Fitktiver Firmenbrand bei Jahresabschlussübung

194 Feuerwehrleute im Einsatz


  • Wenden, 29.10.2017
  • Von Barbara Sander-Graetz
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Altenhof. Großeinsatz der Hilfskräfte für die Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Wenden: aus allen Orten der Gemeinde waren am Samstag, 28. Oktober, die Rettungs- und Hilfskräfte mit Martinshorn und Blaulicht im Einsatz. Die voll besetzten Feuerwehrfahrzeuge sowie das DRK aus Wenden, Olpe und Attendorn machten sich auf den Weg nach Altenhof. In der Firma Muhr Metalltechnik erlebten die Einsatzkräfte und viele Zuschauer eine umfangreiche nachgestellte Katastrophe, die als Szenario für die Übung initiiert worden war.


Die Ausgangslage der Jahresabschlussübung stellte hohe Ansprüche an die 171 Wehrmänner und 23 Frauen der Löschzüge Wenden, Gerlingen und Hünsborn sowie die Löschgruppe Hillmicke. Das effiziente Zusammenwirken aller Feuerwehrkräfte in Kooperation mit dem DRK ist die Grundlage, um im Ernstfall schnell und sicher handeln zu können.

Das angenommene Szenario: Bei Instandsetzungsarbeiten an der Wechselrichteranlage der Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Hallentraktes der Firma Muhr  kam es durch das Fehlverhalten eines Monteurs zu einem massiven Störlichtbogen. Hierbei wurde der Mitarbeiter so schwer verletzt, dass er das Dach nicht mehr selbstständig verlassen konnte. Durch die thermische Belastung entzünden sich umliegende Kunststoffverkleidungen der elektrischen Anlage.
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Fitktiver Firmenbrand bei Jahresabschlussübung
Da der Mitarbeiter allein auf dem Dach tätig war, konnte sich der Brand schnell ausbreiten, bevor er bemerkt wurde.  Dabei entstand eine starke Rauchentwicklung, die einem Mitarbeiter auffiel, der den Brand meldete. Zeitgleich befanden sich zahlreiche Personen in den darunter liegenden Hallen. Diese „Verletzten“ wurden von der Jugendfeuerwehr gemimt und mussten im Laufe der Übung gefunden und gerettet werden. Hinzu kamen drei Verletzte, darunter auch die verunfallte Person auf dem Dach, die von der DLRG aus Drolshagen gestellt wurden. Dieser Ortsverein sorgt bei Übungen immer wieder mit ihrer unfall- und notfallrealistischen Darstellung von Verletzten für die notwendige Realität bei fiktiven Einsätzen.

So wurde auch die Person in einem verunfallten Wagen von der DLRG gestellt. Sie war in ihrem Pkw zwischen den Hallentrakten gefahren und –abgelenkt durch das Feuer- mit einem Gabelstapler kollidiert und nun schwer verletzt eingeklemmt.

Zunächst war der Einsatz unter dem Alarmstichwort „Feuer 2 - Brennt PV Anlage“ gemeldet worden. Doch vor Ort wurde aufgrund der umfangreichen Ereignislage auf „Feuer 3M - brennt Industriebetrieb mit Menschenleben in Gefahr“ erhöht, was den Vollalarm für alle Wehren in der Gemeinde und den DRK Ortsverein auslöste.
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Bedingt durch die örtliche Ausdehnung der Schadenslage entschieden Einsatzleiter Kevin Frohnenberg und sein Stellvertreter Joachim Hochstein die Einsatzstelle in vier Abschnitte aufzuteilen: im ersten Abschnitt hatten die Löschzüge Wenden und Gerlingen die Aufgabe, zunächst die Menschenrettung und die Brandbekämpfung innerhalb des Hallentraktes zu übernehmen. Hinzu kam die Rettung der eingeklemmten Person im Pkw mit Hilfe von technischem Equipment wie Spreizer und Hydraulikschere.

Der zweite Einsatzabschnitt lag in den Händen der Kameraden aus Hünsborn. Sie mussten eine Löschwasserversorgung  zum Löschwasserteich in Höhe der L714 erstellen und absichern.  Im dritten Einsatzabschnitt waren die Kräfte aus Wenden, Hillmicke und Gerlingen eingebunden. Neben Menschenrettung und Brandbekämpfung innerhalb und außerhalb der Halle oblag es ihnen, mit Hilfe der Drehleiter die verunfallte Person vom Dach zu retten und eine Atemschutzsammelstelle zu errichten.
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Der vierte Einsatzabschnitt umfasste die medizinische Versorgung. Hier war das DRK aus Wenden, Olpe und Attendorn gefragt. Neben der Erstversorgung galt es, die Schwere der Verletzungen und damit die Reihenfolge der Behandlung festzulegen. Gleichzeitig war die Betreuung der Verletzten ein wichtiges Aufgabenfeld.

Das gute Teamwork der rund 171 Einsatzkräfte  wurde von zahlreichen Zuschauern  beobachtet. Auch der ehemalige Bürgermeister Peter Brüser ließ es sich nicht nehmen, die Jahresabschlussübung zu besuchen und sich über den guten Stand der Wehren zu informieren.

Kreisbrandmeister Christoph Lütticke war ebenfalls vor Ort und konnte am Ende ein positives Fazit ziehen: „Es ist immer gut zu sehen, wie die Zusammenarbeit der Wehren funktioniert.“
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