bewährungsprobe für die junge deutsche Demokratie darstellte, habe Anlass zu der Aufgabe gegeben, der sich die Schönauer und Altenwendener Schützen heute noch verpflichtet fühlten: Die Geselligkeit und den Frohsinn zu pflegen, die Gemeinschaft in Schönau und Altenwenden zu erhalten.

Für Bundesoberst Martin Tillmann ist das, was die Schützen in 100 Jahren geleistet haben – und noch heute leisten – ein Ausdruck von Demokratie: Gerade im Licht der Weimarer Republik, aber auch mit Blick auf heutige Tendenzen, warnte er davor, Parlamente als „Quatschbuden“ abzutun, und zitierte damit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Schützen nahm er insbesondere in die Pflicht, die Werte „Glaube, Sitte, Heimat, Freiheit & Demokratie“ nicht nur zu kennen, sondern vorzuleben.
Tradition und Moderne
Im Zuge der Feierlichkeiten erhielt der Schützenverein zahlreiche Ehrungen und Geschenke, unter anderem die Jubiläumsmedaille des Kreisschützenbundes durch Kreisoberst Markus Bröcher. Das Geschenk der Gemeinde Wenden bleibt vorerst ein Geheimnis und soll auf dem diesjährigen Jubiläumsschützenfest übergeben werden.

„Was galt es 1919 zu schützen?“ fragte sich Bürgermeister Bernd Clemens in seiner Ansprache und findet im Heimatbuch von Fritz Wiemer den Beweis dafür, dass die Schönauer und Altenwendener schon vor 100 Jahren ihre „liebliche Landschaft“ besonders schätzten. Auch heute seien Tradition und Moderne, Schützenfest und digitales Zeitalter, keine Gegensätze: „Wenn wir in der Welt zu Hause sein wollen, brauchen wir auch einen Ort, der unser Zuhause ist“, wusste der Bürgermeister und betonte, dass Schützenvereine noch immer Jung und Alt, Arm und Reich auf wunderbare Art und Weise zusammenbringen – auch im Jahr 2019.
Den Blick nach vorn
Die auf dem Gründungsfest vorgestellte Jubiläumsfestschrift lobte der Bürgermeister als „Gut recherchiert“ und „reich bebildert“. Auch auf zahlreiche Verdienste der Vergangenheit, unter  anderem die Ausrichtung des Kreisschützenfestes 2009, konnten die Schönauer und Altenwendener stolz und dankbar zurückblicken. Die Chronik des Schützenvereins umfasst gut 300 Seiten und wurde in drei Jahren langer Recherchearbeit zusammengetragen.
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Gründungsfest des St.-Elisabth-Schützenvereins Schönau-Altenwenden
Langweilig wurde es während des Abends nicht: Für musikalische Unterhaltung sorgten der MGV Schönau-Altenwenden sowie der Frauenchor Singfonie20elf, die musikalische Leitung hatte der Altenhofer Musikverein „Lyra“ inne. Zum Ende der Veranstaltung waren auch die heimischen roten und blauen Funken auf dem Höhepunkt des Programms zu sehen.

Der St.-Elisabeth-Schützenverein Schönau-Altenwenden, so alt ist wie das deutsche Frauenwahlrecht, und ältester nicht-kirchlicher Verein der beiden Ortschaften, kann auf eine bewegte Vereinsgeschichte zurückblicken – doch auch den Blick nach vorne muss er nicht scheuen. Aus ehemals 43 Gründungsvätern sind mittlerweile rund 400 aktive Mitglieder geworden, und auch die Nachwuchszahlen sind nach wie vor hoch. Auch das Bundesschützenfest 2022 wirft bereits seine Schatten voraus, als dessen Ausrichter des Schützenverein immer noch infrage kommt.
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