Attendorner Schützengesellschaft stellt drei Gastvereine vor

800-jähriges Jubiläum


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Die Schützenbruderschaft aus Duderstadt. von privat
Die Schützenbruderschaft aus Duderstadt. © privat

Attendorn. Ein Höhepunkt auf dem Jubiläumsschützenfest wird der große Festzug am Samstagnachmittag sein. Ca. 2.000 Teilnehmer –darunter elf Musik- und Spielmannszüge- werden daran teilnehmen. Heute möchten wir einige Gastvereine besonders vorstellen. Sie gehören zu den ältesten Schützenvereinen- und Gesellschaften in der Bundesrepublik Deutschland.


St.-Georgius-Schützenverein Bocholt

Der St.-Georgius-Schützenverein ist der traditionsreichste und größte Schützenverein der Stadt Bocholt. Dieser feiert 2022 ebenfalls sein 800-jähriges Bestehen. Seine Geschichte führt bis ins Jahr 1407 zurück, als er zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Heute versteht er sich mehr als Gesellschaftsverein, der seinen 645 Mitgliedern neben dem alljährlich am letzten Wochenende der nordrhein-westfälischen Sommerferien stattfindenden Schützenfest im Jahresturnus auch große und kleine Veranstaltungen wie ein Herbstfest oder eine närrische Galasitzung bietet.

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Der Schützenverein Bocholt verfügt über ein eigenes, circa 14.000 Quadratmeter großes Gelände, auf dem drei Tage lang Schützenfest gefeiert wird. Rückgrat des Vereins ist neben dem Vorstand das Offizierskorps, bestehend aus einem Bataillon und drei Kompanien. Zudem gibt es eine Elferrat, der in der närrischen Session das Zepter übernimmt, und einen „Georgi-Club“, im dem sich die Kinder zusammenfinden.

St. Sebastianus Bürger-Schützengesellschaft von 1403 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Zu den Schützen aus Ahrweiler hat die Schützengesellschaft Attendorn ein besonderes Verhältnis. So konnten Vertreter aus Attendorn im vergangenen Jahr eine Spende von über 10.000 Euro überreichen, um den von der Flut stark gebeutelten Schützen an der Ahr zu helfen.

Der Festzug in Bad Neuenahr-Ahrweiler. von privat
Der Festzug in Bad Neuenahr-Ahrweiler. © privat

Rund 700 Mitglieder der Ahrweiler Sankt-Sebastianus-Bürgerschützen-Gesellschaft haben sich der Tradition der alten Rotweinstadt an der Ahr und den christlichen Werten verpflichtet. Gegliedert in sechs Züge und drei Corps werden die Männer aktuell von Hauptmann Jürgen Knieps angeführt. Erstmals im Jahr 1403 als Bruderschaft erwähnt haben die Bürgerschützen einige Besonderheiten.

So wird der Bürgerschützenkönig alle drei Jahre durch den Verwaltungsrat gekürt, der Schuss auf den Königsvogel an Dreifaltigkeitssonntag ist dann der symbolische Akt und der Beginn der Schützenfestwoche, deren weitere Höhepunkte jährlich das Ehrengeleit der Fronleichnamsprozession, Paraden und Festkommers sind.

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Nur beim Großen Schützenfest alle drei Jahre steigt am Abend des Dreifaltigkeitssonntag bis in den Montagmorgen der Historische Trinkzug, bei dem die Ahrweiler Bürger in der Altstadt die neue Majestät und alle Schützen an „Altärchen“ mit Rotwein begrüßen. Ausnahmezustand in der Altstadt. Ausgeschenkt wird dabei auch Schützenwein. Auch eine Tradition, denn seit mehr als 400 Jahren bewirtschaften die Bürgerschützen eigene Weinberge und produzieren preisgekrönte Weine.

Schützenbruderschaft Duderstadt von 1302

Die Schützengesellschaft der Stadt Duderstadt feiert vom 8. bis zum 12. Juli, also eine Woche nach der 800-Jahrfeier der Attendorner Schützen, ihr 720. Schützenfest. „Wir sind froh und glücklich, dass wir nach der langen Zeit der Pandemie mit unseren Schützenfreunden in Attendorn gemeinsam ihr Jubiläum begehen können und erinnern uns gern an ihren Auftritt bei unserem 700-jährigen Jubiläum im Jahr 2002“, so Schützenhauptmann Hans-Georg Kracht.

Die Schützengesellschaft ist mit der Stadt Duderstadt bis heute eng verbunden: Die Schützenordnung legt u. a. fest, dass der jeweilige Bürgermeister Mitglied im Schützenvorstand ist und der von der Mitgliederversammlung der Schützengesellschaft vorgeschlagene Schützenhauptmann vom Rat der Stadt abschließend gewählt und somit bestätigt werden muss.

Der Festzug in Duderstadt. von privat
Der Festzug in Duderstadt. © privat

Das Wahrzeichen der Stadt und der Schützengesellschaft ist die Figur des „Anreischken“, historisch wohl ein Festungsbaumeister in Duderstadt. Beim Umzug führt dieses Wahrzeichen die Schützen an.

Die Schützengesellschaft weist ein eigenes Schützenarchiv als Bestandteil des städtischen auf. Zahlreiche Schützenliteratur bis in die heutige Zeit zeigt die Bedeutung des Schützenwesens in der Stadt wie auch das „Schützenmuseum“ am „Westerturm“,die besondere Schützen-Ausstellung im historischen Rathaus sowie der „Schützenbrunnen“ vor der Basilika St. Cyriakus.

Im Jahr 2019 konnte aufgrund großzügiger Unterstützung ein neues Schützenhaus eingeweiht werden. Die Schützengesellschaft hat zurzeit 450 Mitglieder, 350 Schützen und 100 Schützinnen, einschließlich einer Bogenabteilung.

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