Caritas-Zentrum in Wenden feierlich eröffnet

Imposanter Neubau für 80 Bewohner


  • Wenden, 11.03.2023
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  • Von Sigrid Mynar
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Das Caritas-Zentrum Wenden ist am Samstagmorgen, 11. März, feierlich eröffnet worden. von Sigrid Mynar
Das Caritas-Zentrum Wenden ist am Samstagmorgen, 11. März, feierlich eröffnet worden. © Sigrid Mynar

Wenden. Nach fast dreijähriger Bauzeit hat am Samstagmorgen, 11. März, die offizielle Eröffnungsfeier des Ersatzneubaus St. Josefsheim, Caritas-Zentrum in Wenden stattgefunden.


Zu den geladenen Gästen zählten unter anderem Bürgermeister Bernd Clemens, Vertreter des Caritasverbands, des Architektenbüros Schönauer, der Generalunternehmer Arns Bau und Sabisch & Co sowie Vertreter der ausführenden Gewerke, die die Zentrumsleiterin Silke von Bültzingslöwen begrüßte.

Versorgung ambulanter bis palliativer Patienten

Der Neubau auf 5.600 Quadratmetern Nutzfläche und fünf Etagen schlägt mit insgesamt 20 Millionen Euro in die Bilanz. Das Caritaszentrum soll niedrigschwellige Betreuung und Unterstützung zu Hause anbieten sowie ambulante Pflege inklusive palliativer Versorgung. Die Caritas schafft hier ein Tagespflegeangebot und die stationäre Pflegeinrichtung mit 80 Plätzen.

Auch der Caritas-Hospizdienst Camino ist hier angesiedelt. Hinzu kommen die verbandsweit aktive Verbundküche und die hauseigene Kapelle, in der der Künstler Thomas Jessen besondere Akzente setzte.

Hochmodern: Räumlichkeiten und technische Ausstattung

Alle Räumlichkeiten des Caritas-Zentrums verfügen über WLAN. Dies bietet den Bewohnern eine einfache und bequeme Möglichkeit, mit Familienmitgliedern und Freunden in Kontakt zu bleiben. Dadurch ist auch gewährleistet, das Internet zu nutzen, um ihre Interessen zu verfolgen und sich zu informieren.

Zudem können Gottesdienste und Veranstaltungen über einen hauseigenen Kanal auf die Bildschirme in die Bewohnerzimmer übertragen werden. Silke von Bültzingslöwen betont: „Wir schauen nicht, was unsere Bewohnerinnen und Bewohner nicht mehr können, sondern auf das, was sie noch können“.

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Einweihungsfeier Caritas-Zentrum Wenden
Ausgeklügelte Energietechnik setzt Maßstäbe

Martin Dietzmann als stellvertretender Vorsitzender des AKC-Aufsichtsrats lobte das hochmoderne und attraktive Caritaszentrum, das auf moderne und zukunftsorientierte Pflege ausgerichtet sei. Das Gebäude solle mit ausgeklügelter Energietechnik und hohen energetischen Standards einen Beitrag leisten, das Ziel der Caritas Deutschland, bis 2030 klimaneutral zu werden, zu erreichen.

„Im Vordergrund sollen die Bewohner sowie die Gäste der Tagespflege stehen, denn diesen Menschen soll das dienen, was hier über viele Jahre geplant, abgestimmt und in den vergangenen drei Jahren umgesetzt wurde.“

Ausrichtung auf die Zukunft

Ähnlich äußerte sich auch Christoph Becker: „Caritas-Qualität meint nicht nur Menschlichkeit und Fachlichkeit, sondern auch eine nachhaltig langfristige Ausrichtung auf die Zukunft hin“. Er verwies in seiner Rede darauf, dass man mit dem Erreichten an die jahrzehntelange Arbeit der Marienschwestern anknüpfe, die den Grundstein für Altenhilfe in Wenden gelegt und mit ihrer Schule ganze Generationen geprägt hätten.

Christoph Becker verwies auch auf die steigende Zahl der zu Pflegenden. „Wenn wir unseren Anspruch im Dienst am Nächsten ernst nehmen – und das tun wir – sehen wir den Umgang mit personellen Grenzen als große Herausforderung.“ Er sage dies nicht, um die Stimmung zu vermiesen, sondern damit der Wert dieses Caritas-Zentrums noch deutlicher werde.

Einsamkeit soll in diesem Haus ein Fremdwort sein

Bürgermeister Clemens nannte den Bau einen wichtigen sozialpolitischen Schritt und lobte die Möglichkeiten und moderne Ausstattung des Hauses, das mit seinem Konzept vorbildlich sei. „Wir als Gesellschaft müssen uns daran messen lassen, wie wir mit unseren alten Menschen umgehen.“ Und so hoffe er, dass Einsamkeit in diesem Haus ein Fremdwort sei.

Caritas-Bewohnerin Helga Müller berichtet über ihren Alltag von Sigrid Mynar
Caritas-Bewohnerin Helga Müller berichtet über ihren Alltag © Sigrid Mynar

Abschließend kam noch eine Bewohnerin zu Wort. Helga Müller, die in wenigen Tagen ihren 88. Geburtstag feiert, berichtete aus ihrem Alltag im Seniorenheim. Anfangs sei es ihr besonders schwergefallen, nichts mehr tun zu dürfen, sagte sie und Silke von Bültzingslöwen mutmaßte lachend, dass dies vielleicht der Grund gewesen sei, warum Frau Müller vor einiger Zeit beim Putzen der Handläufe im Treppenhaus „erwischt“ worden sei.

Dem Festakt folgte ein Gottesdienst mit Pastor Martin Neuhaus, die Segnung der Räumlichkeiten und Führungen für Angehörige und Interessierte. Für die musikalische Begleitung der Veranstaltung zwischen den Reden sorgte Laura Solbach. Der Gottesdienst wurde vom Männergesangverein Wenden mitgestaltet.

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