Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Wenden wirbt um mehr Frauen im Ehrenamt

Quote der weiblichen Brandbekämpfer steigt


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Die Frauen der Feuerwehr der Gemeinde Wenden. von Feuerwehr der Gemeinde Wenden
Die Frauen der Feuerwehr der Gemeinde Wenden. © Feuerwehr der Gemeinde Wenden

Wenden. Die Freiwillige Feuerwehr Wenden wirbt um mehr Frauen im Ehrenamt. Denn auch Frauen haben bei der Feuerwehr die Chance, Führungspositionen zu übernehmen und Einsätze zu leiten oder sich in den einzelnen Abteilungen einzubringen. Die Ausbildung zur Feuerwehrfrau ist mit der der Männer identisch. Die Feuerwehr der Gemeinde Wenden zeigt, wie es funktioniert:


Feuerwehr - kein Hobby wie jedes andere. Immerhin geht es darum, Menschen zu retten, Feuer zu löschen, Sachwerte zu bergen und zu schützen. „Das Klischee, Frauen seien dem nicht gewachsen, findet bei der Feuerwehr Wenden keinen Platz. Denn in erster Linie wollen alle das Gleiche: Menschen und Tieren in Not helfen“, teilt die Feuerwehr mit.

Auch der Deutsche Feuerwehrverband wurde auf die verschwindend geringe Frauenquote aufmerksam. So startete man bereits im Jahr 2005 die Kampagne „Mädchen und Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren". Frauen sind bis heute immer noch eine Minderheit in den Feuerwehren. Zum Schutz der Bevölkerung sind auch in der Gemeinde Wenden Frauen engagiert. Die Frauenquote liegt bei nur circa fünf Prozent, jedoch mit steigender Tendenz.
15 Mitglieder in der Kinderfeuerwehr
Durch die 2017 neu gegründete Kinderfeuerwehr der Gemeinde Wenden bietet sich nun auch die Möglichkeit, noch früher mit Feuerwehr in Berührung zu kommen. Durch das starke Team von vier Frauen werden die Kinder, darunter auch zwei Mädchen, betreut. Livia und Lisa-Marie haben eine ganz klare Vorstellung was Feuerwehr für sie bedeutet: „Menschen zu helfen und Katzen von Bäumen zu retten". Die beiden, seit Anfang an in der Kinderfeuerwehr, sorgen für einen guten Ausgleich in der Truppe von 15 Kindern.

In der Jugendfeuerwehr wird das Thema Feuerwehr dann schon konkreter: Hier sollen die Kinder im Alter von 10 bis 18 Jahren auch technisch mit der Feuerwehr vertraut gemacht werden. Das Know-How der fünf Mädchen ist dabei genauso gefragt, wie das der Jungs.
Quereinsteiger sind willkommen
Einen Löschangriff durchführen oder technische Geräte einsetzen, stellt für Pauline, Nyra, Jenny, Lina und Sydney heute schon kein Problem mehr da. Endlich Feuerwehrfrau sein? In der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr ist das möglich. Nicht nur die jungen Mädchen aus der Jugendfeuerwehr sind hier willkommen. Auch Quereinsteiger, die vorher keine Berührungspunkte mit der Feuerwehr hatten, sind gern gesehen.

Durch eine einheitliche Grundausbildung besteht hier für jede Frau, ob jung oder alt, die Möglichkeit, Löschfahrzeuge zu fahren, unter schwerem Atemschutz einen Löschangriff vorzunehmen oder verunfallte Personen zu retten. Für Karina, Julia, Alina, Virginie, Fabienne, Christina, Anna-Lena, Marie-Christin, Chiara und Marie schon Gewohnheit.
Kameradschaft und Zusammenhalt
Mehrere Lehrgänge konnten sie bereits auf Gemeinde- oder Kreisebene besuchen. Auch die dazugehörigen Einsätze, bei denen sie ihre gelernten Fähigkeiten umsetzten konnten, waren schon dabei. Alle sind sich einig, dass die Kameradschaft und der Zusammenhalt ein Punkt ist, was dieses Hobby so einzigartig macht.

Aber auch die Vielfältigkeit ist sehr reizvoll. Keine Übung und keine Einsatz sind gleich. Karina, Alina, Virginie, Fabienne, Marie-Christin und Marie zog es zur Feuerwehr, da auch Familienangehörige bereits hier tatkräftig mitwirken. Seit es die Kinderfeuerwehr gibt, hat die Wehr auch eine neue Abteilung: die Unterstützungseinheit.
Mitgliedergewinnung sei schwierig
Dieser sind aktuell die vier Frauen angehörig, die sich einmal im Monat mit den Mädchen und Jungs der Kinderfeuerwehr treffen. Angelika, Anne, Marita und Tanja sorgen dafür, dass der Nachwuchs nicht ausgeht. Gruppenstunden und Ausflüge müssen geplant und umgesetzt werden. „Teambildung und Kameradschaft sind wichtige Voraussetzungen für Kinder", so Angelika Alfes, Leiterin der Kinderfeuerwehr der Gemeinde Wenden. „Zusammen sind wir eine super Truppe", so der Tenor der vier Betreuerinnen.

Die Leitung der Feuerwehr ist dankbar, dass endlich auch Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren einen Platz in der Feuerwehr gefunden haben. „Mitgliedergewinnung für ein Ehrenamt ist deutlich schwieriger geworden", so Gemeindebrandinspektor Wolfgang Solbach, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wenden. „Gemeinsam geben wir alles. Damit andere nicht alles verlieren. Für mich. Für alle.“
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