Bürgerentscheid gefordert: Kann sich Wenden ein neues Schwimmbad leisten?

Antrag der CDU-Fraktion


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Symbolfoto. von Christine Schmidt
Symbolfoto. © Christine Schmidt

Wenden. Der geplante Neubau des Hallenbads hat in der Gemeinde Wenden bereits für viele Diskussionen gesorgt. Nun drohen die Gesamtkosten für das Projekt noch weiter zu steigen. Die CDU-Fraktion fordert daher: Die Bürger sollen entscheiden, ob sie ein neues Schwimmbad wollen.


Trotz aller, teils heftiger, Diskussionen im Gemeinderat war das Ziel bisher geblieben: Wenden soll ein neues Hallenbad bekommen, und zwar an der Gesamtschule. Als Kostenobergrenze sind dafür 12,117 Millionen Euro festgelegt worden. Doch dieser finanzielle Rahmen wird voraussichtlich gesprengt. Die Vergabe des Neubaus ist im November geplant.

Geschätzte Gesamtkosten: 13,1 Millionen Euro

Das finale Angebot des Unternehmens, das den Neubau in die Hand nehmen will, liegt laut Sitzungsvorlage nach Verhandlungen zu Einsparungen bei circa 11,8 Millionen Euro. Mit den bisher angefallenen Kosten für Planer und Berater käme man auf Gesamtkosten von etwa 13,1 Millionen Euro. Bei der Kostenberechnung im Jahr 2023 war man noch von knapp 10,4 Millionen Euro ausgegangen.

Zu dieser Kostensteigerung beim Bau kommen die laufenden Kosten hinzu, wenn das Hallenbad in Betrieb gehen sollte. Die Gemeindeverwaltung rechnet mit einem Zuschussbedarf in Höhe von circa 900.000 Euro pro Jahr.

Was wollen die Wendener?

Soll die Gemeinde Wenden weiterhin an dem Neubau-Projekt festhalten? Das sollen die Wendener Bürger selbst mitentscheiden dürfen, findet die CDU-Ratsfraktion. Denn sowohl politisch als auch in der Bürgerschaft ist das Hallenbad ein aufgeladenes Thema. Für die Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 6. November, hat die CDU-Fraktion den Antrag gestellt, einen Bürgerentscheid in dieser Angelegenheit zu ermöglichen.

„Wir wissen, dass die Kassenlage in den Kommunen mehr als angespannt ist“, erklärt der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Wenden, Bernd Eichert, im Gespräch mit LokalPlus. „Wir sind nie gegen ein Schwimmbad gewesen, aber wenn wir den Kostenrahmen sprengen, muss man sich nochmal darüber unterhalten, ob wir uns so etwas leisten können.“

Feuerwehr und Schulen haben Priorität

Nicht nur die höhere Kreisumlage, sondern auch die anderen Großbauprojekte, denen der kostenintensive Schwimmbadbau womöglich im Wege stehen könnte, sind Sorgen der CDU. Die Projekte für Feuerwehr und Schulen hätten für die CDU-Fraktion gegenüber dem Schwimmbad eine höhere Priorität, so Bernd Eichert.

„Durch den Bürgerentscheid erhoffen wir uns eine Befriedung und Versachlichung dieser kontroversen Diskussion. Egal, wie der Bürgerentscheid ausgeht, wird die basisdemokratische Entscheidungsfindung zur Akzeptanz des Ergebnisses führen“, heißt es im Antrag der Wendener CDU-Fraktion.

Zweidrittel-Mehrheit erforderlich

„Es ist ein Thema, das Wenden bewegt“, sagt Bernd Eichert. „Wir wollen auch mit den anderen Fraktionen konstruktiv in den Austausch treten.“ Damit ein Bürgerentscheid stattfinden kann, braucht es am Mittwoch, 6. November, eine Zweidrittel-Mehrheit im Gemeinderat. Zuvor berät der Haupt- und Finanzausschuss am Montag, 4. November, das Thema.

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