Großbrand in Gerlingen: 240 Wehrleute über zehn Stunden im Einsatz
Brandursache steht noch nicht fest
- Wenden, 05.11.2021
- Blaulicht

Gerlingen. Die Ursache für den Großbrand am Donnerstagnachmittag, 4. November, in Gerlingen (LokalPlus berichtete aktuell) steht noch nicht fest. 240 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren zehn Stunden lang im Einsatz, um den Industriebrand auf dem Gelände der Firma Dietrich am Ortseingang von Gerlingen zu bekämpfen. Der gesamte Werkstattkomplex wurde ein Raub der Flammen.

Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wenden hat am Freitagvormittag, 5. November, ihren Abschlussbericht veröffentlicht. Darin heißt es:
„Die massive Rauchentwicklung und der Flammenschein waren von weitem sichtbar. Erste Löschversuche der Mitarbeiter mit handgeführten Feuerlöschern führten nicht zum Erfolg. Die rasche Brandausbreitung bereitete auch der Feuerwehr ernsthafte Probleme.

Fahrzeuge mussten aufgrund der großen Wärmestrahlung umgesetzt werden. Mehrere Gasflaschen, welche im Betrieb gelagert waren, zerbarsten und stellten eine akute Gefährdung für die eingesetzten Einsatzkräfte dar. Die Feuerwehr konnte einen angrenzenden Gebäudekomplex sowie eine auf dem Gelände befindliche Tankstelle vor der Zerstörung bewahren.

Zeitnah erfolgte durch die ersten Kräfte ein massiver Außenangriff. Über insgesamt drei Drehleitern, mehrere Tanklöschfahrzeuge und eingesetzte Atemschutztrupps bekam die Feuerwehr das Feuer unter Kontrolle. Die für diesen Außenangriff benötigte Wassermenge wurde durch ortseigene Kräfte und durch den Wasserförderzug der Feuerwehr Olpe aus dem nahegelegenen Biggefluss und dem Hydrantennetz sichergestellt.

Aufgrund des massiven Wassereinsatzes und des rückfließenden Löschwassers sind im Verlauf des Fluss Bigge hin zum Stadtgebiet Olpe prophylaktisch mehrere Ölsperren gesetzt worden. Vor der kilometerweit sichtbaren Rauchwolke warnte man über die sozialen Medien und die vorhandenen Warn-Apps.
Mehrere Messfahrzeuge führten während des Einsatzes stetig umfangreiche Messungen innerhalb des Gemeindegebiets und darüber hinaus durch. Eine erhöhte Schadstoffbelastung in der Luft konnte seitens der Spezialkräfte nicht festgestellt werden.
Die Koblenzer Straße (L 512) war zwischen der Autobahnabfahrt Wenden/Olpe Süd und der Kreuzung Elbener Straße während des Einsatzes bis in die späten Abendstunden voll gesperrt.

Die Feuerwehr war über zehn Stunden mit ca. 240 Einsatzkräften an der Einsatzstelle. Unterstützung bekam die Feuerwehr der Gemeinde Wenden hierbei durch die Feuerwehren aus Attendorn, Drolshagen, Finnentrop, Lennestadt, Olpe, dem Kreis Siegen-Wittgenstein.

Im Einsatz waren auch der Rettungsdienst des Kreises Olpe, das Deutsche Rote Kreuz, das Technischen Hilfswerk, die Polizei Olpe, der Energieversorger und weitere zuständige Behörden."
Beamte der Kriminalpolizei haben bereits während der Löscharbeiten ihre Ermittlungen aufgenommen. Die Brandursache sowie der Verlauf des Brandes sind nach Polizeiangaben derzeit noch unklar, eine Schadenssumme liegt noch nicht vor. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an und werden auch unter Hinzuziehung eines Brandsachverständigen fortgeführt.

Info zu Rußpartikeln
Weiterhin gilt: Aufgrund des Großbrandes in Gerlingen ist es möglich, dass Rußpartikel mitgetragen wurden. Sollten Rauchpartikel in Vorgärten aufgefunden werden, können diese eigenständig und problemlos mit Kehrwerkzeug aufgenommen und dem Müll zugeführt werden. Bei Rückfragen steht die Ordnungsbehörde der Gemeinde Wenden unter Telefon (02762) 4060 zur Verfügung.

