Bauern leiden unter Trockenheit und fordern: Grünland in Acker umwandeln
Weniger Grasschnitt machen Futterzukäufe nötig
- Wenden, 07.05.2020
- Von Wolfgang Schneider
![Bernd Eichert zeigt es: Die Böden sind trotz des Regens der vergangenen Woche stark ausgetrocknet. von Wolfgang Schneider](https://media1.lokalplus.nrw/articles/2020/05/41975/20158-71960-w-90273.webp)
Bebbingen/Kreis Olpe. Die Landwirtschaft im Kreis Olpe leidet massiv unter den Auswirkungen der Trockenheit. Denn im Mittelgebirgsraum gibt es überwiegend Grünland. Das Grün auf den Wiesen gedeiht aber nicht gut, da die oberen Bodenschichten trotz des Regens der vergangenen Woche ausgetrocknet sind. Das führt zu geringeren Erträgen beim Grasschnitt und zwingt die Bauern dazu, Futter für ihre Rinder und Kühe zukaufen zu müssen.
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„Normalerweise machen wir drei Grünschnitte pro Jahr. In den vergangenen zwei Jahren gab es weniger Grünschnitte und damit weniger Futtermittel. Im vergangenen Jahr musste ich deshalb für 5.000 Euro Futter zukaufen. Das waren fast zehn Prozent des Umsatzes und das tut richtig weh“, schildert Eichert.
![von Wolfgang Schneider](https://media1.lokalplus.nrw/articles/2020/05/41975/37584-21776-w-35873.webp)
Wegen dieser großen regionalen Unterschiede ärgern sich die Bauern über das landesweit geltende Grünlandumbruchverbot. Das verbietet es strikt, Grünland in Ackerland umzuwandeln. „Der Grünlandschutz ist im Münsterland wichtig, aber im Kreis Olpe macht er keinen Sinn“, findet WLV-Hauptgeschäftsführer Dr. Thomas Forstreuter. Eine Lockerung des Verbots ist für WLV-Präsident Hubertus Beringmeier eine Möglichkeit, um flexibler auf die Trockenheit zu reagieren: „Das wäre ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“
![von Wolfgang Schneider](https://media1.lokalplus.nrw/articles/2020/05/41975/17130-29508-w-84326.webp)
Kreisvorsitzender Michael Richard pflichtet bei: „In Zeiten des Klimawandels muss es möglich sein, die Bewirtschaftung unserer Flächen zu bereichern. Es muss auch darüber diskutiert werden, durch Borkenkäfer und Stürme weggefallene bisherige Forstflächen landwirtschaftlich zu nutzen. Das wäre ökonomisch und ökologisch sehr sinnvoll.“
![von Wolfgang Schneider](https://media1.lokalplus.nrw/articles/2020/05/41975/49809-58180-w-61538.webp)
Dass die Dürre kurzfristig verschwindet, glauben die Bauernfunktionäre nicht, wie der Bezirksvorsitzende Josef Schreiber deutlich macht: „Um das Feuchteniveau von 2017 wieder zu erreichen, müsste es ein halbes Jahr ununterbrochen regnen.“
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