Gerlingen: Nur eine Ampelanlage könnte Verkehrssituation entzerren

Amazon-Ansiedlung nicht mehr zu verhindern


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Über das Thema Ampelanlage in Gerlingen wurde während der Ratssitzung ausgiebig diskutiert. von Sigrid Mynar
Über das Thema Ampelanlage in Gerlingen wurde während der Ratssitzung ausgiebig diskutiert. © Sigrid Mynar

Wenden. Die mit Spannung erwartete Abstimmung zum Bau einer Ampelanlage am Knotenpunkt Ludwig-Erhard-Straße/ Koblenzer Straße in Gerlingen führte in der Ratssitzung am Mittwoch, 3. Februar, zu ganz ähnlichen Diskussionen wie schon im Bau- und Planungsausschuss eine Woche zuvor.


Fraktionsübergreifend wurde betont, dass die Verkehrssituation in Gerlingen seit langem unbefriedigend sei. Ebenso einhellig drückten die Fraktionsvorsitzenden aus, dass die Ansiedlung von Amazon nicht mehr verhindert werden könne.

Ortsdurchfahrt bereits heute stark ausgelastet

Eine von der Gemeinde Wenden in Auftrag gegebene verkehrsgutachterliche Stellungnahme zu den Auswirkungen der Ansiedlung des Amazon-Verteilzentrums (LokalPlus berichtete) bestätigt die schon jetzt prekäre Verkehrsdichte in Stoßzeiten: „Die Ortsdurchfahrt im Zuge der L 512 in Gerlingen ist bereits heute stark ausgelastet. Insbesondere in den Spitzenstunden kommt es zu Stau und zähfließendem Verkehr an den Knotenpunkten“.

Eine kurzfristig machbare Optimierung sieht die Studie, ebenso wie das vom Investor Panattoni in Auftrag gegebene Gutachten, im Bau einer Ampelanlage. Die Kosten hierfür liegen bei 80.000 bis 100.000 Euro und werden vom Investor Panattoni übernommen.

Alternativen nicht umsetzbar

Zwar sei die optimale Problemlösung eine direkte Anbindung des Industriegebiets an die Autobahn, dies sei jedoch nach heutigem Stand nicht machbar. Der Errichtung eines Kreisverkehrs, der die verkehrliche Situation ebenfalls entzerren könnte, steht ein Brückenpfeiler der A 45 im Weg.

Während der SPD-Antrag, zunächst eine Verkehrsfluss-Analyse durchzuführen, um danach über eine Ampelanlage zu entscheiden, im Bau- und Planungsausschuss keine Zustimmung gefunden hatte, votierten die Ratsmitglieder einstimmig für dieses Vorgehen. Über den Bau einer Ampelanlage soll in der nächsten Ratssitzung entschieden werden.

Amazon übernimmt Kosten

Die Verwaltung teilte mit, dass Amazon die Kosten einer solchen Analyse übernehmen wird. Mit der Durchführung wird das Büro IVV aus Aachen beauftragt, mit dem die Gemeinde seit Jahren zusammenarbeitet.

Darüber hinaus wurde dem Antrag der CDU-Fraktion, in der Ortschaft Gerlingen eine Dauermessstation des Landesamtes für Umwelt zu installieren, um die Belastung durch Stickstoffdioxiden kontinuierlich zu erfassen, einstimmig zugestimmt.

Bürgermeister Bernd Clemens teilte im Zusammenhang mit dem Amazon-Verteilzentrum mit, dass Fragen und Antworten der virtuellen Sondersitzung vom 6. Januar auf der Internetseite der Gemeinde Wenden nachzulesen sind.

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