Einsatzkräfte üben Ernstfall auf der Wendschen Kärmetze
Panikausbruch nach Rauchausbreitung
- Wenden, 11.08.2023
- Blaulicht
- Von Thomas Fiebigerund Nils Dinkel

Wenden. In einer umfassenden Großübung in Wenden haben am Freitagabend, 11. August, zahlreiche Einsatzkräfte im Kirmes-Flair ein Szenario zur Erprobung durchgespielt.

Die Übungssituation nahm an, dass ein Gebäude an der Bergstraße in Flammen steht. Die starke Rauchentwicklung führte zu Panik unter den tausenden Kirmesbesuchern. Die Leitstelle erhielt zahlreiche Anrufe über am Boden liegende und schreiende Personen. Infolge erster Informationen erfolgte zunächst eine Alarmierung mit dem Einsatzstichwort „Feuer 2 Y“ (Feuer mit Menschenleben in Gefahr).

Später kam das Einsatzstichwort ManV 1 (Massenanfall von Verletzten Stufe 1) hinzu. Der Einsatzleiter ordnete die Räumung des Marktplatzes und des Bereichs Bergstraße an, während die Kirmes normal weiterlief. Der Rettungsdienst versorgte die Betroffenen und kategorisierte sie nach sogenannten Man-V-Karten. Hierdurch war die Dringlichkeit ihrer Versorgung sofort erkennbar.

Anschließend brachten überörtliche Kräfte aus dem Oberbergischen Kreis die Verletzten ins St.-Martinus-Hospital. Hier kamen die Patienten zunächst in den Schockraum. Dort wurde die Sichtung und Aufnahme einer großen Anzahl von Verletzten geübt. Ebenso der Krankenhausalarmplan. Denn, so Christopher Quast, war dies für die Klinik ebenfalls ein bislang nicht da gewesenes Szenario.

Währenddessen ereigneten sich auf dem Kirmesgelände weitere Notfälle. Auch den Umgang mit Schaulustigen übten die Einsatzkräfte hierbei. Die Freiwillige Feuerwehr Wenden, der Rettungsdienst und der Katastrophenschutz des Kreises Olpe, das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk (THW), der Malteser Hilfsdienst (MHD) und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) führten die Übung gemeinsam aus.
Das St.-Martinus-Hospital Olpe und die Kreisleitstelle Olpe waren ebenfalls involviert. Ein Patiententransportzug (PT-Z 10) aus dem Oberbergischen Kreis nahm ebenfalls an der Übung teil. Die Übungsplanung wurde ursprünglich 2020 erstellt, aber aufgrund von Corona verschoben. Ziel war es unter anderem, das Sicherheitskonzept der Wendener Kirmes zu überprüfen und das ManV-Konzept sowie die Abläufe in der Leitstelle des Kreises Olpe zu üben.

Die Feuerwehr-Pressestelle betonte, dass die Sicherheit der Bevölkerung im Kreis Olpe während dieser Übung zu keiner Zeit gefährdet war. Für mögliche reale Einsätze standen ausreichend Rettungskräfte im Kreisgebiet Olpe zur Verfügung. Etwa 400 Schaulustige waren vor Ort. Die Schauspieler waren vom DLRG aus dem Bezirk Südsauerland, die seit vielen Jahren routiniert in Übungen vorgehen.
Die Übung erfolgte bei Stillstand der Fahrgeschäfte, denn die Kirmes beginnt erst mit dem Fassanstich am Samstag, 12. August, um 15 Uhr.

