Baumstamm schleppen und Quad-Tour beim Treckertreffen in Brün

Brün. Tummelplatz für Technik-Freaks, die Spaß an alten Motoren oder historischen Schleppern haben. Freiluft-Museum für mehr als 70 Jahre Trecker-Geschichte, Kräftemessen für Schlepperfahrer, Schlemmerparadies für Kuchen-Liebhaber oder Spielparadies für Kinder - Das Treckertreffen in Brün ist alles gleichzeitig. Vor allem aber eines: gigantisch und ein Beispiel für eine grandiose Gemeinschaftsleistung.

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Ausgerichtet wie mit einem Lineal stehen die Schlepper am Samstag, 24. August, auf der Wiese. An den Kühlergrills flattern Steckbriefe: Hersteller, Baujahr, Typ, Leistung in PS und Besonderheiten, sollen die Besitzer eintragen als Information für die Besucher.

Die Spannbreite reicht vom alten Schätzchen mit Holzvergaser bis zum PS-starken Schlepper mit Klimaanlage und GPS-System. Die „Trecker-Verrückten“ kommen aus Siegburg, dem Westerwald. „Aus 100 Kilometern Umkreis“, gibt  „Trecker“ als grobe Orientierung an. Stefan Müller gehört zum Kern des Organisations-Teams. Als „Trecker“ stellt er sich vor. „Meinen richtigen Namen kennt kein Mensch,“ sagt er.

35.000 qm voller Trecker

Mit Andreas Tump („Tumpi“), Daniel Schuchard und den Jungschützen haben sie das Treffen „auf die Wiese gestellt.“ 35.000 Quadratmeter groß - fast ein Dorf mit eigener Infrastruktur, Stromversorgung inklusive Notstromaggregaten, Kühlwagen, Häuschen mit Herz (wenn‘s rot ist, ist es besetzt), Catering-Team und Kinder-Bespaßung. Ein Plakat listet die Namen der Helfer auf - weit mehr als 100. „Du brauchst hier keinen fragen, die rennen uns die Bude ein“, ist „Trumpi“ begeistert von der Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt im Dorf.

Auf 300 Treckerfahrer haben sie sich eingestellt. Die vielen Zuschauer nicht mitgerechnet. Auf der Wieser neben der Trecker-Parade haben die Fahrer ihr Lager aufgeschlagen. Oberhalb der Oldtimer-Reihen können die Schlepperfahrer zeigen, was sie an Baumstämmen wegziehen können. Action an allen Ecken.

Paradies für Kinder

Maria (6) und Paul (5) finden die Trecker gut. Noch besser aber ist die Tour mit dem Quad ins „Wendener Outback“. Sie lassen sich schon zum vierten Mal durch Feld und Wald schuckeln, wo die Luft deutlich kühler und angenehmer ist als in der prallen Sonne. In einer Kipper-Mulde können Kinder in fünf Tonnen Sand spielen - vor der Sonne durch eine Plane geschützt. Nebenan gibt es Kinder-Kino. Ein Kasten-Lkw dient als Kino-Saal mit verschiedenen Programmangeboten von „Benjamin Blümchen“ bis „Harry Potter“.

„Wir haben im Garten angefangen“, erinnert sich „Trecker“. Ausgangspunkt war das zehnjährige Bestehen seines Unternehmens. 84 Trecker kamen damals, dazu 1.000 Besucher. Die wollten nicht nochmal zehn Jahre warten  bis zum nächsten Jubiläum. Das Ergebnis der Überlegungen war das Treckertreffen in großem Rahmen und das Dorf zog mit. Mundpropaganda war die beste Werbung. Dass sie Trecker-Verrückte sind, räumen „Trecker“, „Tumpi“ und die anderen sofort ein. Und wenn Besucher das Treckertreffen als „Wahnsinn“ bezeichnen, ist das für die „Verrückten“ die höchste Anerkennung – zu recht.