Dank zweier Autobahnen: „Wenden ist das heimliche Zentrum des Kreises Olpe“

Großer Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde


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Die Bürgermeister von Dingelstädt, Wenden und Lepsény (von links) mit dem Goldenen Buch der Gemeinde Wenden. von Wolfgang Schneider
Die Bürgermeister von Dingelstädt, Wenden und Lepsény (von links) mit dem Goldenen Buch der Gemeinde Wenden. © Wolfgang Schneider

Wenden. Mit einem großen Festakt am Vorabend der Kirmes feierte die Gemeinde Wenden am Freitag, 16. August, ihr 50-jähriges Bestehen. Etwa 900 Besucher sorgten für ein volles Festzelt. Sie erlebten ein von Musik geprägtes, abwechslungsreiches und langes Programm.


„Es gibt kaum eine Gemeinde, in der es so viele Chöre gibt, nämlich um die 40“, wies Beate Schmies (WDR-Studio Siegen), die als Moderatorin kurzweilig durchs Programm führte, auf eine Besonderheit der südlichsten Gemeinde des Kreises Olpe hin. Sie erinnerte daran, dass Hünsborn bei der kommunalen Neugliederung beinahe dem Kreis Siegen zugeschlagen worden wäre – doch: „Die Siegerländer wollten Hünsborn nicht haben.“

Bürgermeister Bernd Clemens betonte in seiner Festansprache, dass die Gemeinde Wenden, anders als Lennestadt oder Kirchhundem, ohne große Gebietsveränderungen entstanden sei: „Nur die Ämter Römershagen und Wenden wurden zusammengeschlossen.“ Man könne mit Freude und Stolz auf die Entwicklung der vergangenen 50 Jahre blicken, meinte Clemens. „Aus einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde ist ein moderner Industrie- und Gewerbestandort geworden.“
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Die rasante Entwicklung verdeutlichte der Bürgermeister durch Zahlen. So sei seit 1969 die Bevölkerung von 13.600 auf knapp 20.000 angewachsen und die Zahl der Arbeitsplätze von 3.000 auf 6.500 gestiegen. Als Meilensteine des vergangenen halben Jahrhunderts nannte er beispielhaft den Bau des Schulzentrums und des Rathauses sowie die Einrichtung der Gesamtschule.

Besonders stolz verwies Bernd Clemens auf das besonders vielfältige Vereinsleben im Wendener Land. „Wir haben 9.300 Mitglieder in Sportvereinen und 8.200 Mitglieder in kulturtreibenden Vereinen. Andere Kommunen können von solchen Zahlen nur träumen.“
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Dank zweier Autobahnen: „Wenden ist das heimliche Zentrum des Kreises Olpe“
Clemens dankte allen Bürgern für ihr Engagement und lobte den „großartigen Zusammenhalt in der Gemeinde“, der sich nicht nur in den Vereinen zeige, sondern auch bei den vielen Festen und Veranstaltungen im Jahreslauf. Clemens: „Unsere Gemeinde ist für viele zur Heimat geworden. Das zeigt vor allem unser Hochfest, die Wendsche Kärmetze.“

Ob Wernerschaft, Wendener Hütte oder Weber-Häuser - Wenden habe viele Alleinstellungsmerkmale, fand Beate Schmies. Sie nannte ein ganz besonderes: „Wenden hat direkten Anschluss an zwei Autobahnen. Das hat Siegen nicht und auch die Kreisstadt Olpe nicht. Wenden ist damit das heimliche Zentrum des Kreises Olpe.“ Lob für die Entwicklung der Gemeinde gab es von Kreisdirektor Theo Melcher. „Wenden hat sich zu einem attraktiven Wohn- und Gewerbestandort entwickelt. Wenden steht sehr gut da.“
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Glückwünsche überbrachten auch die Bürgermeister der beiden Partnerstädte Dingelstädt (Thüringen) und Lepsény (Ungarn). Die Gäste aus Ungarn sind seit Mittwoch mit einer 50-köpfigen Delegation in Wenden, um beim Gemeindejubiläum und der Kirmes dabei zu sein. „Wir sind 1.100 Kilometer gefahren, um mit Ihnen gemeinsam zu feiern“, sagte Lepsénys Bürgermeister Béla Salomon. Er und sein Dingelstädter Kollege Andreas Fernkorn trugen sich ins Goldene Buch der Gemeinde Wenden ein.

Das Sauerlandtheater Hillmicke hatte eigens für den Festakt den Schwank „Die Welt zu Gast in Wenden“ einstudiert. Der lustige Schwank von Mario Hecken führte betrunkene Engländer, das US-Präsidentenpaar und Gäste aus den Partnerstädten ins Wendener Land. Von dort nahm Donald Trump die Idee mit, in Amerika ein Kölsches Heck zu errichten.
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Für musikalische Unterhaltung sorgten der Musikzug Wenden, der Männerchor „Sangeslust“ Hünsborn und der Frauenchor „Nova Cantica“ Möllmicke. Zum Abschluss des sehr langen Festaktes, der teilweise unter der beträchtlichen Lautstärke im Festzelt litt, gab es noch eine Premiere: der „Wendscher Kärmetzemarsch“ erlebte seine Uraufführung. Geschrieben wurde er von Georg Schulte, das Arrangement stammt von Sebastian Middel.

Nach dem offiziellen Teil konnte ab 22 Uhr zu den Klängen der „Original Steigerwälder Musikanten“ auf der Kirmeswiese und im Festzelt noch bis in die Nacht gefeiert werden.
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