Foodsharing-Gruppe: Lebensmittel vor der Mülltonne retten
Tauschen und verschenken statt wegwerfen
- Wenden, 08.07.2018
- Von Christine Schmidt

Wenden. Überschüssige Lebensmittel verschenken: Das ist die Idee hinter der „Foodsharing Wenden-Olpe“- Gruppe. Die Idee stammt von Ina Krebsbach, vierfache Mutter und Lehrerin. Mitte Juni hat sie eine Facebook-Gruppe gegründet, um diese als Plattform zum Lebensmitteltausch zu nutzen. Inzwischen sind schon rund 300 Leute angemeldet.

Genau das war der Grund, warum Krebsbach das Projekt ins Leben gerufen hat. „Man macht so oft Spontaneinkäufe und dann findet man diese Lebensmittelleichen irgendwann im Vorrat wieder. Ich habe jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich etwas wegwerfen muss“.
Die Mutter zählt viele Situationen auf, bei denen einfach zu viele Lebensmittel übrig bleiben: Geburtstage zum Beispiel. Wer kennt es nicht: Familienfeiern und jeder muss am Ende noch Kuchen mitnehmen. Oder eben das eigens im Garten gezüchtete Obst und Gemüse. „Wenn meine Zucchini reif sind, ich 13 Stück ernte, kann ich mich nicht die ganze Zeit davon ernähren“, lacht Krebsbach.
Das Prinzip hinter „Foodsharing“ ist einfach: Man muss als Mitglied in die Facebook-Gruppe eintreten, und dann kann es auch schon losgehen. Jeder, der möchte, kann ein Bild des Essens posten, das er noch abzugeben hat. Ob per Kommentar oder privater Nachricht, die User können eigenständig über Ort und Zeit des Tausches bestimmen. Organisieren muss Ina Krebsbach deshalb nichts und bezeichnet die Gruppe als „Selbstläufer“. Auch die Mitglieder seien selbst für sich verantwortlich.

Diese Wertschätzung ist der Gruppen-Gründerin wichtiger als jeder Euro. Das Essen soll ausschließlich verschenkt oder getauscht werden, alles ist kostenlos. Dabei ist es egal, was man in der Gruppe anbietet. „Niemand soll denken, dass er sich lächerlich macht, wenn er zum Beispiel nur eine Flasche Saft postet“, erklärt die Elbenerin. Sie freut sich über jedes neue Bild. Getauscht werden muss nicht unbedingt. „Bislang wurde das Meiste einfach verschenkt“, erzählt Krebsbach.

