Die Zinsen sind zurück - Wie Sie Ihr Geld gewinnbringend anlegen können

Klassische Geldanlagen lohnen sich wieder


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Michael Kebben, Leiter Privatkunden Wenden von Grafik: Sophia Poggel
Michael Kebben, Leiter Privatkunden Wenden © Grafik: Sophia Poggel

Kreis Olpe. Die Zinsen steigen und damit erwarten alle Geldanleger auch, dass sich die Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) positiv auf die Sparzinsen auswirken. Warum das bei manchen Geldanlagen nur mäßig der Fall ist und welche Strategien für die Vermögensanlage und den Vermögensaufbau deshalb sinnvoll sind, erklärt Michael Kebben im neuen Teil des Ratgebers Finanzen.


Des einen Leid, des anderen Freud. Während viele sich angesichts steigender Kreditzinsen sorgen, sind die Zeiten der Negativzinsen und Verwahrentgelte für Anlegerinnen und Anleger erfreulicherweise vorbei. Seit Oktober vergangenen Jahres zahlt die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden wieder nennenswerte Zinsen auf Sparkassenbriefe und hat diese vor einigen Wochen noch einmal angehoben: Für einjährige Anlagen werden derzeit schon wieder über 2 % Zinsen, für fünfjährige Laufzeiten über 2,5 % Zinsen gezahlt. Die Anpassungen erfolgen regelmäßig.

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  • Laufzeit zwischen einem Jahr und zehn Jahren wählbar
  • Kostenfreie Geldanlage und garantierte Zinsen
Der Sparkassenbrief punktet wieder mit Zinsen. von Sparkasse
Der Sparkassenbrief punktet wieder mit Zinsen. © Sparkasse

Sie möchten Geld anlegen? Dann können Sie sich Ihre Zinsen je nach Laufzeit und Anlagebetrag vor einem Beratungsgespräch online schon einfach selbst ausrechnen und sind gut vorbereitet.

Warum Tagesgeldsparen nicht die beste Idee ist

Die vergangenen zehn Jahre haben Sparerinnen und Sparer in puncto Ertrag Genügsamkeit gelehrt. Deshalb ist es auch verständlich, wenn gerade immer wieder Zins-Werbeangebote einfacher Tagesgeldkonten miteinander verglichen werden und Sparkassen dabei nicht so gut abschneiden. Tatsächlich müssen bei der Zinsgestaltung folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Entscheidend sind in erster Linie nicht die Tagesgeldzinsen im Markt, sondern die Realzinsen – also der tatsächliche Wertzuwachs nach Abzug der Inflationsrate.
  • Der Realzins ist angesichts einer immer noch sehr hohen Inflation derzeit immer noch negativ, selbst wenn es Zinsen auf Tagesgeld gibt.
  • Hohe Tagesgeldzinsen sind häufig Lockangebote für Neukunden, die zusätzlich auch noch an weitere Bedingungen geknüpft sein können.
Eine kompetente Beratung macht Sinn, damit die Geldanlagen gut strukturiert und auf die jeweiligen Lebensphasen abgestimmt sind. von Sparkasse
Eine kompetente Beratung macht Sinn, damit die Geldanlagen gut strukturiert und auf die jeweiligen Lebensphasen abgestimmt sind. © Sparkasse

Es kann daher für Sparerinnen und Sparer deutlich lohnender sein, das Geld ordentlich geplant und strukturiert anzulegen und auch im Hinblick auf unterschiedliche Fälligkeiten zu splitten. Wer zum Beispiel vor fünf Jahren einen Zuwachssparvertrag bei der Sparkasse abgeschlossen hat, erhielt insgesamt unverkennbar mehr Zinsen als derjenige, der damals ein Tagesgeld mit einem derzeit höheren Zinssatz abgeschlossen hatte. Denn die Zinsen beim Zuwachssparen waren für fünf Jahre fest versprochen. Die Tagesgeldzinssätze gingen in diesen fünf Jahren auf Null zurück, oder es wurden sogar Verwahrentgelte berechnet.

Generell gilt ein Tagesgeld eher als Notfall-Liquidität. Ungefähr drei Netto-Monatsgehälter sind empfehlenswert, um sein Geld in dieser Anlageform zu parken. Alle anderen verfügbaren Gelder sollten intelligent strukturiert werden. Ertragreiche Chancen sind verstärkt auch in langfristig angelegtem Wertpapiersparen zu suchen.

Dabei kann man sich auch schon mit kleinen Beträgen langfristig ein stattliches Vermögen aufbauen. Egal ob Börsenprofi oder Einsteiger, hier sollten Interessierte gerne auf die Beratungskompetenz der Sparkasse setzen und sich fachkundig beraten lassen.

Es kann deutlich lohnender sein, sein Geld gut geplant und strukturiert anzulegen – auch im Hinblick darauf, von den Entwicklungen an der Börse langfristig zu profitieren. von Sparkasse
Es kann deutlich lohnender sein, sein Geld gut geplant und strukturiert anzulegen – auch im Hinblick darauf, von den Entwicklungen an der Börse langfristig zu profitieren. © Sparkasse
Warum steigen Sparzinsen so langsam?

Während der Weg in die Nullzinsphase Jahre dauerte, muss jetzt die Kehrtwende „zurück zum Zins“ binnen Monaten von allen Bereichen der Wirtschaft bewältigt werden. Nur der Leitzins wird von der Notenbank (EZB) festgelegt und soll die Geldmenge steuern. Er berücksichtigt aber weder Kosten noch Risikofaktoren oder betriebswirtschaftliche Kalkulationen und ist somit auch keine Pflichtvorgabe für Banken und Sparkassen.

Markzinsen bilden sich dahingegen im Wettbewerb und sie müssen verschiedene Laufzeiten und Bonitäten berücksichtigen. Alle Geldinstitute haben jetzt viele Jahre lang Kredite für private Wohnimmobilien und gewerbliche Investitionen zu sehr günstigen Konditionen vergeben und haben damit noch über viele Jahre niedrige Zinseinnahmen. Solide kalkulierende Geldinstitute können deshalb auch ihre Zinsausgaben und somit die Zinsen auf Einlagen von Kundinnen und Kunden nur langsam steigern.

Die Volkswirtschaft ist wie ein riesiger Tanker, der jahrelang auf dem Kurs „Niedrigzins“ war. Die Volkswirtschaft und damit auch die Geldinstitute können die Zinswende nicht so schnell umsetzen wie die Notenbanken. von Sparkasse
Die Volkswirtschaft ist wie ein riesiger Tanker, der jahrelang auf dem Kurs „Niedrigzins“ war. Die Volkswirtschaft und damit auch die Geldinstitute können die Zinswende nicht so schnell umsetzen wie die Notenbanken. © Sparkasse

Letztlich ist die Volkswirtschaft wie ein riesiger Tanker, der jahrelang auf dem Kurs „Niedrigzins“ war. Auf dieser Grundlage wurden Verträge, Preise und Risiken kalkuliert, die noch nachwirken. Notenbanken können dahingegen eine Kehrtwende einlegen, ganze Volkswirtschaften und deshalb auch Banken und Sparkassen aber nicht.


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