Erzieher auf dem Regiestuhl: Elias Dumke bringt „Vision“ auf die Leinwand

Erster eigener Filmdreh eines Wendschen


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Elias Dumke (Bild) liebt den Film. Bald wird sein erstes eigenes Werk auf der Leinwand gezeigt. Um sich herum hatte der junge Regisseur ein Team von mehr als 120 Personen. von Dumke Pictures
Elias Dumke (Bild) liebt den Film. Bald wird sein erstes eigenes Werk auf der Leinwand gezeigt. Um sich herum hatte der junge Regisseur ein Team von mehr als 120 Personen. © Dumke Pictures

Wenden/Kreis Olpe. Im Alltag Erzieher, danach Geschichtenerzähler. Elias Dumke (21) aus Girkhausen liebt den Film. In den vergangenen zwei Jahren konnte er mit einem Team von mehr als 120 Personen eine eigene Idee verfilmen. Im Cineplex Olpe feiert „Vision“ bald Premiere, danach erscheint die Produktion bei einem großen Streaming-Anbieter.


Geschichten faszinieren Elias schon immer. Geschriebene, aber vor allem die auf Bildschirm und Leinwand. Auch seine eigenen Ideen und Geschichten hält er fest – aber erst einmal nur für sich. Bei der Berufswahl entscheidet sich der Girkhauser für eine Ausbildung zum Erzieher. Doch der Wunsch, sich kreativ zu verwirklichen, bleibt.

Im Juli 2021 reist Elias nach Paris. In der Millionenstadt sucht er nach Inspiration – und findet sie schließlich in einem Café, einem Drehort des Films „Inception“. „Da ist mir die Idee für den Film in den Sinn gekommen“, erzählt Elias. Innerhalb weniger Tage habe das Grundgerüst gestanden.

Eine etwas andere Traumreise...

Das ist der Plot, die Handlung, im Schnelldurchlauf: Der Tod seiner Eltern verfolgt James Wilson bis heute. Um das Trauma zu überwinden, lässt er sich auf eine neuartige Therapie ein. Durch Klarträume – also Träume, die er selber steuern kann – geht er der Vergangenheit auf den Grund. Doch die scheint sich anders zugetragen zu haben, als er in Erinnerung hat.

In den folgenden Monaten schreibt Elias das Drehbuch und denkt noch einen Schritt weiter. Wie bringt man einen Film heraus? Er schickt das Skript an Amazon Prime Video und erhält im November 2021 eine Rückmeldung. Eine gesponserte Eigenproduktion des Streaming-Anbieters sei zwar keine Option gewesen, jedoch habe er positives Feedback auf sein Drehbuch bekommen, mit dem Angebot, den Dreh selber in die Hand zu nehmen.

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Elias Dumke (Mitte) liebt den Film. Um sich herum hatte der junge Regisseur ein Team von mehr als 120 Personen. Impressionen vom Filmdreh.

Und das macht Elias auch: „Jetzt musst du schauen, wie du’s zusammenkriegst.“ Neben seinem Vollzeitjob startet er mit „Vision“ sein erstes Filmprojekt, sucht sich über Online-Plattformen, Social Media und persönliche Kontakte Darsteller und ein Team für den Dreh zusammen. In der Hauptrolle des James Wilson spielt Tim Baumann aus Drolshagen, mit dem Elias gemeinsam die Erzieherausbildung gemacht hat.

Weitere Hauptdarsteller findet er mit Emily Strub (Dr. Cooper), Jan Weinrich (Lincoln Williams), Sevil Palandöken in der gleichnamigen Rolle und Emma Bordoni (Jane). Dazu kommen zehn Nebendarsteller, rund 70 Komparsen und 40 Menschen hinter der Kamera.

Zwölf Drehtage in verschiedenen Jahreszeiten

Die Dreharbeiten für den Action-Thriller liefen von Juni 2022 bis diesen März. „Teilweise gab es große Lücken, da die Szenen in verschiedenen Jahreszeiten spielen“, erklärt Elias. Die Drehorte befänden sich im Großraum Olpe/Siegen. Oft im Wald, aber auch in der Stadt und in Restaurants. An insgesamt zwölf Drehtagen entstand schließlich ein Abenteuer von einer Stunde und 20 Minuten. „Es ging alles relativ schnell, wir waren top organisiert!“

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Impressionen von „Vision“: James Wilson (Tim Baumann)

Ist der Film einmal im Kasten, ist die Arbeit noch längst nicht vorbei. Im Gegenteil: Nach dem Grobschnitt, den Elias selber übernahm, kümmern sich Profis um die Feinarbeiten an Bild und Ton. Komponist Simon Kosta aus Österreich untermalt die Szenen mit dem passenden Sountrack. Anfang Dezember soll alles fertig sein. Zum Jahreswechsel ist die Veröffentlichung auf Amazon Prime geplant.

Das sei auch für viele ein Anreiz zum Mitmachen gewesen, erklärt Elias. Kosten für Anreise und Unterkunft hätten einigen Mitwirkenden genügt. Das Projekt finanziert der 21-Jährige selbst, mit Unterstützung einiger Sponsoren für die Premiere.

Premiere im Cineplex

Die wird am Samstag, 16. Dezember, von 11.15 bis 14 Uhr im Cineplex Olpe gefeiert. Das Kino habe das Projekt auf seine Anfrage hin voll unterstützt, betont Elias. Mehr als 200 Gäste sind geladen und dabei, wenn sein erster Film auf der großen Leinwand gezeigt wird und damit auch ein Traum für den 21-Jährigen in Erfüllung geht. Wer ebenfalls an der Premiere interessiert ist, kann Kontakt mit dem jungen Regisseur aufnehmen: über Instagram oder per E-Mail an dumke.pictures@web.de.

Das Filmplakat zu „Vision“. von Dumke Pictures
Das Filmplakat zu „Vision“. © Dumke Pictures

Kaum ist der erste Film abgedreht, sprudeln schon neue Geschichten aus Elias heraus. „Mir kommen dauernd Ideen für Drehbücher.“ Diesen Sommer sei der Dreh einer postapokalyptischen Serie gestartet und auch an einem Film über seinen Weg zum Filmdreh, der in ausgewählten deutschen Kinos erscheinen soll, sei er dran. „Es gibt Geschichten, die schreiben sich von selbst. Und dann sind sie auch erfolgreich“, ist er überzeugt.

Irgendwann mal davon zu leben, das ist Elias' Traum. Aber auch momentan ist er mit drei Projekten in seiner Freizeit voll eingespannt – darin blüht er auf. „Ich liebe das einfach. Es ist meine Passion.“

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